Liga: Oberliga MJB

HSG Ehle vs SV Blau- Rot Coswig

„Wir sind regelrecht verprügelt worden“
Die Papier- sagt zuweilen wenig über die Tagesform aus. Denn was das Zahlenwerk in der Oberliga anging, war die männliche B-Jugend aus Gommern und Biederitz im Heimspiel vom Sonnabend klarer Favorit. Aber „vom Spielverlauf her müssen wir bilanzieren, dass Tabellen nicht alles aussagen. Zwischen beiden Mannschaften lagen Welten“, sagte Stefan Bußmann aus dem HSG-Trainergespann mit Riklef Roehl und Ramon Göhring. Im Detail bedeutete dies: „Coswig hatte die bessere Spielanlage, Emotionalität und den stärkeren Abwehrverbund. Alles das, was wir eigentlich verkörpern wollen. So sind wir aber oder minder in eigener Halle verprügelt worden.“
Ein ungutes Gefühl hatte die Coaches dabei schon vor dem Anwurf beschlichen: „Ich kenne es so, dass die Mannschaft, die das erste Spiel des Tages bestreitet, den Aufbau der Bänke und des Kampfgerichts übernimmt. Aber bei uns warten alle in der Kabine. Kleine Indizien, bei denen wir uns nicht wundern müssen, dass so eine Niederlage zustande kommt“, kritisierte der Trainer, dessen Schützlinge zunächst noch ordentlich in die Partie kamen (7:4/10.). Danach jedoch wirkte es, als stellten die Gastgeber das Verteidigen immer mehr ein. Der knappe Rückstand zur Pause kam nicht von ungefähr.
Einige deutliche Worte in der Kabine schienen anschließend ungehört zu verhallen. Auch die Umstellung der Abwehr von einer 3:3- auf eine 6:0-Formation verpuffte, so dass sich die Gäste immer weiter absetzen konnten. Spätestens zehn Minuten vor Schluss (21:29) zeichnete sich die zweite und umso deutlichere Pleite der Serie ab, die das Trainerteam als Warnschuss verstanden wissen möchte: „Wir sind bisher gut durch die Saison gekommen und durch ein schlechtes Spiel wird nicht alles eingerissen. Aber zieht es sich weiter so durch, wird es ein böses Erwachen geben. Denn es sind die Grundtugenden, die aktuell nicht da sind.“ Auf sie wird es auch morgen im Gastspiel beim BSV 93 Magdeburg II ankommen, wenn die angestrebte Wiedergutmachung gelingen soll.
HSG Ehle: Schrank, Danisch – Graßhoff (1), Göhring (8), Bittner (2), Nöring, Jon. Hoffmann (2), Leine (12), Bruska, Janke (2)
vs

SV Irxleben 1919 e.V. vs HSG Ehle

Topspiel geht an den SVI – 29:25
Die Niederlage im Spitzenspiel ließ auch den Coach nicht kalt: „Das war schon ein ziemlicher Downer und ich musste selbst erst dran erinnert werden, dass es um kein Geld und auch kein Menschenleben geht, sondern ’nur’ um ein Handballspiel“, gewährte Stefan Bußmann aus dem HSG-Trainerteam mit Riklef Roehl und Ramon Göhring Einblicke ins Seelenleben. Nur, um die richtige Konsequenz aus dem ersten wirklichen Rückschlag der Saison zu ziehen: „Es werden noch viele Minus- und Pluspunkte verteilt. Wir werden trotz dieses Dämpfers dran bleiben und müssen daraus lernen.“
Allen voran für den defensiven Bereich gab der Spitzenreiter seinem Verfolger etliche Hausaufgaben auf. „Von Minute eins bis 50 haben wir es in der Abwehr nicht verstanden, zu Ballgewinnen zu kommen. Stattdessen haben wir uns hinten reindrängen lassen. So war es auch für die Torhüter schwer, uns zu unterstützen“, zitierte Bußmann aus der Mängelliste. Zwar hielt die HSG bis zum 11:11 (20.) Sichtkontakt, doch danach traten auch auf der anderen Seite des Spielfelds etliche Unzulänglichkeiten zutage: Zwar fand die Spielgemeinschaft gute Lösungen, spielte sich hochprozentige Chancen heraus, doch in der Verwertung blieb zu viel liegen. „Ende der ersten und Mitte der zweiten Hälfte gab es Phasen, in denen wir den gegnerischen Torhüter fünf-, sechsmal in Folge regelrecht zur Parade zwingen. Das macht es dem Gegner natürlich leicht und reicht nicht, um in der Oberliga ein Spitzenteam zu bezwingen“, kritisierte der Coach.
Zwar hatten sich seine Schützlinge nach dem 12:17-Rückstand (28.) vor Anbruch der letzten zehn Minuten auf 20:21 herangekämpft, doch die angesprochenen „Fahrkarten“ und fehlender Zugriff in der Abwehr verhinderten eine Aufholjagd. Anhand des Saison-Negativrekords von 25 Treffern konnte man zur gleichen Erkenntnis wie Bußmann gelangen: „Wir haben zu Recht verloren.“
HSG Ehle: Schrank, Becker – Steinweg (4), Graßhoff (1), Göhring (3), Paech, Ribbert, Nöring (4), Leine (2), Stallmann (3), Bruska (1), Janke (7)
vs

