Liga: Oberliga MJB

HSG Ehle vs SV Wacker 09 Westeregeln

vs

USV Halle vs HSG Ehle

41:35- Erfolg an der Saale für HSG
An einem Sonntagvormittag um 11.30 Uhr die Reise nach Halle antreten zu müssen, ist nicht unbedingt der Stoff, aus dem sportliche Träume gemacht sind. Zur „besten Handballzeit“ wie Stefan Bußmann also augenzwinkernd feststellte, ging es für die B-Jugend der HSG Ehle und ihr Trainerteam um Bußmann und Riklef Roehl im letzten Auftritt vor der knapp einmonatigen spielfreien Zeit ins Oberliga-Duell beim Schlusslicht. Der Coach erklärte jedoch: „Die Jungs waren darauf eingestellt, das Tabellenbild zu vernachlässigen. Dass Halle auf dem letzten Platz rangiert, liegt am schweren Auftaktprogramm. Der USV wird definitiv noch seine Punkte sammeln.“ Nicht aber gegen die Gäste aus Gommern und Biederitz, die beim 41:35 (18:13) den zweiten Erfolg im dritten Saisonauftritt verbuchten.
Der Grundstein dafür durfte zweifellos in einer grundsoliden Abwehrarbeit gesucht werden. „Über vier Positionen haben wir es gut verteidigt“, sagte der Coach, erkannte aber auch eine gewisse Anfälligkeit über die beiden Halbpositionen, wo Erik Sailer (zwölf Treffer) und Charlie Bruder, Neuzugang vom SC DHfK Leipzig, ihren Gegner vor Probleme stellten. „Wir müssen noch besser begreifen, dass die Abwehr- eine Verbundarbeit ist. Ansonsten lässt sich mit 13 Gegentoren zur Pause aber absolut leben“, erklärte Bußmann, dessen Team das Tempospiel konsequent forcierte, aber teilweise eine bedenkliche Chancenverwertung an den Tag legte. „Das haben wir dieses Mal noch nicht mit Lehrgeld bezahlen müssen, aber das kann schnell auch nach hinten losgehen.“
Wer es nicht glauben wollte – die zweite Hälfte bot ein lehrreiches Praxisbeispiel. Zwar konnte sich die HSG zunächst weiter absetzen – entweder über einfache Treffer im Gegenstoß oder mit den richtigen Lösungen im Positionsangriff gegen die löcherige 3:2:1-Abwehr der Hausherren. Doch  nach einer Auszeit der Hallenser (39.) kam es angesichts der 33:23-Führung zu einem fatalen Bruch im Spiel der Gäste. „Gefühlt schalten wir danach fünf Gänge zurück, haben keine Bewegung mehr im Angriff und produzieren technische Fehler sowie Fehlwürfe am Fließband“, kritisierte Bußmann und sah, wie der Vorsprung zwischenzeitlich auf zwei Treffer beim 35:35 (45.) schmolz.
Gerade noch rechtzeitig zogen die Ehle-Handballer das Momentum in der Schlussphase aber wieder auf ihre Seite. Ende gut, alles gut: So wuchs das Polster bis zur Schlusssirene wieder auf sechs Treffer an, doch eine wichtige Lehre dürfte das Team mitgenommen haben, bevor es am 20. Oktober im Heimspiel gegen Westeregeln weitergeht: „Noch einmal derart viel Spannung hereinzubringen, weil wir gefühlt mit dem Kopf schon wieder auf der Heimreise waren, ist absolut unnötig. Ein Spiel ist nicht nach 38, sondern erst nach 50 Minuten zu Ende.“
HSG Ehle: Wohl, Paech – Graßhoff (5), Göhring (3), Nöring (12/2), Jon. Hoffmann (2), Deneke, Bartz (1), Leine (9), Stallmann (5), Janke (4)
vs

