34:18 – „Meckern auf hohem Niveau“
Mit einem nie gefährdeten 34:18 (18:10)- Heimerfolg gegen die abstiegsbedrohte HSG Börde haben die Verbandsligahandballer des SV Eiche 05 Biederitz ihren achten Sieg in Folge eingefahren und die Chancen auf einen Podestplatz gewahrt. Bennet Daßler mit zehn und Christian Kinast mit acht Toren zeigten sich besonders torhungrig.
Als Verantwortlicher wird man vor so einem vermeindlich einfachen Heimspiel, wo die Favoritenrolle allein schon vom Tabellenbild her klar vergeben ist, nicht müde, vorab zu warnen. „Wir haben schon darauf hingewiesen, dass uns kein Selbstläufer bevor staht. Wir müssen voll gegenhalten, um erfolgreich zu sein“, waren dann auch die passenden Worte des Biederitzer Trainers Peter Pysall, die dann aber relativ schnell Gehör fanden.
„Der Start verlief durchwachsen. Wir waren besonders im Deckungsverhalten zu passiv unterwegs…“, beschrieb Pysall die ersten zehn Minuten, nach denen ein 4:5- Rückstand gegen einen ersatzgeschwächten Kontrahenten aus der Börde registriert werden musste. Stefan Köster, Bennet Daßler und Felix Eix sorgten dann aber mit ihren Toren zum 7:5 nach 14 Minuten dafür, dass die Richtung der Begegnung eindeutig eingeschlagen wurde. Einen Einschlag negativer Natur mussten die Biederitzer nach einer Viertelstunde dann auf der Torhüterposition einstecken. Ein Kopftreffer vom Siebenmeterpunkt erhielt der junge Leon Exner, der fortan nicht mehr eingesetzt werden konnte. „Das hat mich sehr geärgert, denn ich wollte Leon mehr Spielpraxis geben“, meinte Pysall, dem die fällige rote Karte gegen Robin Bloch nur wenig Genugtuung entlockt haben dürfte.
Auf dem Spielfeld zeigten die Gastgeber die richtige Reaktion und setzten sich nach 23 Minuten auf 13:9 ab. Dem letzten HSG- Treffer in Durchgang eins zum 13:10 ließen dann die Biederitzer noch fünf weitere bis zur Pausensirene folgen. So war die 18:10- Halbzeitführung dann auch schon deutlich mehr als die Vorentscheidung.
Nach dem Seitenwechsel brachte dann der SV Eiche 05 seine Überlegenheit mehr und mehr auf die Anzeigetafel. Nach 46 Minuten hatten die Biederitzer bereits das 26:14 erzielt, wobei die Biederitzer Bank bei einigen alternativen Lösungen positiv überrascht wurde. In erster Linie ist da Christian Kinast auf der Linksaußenposition zu nennen, der den angeschlagenen Robin Urban nicht nur wegen seiner acht Treffer bei einhundertprozentiger Quote hervorragend vertrat. Auch Max Held, der wiederholt gekonnt auch die Kreisspielerposition bediente, machte auf der Spielmacherposition eine gute Figur. Und auch die zwei Treffer des jungen Rechtsauen Luca Exner dürften neues Selbstvertrauen vermittelt haben.
„Reserven haben wir definitiv noch im Überzahlspiel. Das ist dann aber auch schon fast Meckern auf hohem Niveau…“, konnte man dem SVE- Coach trotz kleiner Mängel die Zufriedenheit schon ansehen. Erwähnung fand der Trainerfuchs auch für die erneute Abgeklärtheit seiner Sieben: „Während sich die Gäste mit der ein oder anderen Undiszipliniertheit selbst geschwächt haben, ist das in unseren Reihen inzwischen überhaupt kein Thema mehr.“ So setzten sich schließlich die Biederitzer völlig ungefährdet mit 34:18 durch, wobei dieser achte Doppelpunktgewinn in Folge sicherlich nicht überbewertet werden darf. Dieser achte Heimsieg hätte fraglos auch höher ausfallen können, doch dann wäre es wieder Meckern auf hohem Niveau…
Biederitz: Tschirschwitz, Le. Exner – Urban, Holzgräbe (1), Köster (3), Daßler (10/2), Kinast (8), Bahr, Held (1), Steinweg (5), Schneider, Wohl (2), Lu. Exner (2), Eix (2)
Börde: Rönnebeck – Röhler (6/4), Hohlfelder (2), Dedecke (2), Langenbeck (2), Levec (1), Bloch (2), Günther, Silin, Timner (2), Oschim (2)
Siebenmeter: Eiche 2/2, Börde 5/4
Zeitstrafen: Eiche 3, Börde 6 + rote Karte für Robin Bloch nach 14:48 Min.
Folgt der achte Streich gegen die HSG Börde?
Die Verbandsligahandballer des SV Eiche 05 Biederitz (5., 31:15 Punkte) empfangen am Sonntag um 17 Uhr die abstiegsbedrohte HSG Börde (12:32). Gelingt den Pysall- Schützlingen im vorletzten Heimspiel der achte Doppelpunktgewinn in Folge?
Medaillenanwärter gegen Abstiegskandidat heißt es am frühen Sonntagabend, wenn der zuletzt siebenmal in Folge siegreiche SV Eiche 05 den Rangelften aus der Börde empfängt, welcher von den noch vier abstiegsbedrohten Mannschaften die wohl beste Ausgangsposition vorweisen kann. Dass sich diese jedoch in der Ehlehalle nicht noch verbessert, dürfte die Hauptaufgabe der Gastgeber sein, die sich selbst keinen Ausrutscher mehr in Sachen Medaillenkampf leisten dürfen. „Wir wissen, dass eine unangenehme Aufgabe auf uns zukommt. Die HSG ist sehr körperbetont unterwegs und wird alles in die Waagschale werfen“, ist sich der Biederitzer Trainer Peter Pysall um die Schwere der anstehenden Begegnung bewusst. Dies war bereits im Hinspiel im November der Fall, wo die Biederitzer konzentriert geblieben waren und sich auf ihre Stärken wie die spielerischen Vorteile verlassen konnten. „Wir haben uns nicht anstecken lassen…“, meinte Pysall nach dem verdienten 31:28- Auswärtserfolg in der Oschersleber BEWOS- Arena.
Für die HSG Börde, die ihr letztes Pflichtspiel am 1. April daheim gegen den FSV 1895 Magdeburg (27:30) absolvierte, geht es in den verbleibenen vier Begegnungen einzig und allein um den angestrebten Klassenerhalt. Dass es dabei drei Auswärtsbegegnungen zu bewältigen gilt, dürfte eher ein Nachteil für die Bördehandballer sein, denn auswärts gab es bisher lediglich vier Zähler zu holen. So folgt dem Gastspiel in Biederitz der schwere Gang zur TSG- Reserve nach Calbe, ehe am letzten Spieltag das Derby bei Wacker Westeregeln auf dem Programm steht. Da ist ein Sieg im letzten Heimspiel gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten Güsener HC fast Pflicht.
All das dürfte die Biederitzer in den finalen Saisonwochen nur wenig ínteressieren. Für sie heißen die Kontrahenten Irxleben (2., 33:13), Post SV Magdeburg (3., 32:14) und SG Seehausen (4., 31:13). An diesem Wochenende haben diese drei vor ihnen platzierten Teams durchweg undankbare Auswärtshürden zu überspringen. „Natürlich haben wir da auch ein Auge drauf, aber zunächst müssen wir liefern…“, gibt SVE- Coach Pysall die Richtung klar und deutlich vor.