HSG Börde vs HSG Ehle

40:17- Kantersieg in der Börde

Im Normalfall ist Stefan Bußmann unverdächtig, allzu verschwenderisch mit Lob umzugehen. Mit Blick auf den sonntäglichen Auswärtsauftritt in Oschersleben geriet der Coach aus dem HSG-Trainergespann mit Riklef Roehl und Ramon Göhring allerdings ins Schwärmen. Und das zu Recht: „Das war mit Abstand unsere bisher beste Saisonleistung. Angefangen bei der Defensive mit einem starken Marvin Wohl dahinter bis zum Angriff. Es gab unwahrscheinlich viele Dinge, die sehr gut funktioniert haben. Und für B-Jugend-Verhältnisse war das wirklich schon gehobenes Niveau“, lobte Bußmann das Team, das in der Defensive mit starker Beinarbeit und Aufmerksamkeit am oberen Limit agierte. Allein auf der rechten Offensivseite der Gastgeber kam die Hilfe in ein, zwei Fällen einen Schritt zu spät, doch dies war angesichts des rapide wachsenden Vorsprungs über die Zwischenstopps 4:3 (6.) und 11:4 (15.) mehr als verschmerzbar.
Weil die Gäste auch offensiv mit hohem Tempo unterwegs waren und stets die passende Lösung parat hatten, ergaben sich immer öfter einfache Abschlusssituationen, bei denen auch die Quote passte. Und weil die HSG beim 32:12 (42.) bereits 20 Tore zwischen sich und den Gegner gepackt hatte, öffnete das Trainerteam in den letzten zehn Minuten sogar noch einmal die taktische Trickkiste. So dürfte Bundesligist ThSV Eisenach für die praktizierte Variante mit vier Rückraumspielern und ohne Kreisläufer Pate gestanden haben „und als alternatives Angriffssystem hat dies auch sehr gut funktioniert“, lobte der Coach.
In jedem Fall war der deutliche Erfolg die passende Einstimmung auf heute Vormittag, wenn ab 10.15 Uhr beim SV Irxleben das Gipfeltreffen steigt. „Auswärts gegen den Spitzenreiter – auf diese Aufgabe können wir uns freuen. Erst recht, wenn wir Auftritte wie in Oschersleben in dieser Konstanz abrufen.“
HSG Ehle: Wohl – Steinweg (3), Graßhoff, Göhring (5), Bittner (3), Nöring (5/1), Leine (6), Stallmann (6), Bruska (4), Janke (8)
vs