SC Magdeburg II vs HSG Ehle

31:31 – Punkteteilung im Spitzenspiel

Das Netz aus schwarzen Trikots ist immer dichter geworden und hat irgendwann überhaupt keine Lücke mehr preisgegeben. Der SCM war aus der letzten Auszeit, in die sich die Gäste mit einer knappen 31:30-Führung gerettet hatten, mit der erwartbaren Manndeckung gekommen. Nach einem Freiwurf weit in der eigenen Hälfte war es schließlich geschehen: Ballverlust, Gegentor, Schlusssirene. Entsprechend tief hingen unmittelbar nach Spielende die Köpfe der männlichen B-Jugend aus Gommern und Biederitz. Laut Stefan Bußmann aus dem HSG-Trainerteam sollte es dann auch vor allem eine lehrreiche Schlusssequenz sein: „Das war eine Punkteteilung, bei der wir merken sollten, dass jeder Fehler bestraft wird – egal, ob er in der ersten oder 50. Minute passiert. Dennoch: Diesen Zähler nehmen wir gegen das Landesleistungszentrum gern mit.“
Gegen den Club-Nachwuchs, der überwiegend aus dem älteren C-Jugendjahrgang bestand, hatte sich dann auch tatsächlich bis zur letzten Szene des Sonntags kein Sieger abgezeichnet. Das Geschehen in der Wolfgang-Lakenmacher-Halle wogte stets hin und her. Meist legte die HSG eine knappe Führung vor, doch nur, um ebenso zuverlässig abgefangen zu werden und sich  wieder zurückzukämpfen. „Klar hatten wir körperliche Vorteile, aber eben auch einen Gegner vor uns, der fünf- bis sechsmal pro Woche trainiert. Da müssen ganz einfach Leistungsunterschiede herrschen. Dass es dennoch so ein Krimi wird, hatten wir nicht erwartet oder vielmehr nicht gehofft“, sagte Bußmann, dessen Schützlinge zuweilen in der Abwehr noch eine Spur zu zahm auftraten und insbesondere SCM-Kreisläufer Fynn Krause nicht in den Griff bekamen.
Offensiv bot sich  bedingt durch die Abwehr-Doktrin der Gastgeber ein recht wildes Spiel, dem die HSG aber ein ums andere Mal ihren Stempel aufdrückte: „Wir haben uns in der Trainingswoche darauf eingestellt, dass der SCM sehr hoch und aggressiv verteidigt. 50 Minuten lang Zweikämpfe führen zu müssen ist hart. Daher kein Vorwurf an die Jungs, dass es ihnen mal besser, mal schlechter gelungen ist“, fasste der Coach zusammen. Und was letztlich alle im Lager der HSG Ehle aufgerichtet haben dürfte: Eine Vorentscheidung im Rennen um die Spitze liegt in weiter Ferne: „Dieses Ergebnis lässt alle Türen für den weiteren Saisonverlauf offen.“
HSG Ehle: Wohl, Becker – Göhring (4), Steinweg (6/1), Graßhoff, Bittner, Ribbert, Nöring (7), Jon. Hoffmann (1), Leine (9), Bodenstedt (1), Stallmann, Janke (3)
vs