HSG Ehle vs HC Burgenland

In eigener Halle kaum gefordert
Beide B-Jugendteams der HSG Ehle kommen am zurückliegenden Wochenende zu klaren Heimsiegen, in denen sich die Handball-Talente aus Biederitz und Gommern teils selbst der größte Gegner sind.
Biederitz/Gommern. Fehlende Souveränität vom Wochenende hin oder her, die Tabellen dürfte beiden Mannschaften momentan bestens schmecken, rangieren sie doch auf Platz zwei (Oberliga) beziehungsweise an der Spitze (Bezirksoberliga Nord).
Oberliga mJB: HSG Ehle – HC Burgenland 41:34 (19:16)
Leopold Becker war am Sonnabend so etwas wie der personifizierte Kopfschmerz der HSG Ehle. Der Mann im linken Rückraum der Gäste steuerte am Ende 18 Treffer und damit die Hälfte aller Torerfolge seines Teams bei. „Wir haben probiert, ihm Luft zu lassen, dann wieder enger zu nehmen, aber es hat alles nichts gebracht. Vor allem bei Freiwürfen schaffen wir es wiederholt nicht, zum Wurfarm zu gelangen. Hätte Burgenland zwei, drei Spieler mehr von seinem Kaliber gehabt, wäre die Partie ganz anders ausgegangen“, mutmaßte Stefan Bußmann aus dem HSG-Trainerteam mit Riklef Roehl und Ramon Göhring.
Dabei hatte ihr Team dem Duell gegen die mit 6:2-Zählern ebenfalls ordentlich in die Saison gestarteten Gäste anfangs recht klar seinen Stempel aufgedrückt. Immer wieder generierten die Hausherren Ballgewinne in der Abwehr, damit auch einfache Kontertore und der Vorsprung wuchs auf 10:6 (10.) an. Das Polster pegelte sich bis zum Seitenwechsel dann auf konstante drei bis vier Treffer ein, wobei die HSG auch zusehends gegen HCB-Spielmacher Paul Müller den entscheidenden Schritt zu spät kam. Er sorgte so in Verbindung mit Becker dafür, dass die Burgenländer im Spiel blieben.
Erst recht, da die Gastgeber die Zügel in der zweiten Hälfte zusehends schleifen ließen. Nach dem 27:22 (34.) und eigener Auszeit schmolz der Vorsprung drei Minuten später bedenklich zusammen (27:25/37.), weil die HSG auch im Torabschluss nachlässiger wurde. In den letzten zehn Minuten erhöhten die Ehle-Handballer dann jedoch wieder die Schlagzahl, so dass vor allem offensiv ein positiver Eindruck beim Coach haften blieb: „41 Treffer in 50 Minuten sprechen für eine gute Angriffsleistung. Vor allem im Umkehrspiel mitsamt Abräumen nach Außen haben wir es gut gemacht. Ein schönes Resultat der Trainingsarbeit“, befand Bußmann.
Gleichzeitig täuschte der Sieben-Tore-Erfolg bei aller Verdientheit auch ein wenig über die Schwierigkeiten hinweg, vor denen die HSG auf dem Weg zum vierten Saisonerfolg stand. Der Coach schätzte ein: „Wir hätten uns nicht so lange durchs Spiel schleifen müssen. Zum wiederholten Mal hat uns im Trainerstab auch ein wenig die emotionale Bereitschaft gefehlt. Oftmals wirkte jeder mit sich beschäftigt und das große Hadern beginnt. Das kann in knappen Spielen auch nach hinten losgehen.“
So bereits am kommenden Sonntag, wenn die Mannschaft ab 16 Uhr bei der HSG Börde Farbe bekennen muss. Mit Blick aufs große Ganze besteht jedoch viel Grund zur Zuversicht, denn: „Wir sind weiterhin vorn dabei und von den Minuspunkten her sogar Erster der Tabelle.“
HSG Ehle: Wohl, Danisch – Steinweg (8), Graßhoff (1), Göhring (5), Paech, Nöring (7), Deneke, Bartz, Leine (9), Stallmann (1), Janke (10)
vs

HSG Ehle vs SV Wacker 09 Westeregeln

In der Abwehr der Grundstein gelegt
Wenn zwei Gegner in der Oberliga einander aus dem Effeff kennen, dann gewiss die HSG und der SV Wacker, die sich in der noch jungen Saison schon zum vierten Mal gegenüberstanden. Nach zwei Testspielen vor und nach den Sommerferien und der Oberliga-Qualifikation gab es im Punktspielalltag vom Sonntag dann auch wenig Geheimnisse voreinander. „Der Fokus lag darauf, unsere Schwierigkeiten mit dem gegnerischen Torhüter zu überwinden. Klar hatte er weiter seine Paraden, aber wir konnten dieses Mal schon weitaus zufriedener mit dem Wurfbild sein“, erklärte Stefan Bußmann aus dem HSG-Trainerstab, den auch die Vorstellung am anderen Ende des Spielfelds beeindruckte:  „Allen voran in der Abwehr war das eine ganz, ganz starke Leistung. Die Jungs haben mit hoher Ballaffinität verteidigt, so sind wir immer mehr ins Konterspiel gekommen. Das macht Handball wahnsinnig einfach.“
So kratzten die Gastgeber bereits zur Pause an einer Zehn-Tore-Führung, die dann nach 38 Minuten beim 28:18 auch erreicht war – auch weil die HSG diesmal im Überzahlspiel mit bemerkenswerter Konsequenz glänzte. Zwangen die Westeregelner ihren Gegner doch einmal in den Positionsangriff, fand dieser die richtigen Lösungen. „Dazu konnten wir viel, aber immer noch ein bisschen zu wenig über die Außen lösen. Da müssen wir im Training nachjustieren, reden aber von Kleinigkeiten“, erklärte Bußmann und fügte an: „Einen Sieg mit 15 Toren Differenz dürfen wir in der Oberliga nicht als selbstverständlich nehmen. Thema Emotionen: Als Team dürfen wir so einen Erfolg dann auch gern noch ein bisschen mehr zelebrieren. Das hat nach Spielschluss ein bisschen gefehlt.“
HSG Ehle: Wohl – Steinweg (2), Graßhoff (2), Göhring (6), Bittner (4), Nöring (5), Leine (11), Bodenstedt (2), Stallmann (2), Bruska, Janke (4)
vs

USV Halle vs HSG Ehle

41:35- Erfolg an der Saale für HSG
An einem Sonntagvormittag um 11.30 Uhr die Reise nach Halle antreten zu müssen, ist nicht unbedingt der Stoff, aus dem sportliche Träume gemacht sind. Zur „besten Handballzeit“ wie Stefan Bußmann also augenzwinkernd feststellte, ging es für die B-Jugend der HSG Ehle und ihr Trainerteam um Bußmann und Riklef Roehl im letzten Auftritt vor der knapp einmonatigen spielfreien Zeit ins Oberliga-Duell beim Schlusslicht. Der Coach erklärte jedoch: „Die Jungs waren darauf eingestellt, das Tabellenbild zu vernachlässigen. Dass Halle auf dem letzten Platz rangiert, liegt am schweren Auftaktprogramm. Der USV wird definitiv noch seine Punkte sammeln.“ Nicht aber gegen die Gäste aus Gommern und Biederitz, die beim 41:35 (18:13) den zweiten Erfolg im dritten Saisonauftritt verbuchten.
Der Grundstein dafür durfte zweifellos in einer grundsoliden Abwehrarbeit gesucht werden. „Über vier Positionen haben wir es gut verteidigt“, sagte der Coach, erkannte aber auch eine gewisse Anfälligkeit über die beiden Halbpositionen, wo Erik Sailer (zwölf Treffer) und Charlie Bruder, Neuzugang vom SC DHfK Leipzig, ihren Gegner vor Probleme stellten. „Wir müssen noch besser begreifen, dass die Abwehr- eine Verbundarbeit ist. Ansonsten lässt sich mit 13 Gegentoren zur Pause aber absolut leben“, erklärte Bußmann, dessen Team das Tempospiel konsequent forcierte, aber teilweise eine bedenkliche Chancenverwertung an den Tag legte. „Das haben wir dieses Mal noch nicht mit Lehrgeld bezahlen müssen, aber das kann schnell auch nach hinten losgehen.“
Wer es nicht glauben wollte – die zweite Hälfte bot ein lehrreiches Praxisbeispiel. Zwar konnte sich die HSG zunächst weiter absetzen – entweder über einfache Treffer im Gegenstoß oder mit den richtigen Lösungen im Positionsangriff gegen die löcherige 3:2:1-Abwehr der Hausherren. Doch  nach einer Auszeit der Hallenser (39.) kam es angesichts der 33:23-Führung zu einem fatalen Bruch im Spiel der Gäste. „Gefühlt schalten wir danach fünf Gänge zurück, haben keine Bewegung mehr im Angriff und produzieren technische Fehler sowie Fehlwürfe am Fließband“, kritisierte Bußmann und sah, wie der Vorsprung zwischenzeitlich auf zwei Treffer beim 35:35 (45.) schmolz.
Gerade noch rechtzeitig zogen die Ehle-Handballer das Momentum in der Schlussphase aber wieder auf ihre Seite. Ende gut, alles gut: So wuchs das Polster bis zur Schlusssirene wieder auf sechs Treffer an, doch eine wichtige Lehre dürfte das Team mitgenommen haben, bevor es am 20. Oktober im Heimspiel gegen Westeregeln weitergeht: „Noch einmal derart viel Spannung hereinzubringen, weil wir gefühlt mit dem Kopf schon wieder auf der Heimreise waren, ist absolut unnötig. Ein Spiel ist nicht nach 38, sondern erst nach 50 Minuten zu Ende.“
HSG Ehle: Wohl, Paech – Graßhoff (5), Göhring (3), Nöring (12/2), Jon. Hoffmann (2), Deneke, Bartz (1), Leine (9), Stallmann (5), Janke (4)
vs