HSG Ehle vs HC Aschersleben

Den Ausfällen zum Trotz: Der Saisonauftakt hält für beide B-Jugend-Teams der HSG Ehle gute Gradmesser bereit. Der Oberliga-Kader wirft sich so nicht zufällig zu einem Kantersieg und an die Tabellenspitze
Dabei hätten beide Heimspiele in der Eintracht-Sporthalle für die jungen Handballtalente aus Gommern und Biederitz kaum unterschiedlicher verlaufen können. Während die erste Mannschaft ihre Ansprüche im Rennen um die Landesmeisterschaft schon zum Start untermauerte, wurde beim Bezirksoberliga-Team deutlich, dass vor allem defensiv noch viel Korrekturarbeit zu verrichten ist.
Oberliga mJB: HSG Ehle – HC Aschersleben 45:22 (18:10)
Eine falsche Bewegung genügte, dann herrschte auf der Suche nach einem Eisbeutel schon hektische Betriebsamkeit auf der Bank der HSG. Spielmacher Timo Leine hatte sich bei einer Abwehraktion nach wenigen Sekunden den Knöchel verknackst und rückte so in die unfreiwillige Zuschauerrolle, noch ehe der Samstagmittag richtig begonnen hatte. Die Frage, ob die Gastgeber den Ausfall ihres Regisseurs kompensieren konnten, erübrigte sich  beim Blick auf die Anzeigetafel nach Ablauf der ersten 50 Saisonminuten. „Wir sind unserer Favoritenrolle mehr als gerecht geworden. Gerade nach hinten heraus haben wir souverän, über unser Tempo und mit dem Plus an Kondition und Struktur einen überdeutlichen Sieg eingefahren“, bilanzierte Stefan Bußmann aus dem HSG-Trainerteam nach dem Erdrutscherfolg.
Leines Ausfall war allerdings nicht die einzige personelle Klippe, die es zu umschiffen galt. Krankheitsbedingt fiel mit Marvin Wohl und Jason Becker auch das etatmäßige Duo zwischen den Pfosten aus. „Besten Dank daher an beide C-Jugendtorhüter, die eingesprungen sind. Beide haben ihre Sache fantastisch gemacht“, lobte Bußmann die beiden Youngster Joel Danisch und Paul Schrank, die vor allem in der ersten Hälfte ein starker Rückhalt waren. Da hatte die HSG vor allem gegen den sehr agilen Gästeakteur Erik Funk, der auf beiden Halbpositionen hin und her wechselte, ihre liebe Mühe und Not. Ansonsten blieb die gegnerische Gefahr jedoch überschaubar. Zu einem Großteil zwangen die Gastgeber ihren Gegner zu Würfen von Außen, wobei sich die Torhüter ein ums andere Mal auszeichnen konnten.
„Vorn waren wir dagegen zunächst etwas schläfrig, was 18 Treffer bis zur Pause im Vergleich zu 27 in der zweiten Hälfte belegen“, bemängelte der Coach, der vor allem die Konsequenz in den Abschlüssen und das „Ausgucken“ des gegnerischen Torhüters vermisste. Auch vier, fünf Tempogegenstöße blieben so ungenutzt liegen, was dem Ergebnis bis zum Seitenwechsel noch nicht die gewünschte Deutlichkeit verlieh und die spielerische Dominanz nicht gänzlich zum Ausdruck brachte.
Nach Wiederbeginn drehte die HSG dann aber nochmals an der Temposchraube, lief ihren Gegner buchstäblich in Grund und Boden und war nun auch im Torabschluss deutlich zielstrebiger. Ein 5:0-Zwischenspurt zum 24:12 (33.) beseitigte so auch letzte Zweifel am Erfolg, der auch durch einen abschließenden 6:0-Lauf noch einmal an Eindeutigkeit gewann. An „zwei, drei kleineren Baustellen“ gilt es nun bis zum kommenden Sonntag zu arbeiten. Denn dann wartet bereits das wohl wichtigste Duell der Hinrunde beim SC Magdeburg II in der neu errichteten Wolfgang-Lakenmacher-Halle (13.30 Uhr). „Das wird etwas ganz, ganz anderes als zum Auftakt. Es geht gegen den stärksten Konkurrenten der Liga. Somit sind wir also schon früh in der Saison gefordert, alles in die Waagschale zu werfen“, blickte Bußmann auf das Gipfeltreffen voraus, in dem sich die HSG natürlich auch über mitgereiste Unterstützung auf der Tribüne freuen würde.
HSG Ehle: Schrank, Danisch – Steinweg (8), Graßhoff (6), Göhring (6), Paech (1), Nöring (9), Jon. Hoffmann (2), Deneke (6/3), Leine, Stallmann (3), Bruska (1), Janke (3)
vs