SC Magdeburg II vs HSG Ehle

31:31 – Punkteteilung im Spitzenspiel

Das Netz aus schwarzen Trikots ist immer dichter geworden und hat irgendwann überhaupt keine Lücke mehr preisgegeben. Der SCM war aus der letzten Auszeit, in die sich die Gäste mit einer knappen 31:30-Führung gerettet hatten, mit der erwartbaren Manndeckung gekommen. Nach einem Freiwurf weit in der eigenen Hälfte war es schließlich geschehen: Ballverlust, Gegentor, Schlusssirene. Entsprechend tief hingen unmittelbar nach Spielende die Köpfe der männlichen B-Jugend aus Gommern und Biederitz. Laut Stefan Bußmann aus dem HSG-Trainerteam sollte es dann auch vor allem eine lehrreiche Schlusssequenz sein: „Das war eine Punkteteilung, bei der wir merken sollten, dass jeder Fehler bestraft wird – egal, ob er in der ersten oder 50. Minute passiert. Dennoch: Diesen Zähler nehmen wir gegen das Landesleistungszentrum gern mit.“
Gegen den Club-Nachwuchs, der überwiegend aus dem älteren C-Jugendjahrgang bestand, hatte sich dann auch tatsächlich bis zur letzten Szene des Sonntags kein Sieger abgezeichnet. Das Geschehen in der Wolfgang-Lakenmacher-Halle wogte stets hin und her. Meist legte die HSG eine knappe Führung vor, doch nur, um ebenso zuverlässig abgefangen zu werden und sich  wieder zurückzukämpfen. „Klar hatten wir körperliche Vorteile, aber eben auch einen Gegner vor uns, der fünf- bis sechsmal pro Woche trainiert. Da müssen ganz einfach Leistungsunterschiede herrschen. Dass es dennoch so ein Krimi wird, hatten wir nicht erwartet oder vielmehr nicht gehofft“, sagte Bußmann, dessen Schützlinge zuweilen in der Abwehr noch eine Spur zu zahm auftraten und insbesondere SCM-Kreisläufer Fynn Krause nicht in den Griff bekamen.
Offensiv bot sich  bedingt durch die Abwehr-Doktrin der Gastgeber ein recht wildes Spiel, dem die HSG aber ein ums andere Mal ihren Stempel aufdrückte: „Wir haben uns in der Trainingswoche darauf eingestellt, dass der SCM sehr hoch und aggressiv verteidigt. 50 Minuten lang Zweikämpfe führen zu müssen ist hart. Daher kein Vorwurf an die Jungs, dass es ihnen mal besser, mal schlechter gelungen ist“, fasste der Coach zusammen. Und was letztlich alle im Lager der HSG Ehle aufgerichtet haben dürfte: Eine Vorentscheidung im Rennen um die Spitze liegt in weiter Ferne: „Dieses Ergebnis lässt alle Türen für den weiteren Saisonverlauf offen.“
HSG Ehle: Wohl, Becker – Göhring (4), Steinweg (6/1), Graßhoff, Bittner, Ribbert, Nöring (7), Jon. Hoffmann (1), Leine (9), Bodenstedt (1), Stallmann, Janke (3)
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HSG Ehle vs HC Aschersleben

Den Ausfällen zum Trotz: Der Saisonauftakt hält für beide B-Jugend-Teams der HSG Ehle gute Gradmesser bereit. Der Oberliga-Kader wirft sich so nicht zufällig zu einem Kantersieg und an die Tabellenspitze
Dabei hätten beide Heimspiele in der Eintracht-Sporthalle für die jungen Handballtalente aus Gommern und Biederitz kaum unterschiedlicher verlaufen können. Während die erste Mannschaft ihre Ansprüche im Rennen um die Landesmeisterschaft schon zum Start untermauerte, wurde beim Bezirksoberliga-Team deutlich, dass vor allem defensiv noch viel Korrekturarbeit zu verrichten ist.
Oberliga mJB: HSG Ehle – HC Aschersleben 45:22 (18:10)
Eine falsche Bewegung genügte, dann herrschte auf der Suche nach einem Eisbeutel schon hektische Betriebsamkeit auf der Bank der HSG. Spielmacher Timo Leine hatte sich bei einer Abwehraktion nach wenigen Sekunden den Knöchel verknackst und rückte so in die unfreiwillige Zuschauerrolle, noch ehe der Samstagmittag richtig begonnen hatte. Die Frage, ob die Gastgeber den Ausfall ihres Regisseurs kompensieren konnten, erübrigte sich  beim Blick auf die Anzeigetafel nach Ablauf der ersten 50 Saisonminuten. „Wir sind unserer Favoritenrolle mehr als gerecht geworden. Gerade nach hinten heraus haben wir souverän, über unser Tempo und mit dem Plus an Kondition und Struktur einen überdeutlichen Sieg eingefahren“, bilanzierte Stefan Bußmann aus dem HSG-Trainerteam nach dem Erdrutscherfolg.
Leines Ausfall war allerdings nicht die einzige personelle Klippe, die es zu umschiffen galt. Krankheitsbedingt fiel mit Marvin Wohl und Jason Becker auch das etatmäßige Duo zwischen den Pfosten aus. „Besten Dank daher an beide C-Jugendtorhüter, die eingesprungen sind. Beide haben ihre Sache fantastisch gemacht“, lobte Bußmann die beiden Youngster Joel Danisch und Paul Schrank, die vor allem in der ersten Hälfte ein starker Rückhalt waren. Da hatte die HSG vor allem gegen den sehr agilen Gästeakteur Erik Funk, der auf beiden Halbpositionen hin und her wechselte, ihre liebe Mühe und Not. Ansonsten blieb die gegnerische Gefahr jedoch überschaubar. Zu einem Großteil zwangen die Gastgeber ihren Gegner zu Würfen von Außen, wobei sich die Torhüter ein ums andere Mal auszeichnen konnten.
„Vorn waren wir dagegen zunächst etwas schläfrig, was 18 Treffer bis zur Pause im Vergleich zu 27 in der zweiten Hälfte belegen“, bemängelte der Coach, der vor allem die Konsequenz in den Abschlüssen und das „Ausgucken“ des gegnerischen Torhüters vermisste. Auch vier, fünf Tempogegenstöße blieben so ungenutzt liegen, was dem Ergebnis bis zum Seitenwechsel noch nicht die gewünschte Deutlichkeit verlieh und die spielerische Dominanz nicht gänzlich zum Ausdruck brachte.
Nach Wiederbeginn drehte die HSG dann aber nochmals an der Temposchraube, lief ihren Gegner buchstäblich in Grund und Boden und war nun auch im Torabschluss deutlich zielstrebiger. Ein 5:0-Zwischenspurt zum 24:12 (33.) beseitigte so auch letzte Zweifel am Erfolg, der auch durch einen abschließenden 6:0-Lauf noch einmal an Eindeutigkeit gewann. An „zwei, drei kleineren Baustellen“ gilt es nun bis zum kommenden Sonntag zu arbeiten. Denn dann wartet bereits das wohl wichtigste Duell der Hinrunde beim SC Magdeburg II in der neu errichteten Wolfgang-Lakenmacher-Halle (13.30 Uhr). „Das wird etwas ganz, ganz anderes als zum Auftakt. Es geht gegen den stärksten Konkurrenten der Liga. Somit sind wir also schon früh in der Saison gefordert, alles in die Waagschale zu werfen“, blickte Bußmann auf das Gipfeltreffen voraus, in dem sich die HSG natürlich auch über mitgereiste Unterstützung auf der Tribüne freuen würde.
HSG Ehle: Schrank, Danisch – Steinweg (8), Graßhoff (6), Göhring (6), Paech (1), Nöring (9), Jon. Hoffmann (2), Deneke (6/3), Leine, Stallmann (3), Bruska (1), Janke (3)
vs