Liga: Oberliga Männer

SV Eiche 05 Biederitz vs TSG Calbe/Saale

17:37 – „Ein gebrauchter Tag“
Die niederlagenfreie Heimbilanz des SV Eiche 05 Biederitz in der Oberliga ist am Wochenende krachend zu Ende gegangen. In der Partie gegen die TSG Calbe gab es nach einem 10:19- Halbzeitrückstand eine schmerzliche 17:37- Niederlage.
Eine Analyse im Biederitzer Lager noch am Spieltag verbot sich aufgrund des Erlebten zwangsläufig. Aber auch eine Nacht später lag nicht nur das Resultat dem Biederitzer Trainergespann Peter Pysall/Andre Freistedt noch sehr schwer im Magen. „Ein absolut gebrauchter Tag von uns“, brachte es Pysall schließlich auf den Punkt und hatte dabei einige Zahlen vom Vortag im Gepäck: „Lediglich 39 Prozent Torgefahr, neun technische Fehler und keinen der fünf Strafwürfe untergebracht“, sagen dann schon sehr viel von dem aus, was die etwa 160 Zuschauer in sechzig einseitigen Minuten zu sehen bekamen.
Die Biederitzer starteten zwar mit besten Vorsätzen, um die weiße Weste in der Ehlehalle zu wahren, doch dazu fehlte es an diesem Tag an allen Ecken und Kanten. Die Gäste, die sich gegenüber dem Hinspiel mit neuer Verantwortlichkeit auf der Bank neu, erfolgreich und beeindruckend dazu gefunden haben, spulten ihr bekanntes Können aus den Vorjahren in imponierender Manier herunter und hatten bereits beim Seitenwechsel alle Fragen in Richtung Spielausgang beantwortet. Die Biederitzer wirkten vor allem aus dem Rückraum zu kraft- und auch ideenlos und machten damit den eh schon starken Schlussmann Leon Dobertin noch unüberwindbarer. „Es fehlte jegliches Selbstbewusstsein. Es war schlichtweg Angsthasenhandball“, meinte auch der Biederitzer Co- Trainer Andre Freistedt, der die Nacht mit reichlich Grübelei über das Dargebotene verbracht hat.
Auch im zweiten Spielabschnitt war der Klassenunterschied an diesem Tag in nahezu jeder Aktion sichtbar. Die TSG zog ihre Galligkeit während der gesamten Spielzeit auf und neben dem Feld durch und war individuell klar stärker. „Da hatten wir heute nichts gegenzusetzen. Hinzu kam, dass unser Wurfbild einer Katastrophe gleich kam, denn unzählige Versuche landeten zentral, während die wenigen Abschlüsse im oberen Bereich oftmals ihr angestrebtes Ziel fanden“, gab Pysall zu verstehen. „In solch einer Partie zeigt sich dann auch, dass es wie bei einigen von uns ohne Training einfach nicht funktioniert“, meinte Pysall, der seinen Schützlingen das Wollen aber nie absprach, weiter. Es fehlte schlichtweg die Umsetzung einfachster Sachen, wie beispielsweise das Zurücklaufen oder das Abstellen von Fehlern bei immer gleichen Aktionen (u.a. Würfe von Außen) des Gegners.
So zogen die Saalestädter unbeirrt ihre Kreise und konnten ihre ca. 40 mitgereisten Fans mit zugegeben sehr schönem Handball begeistern.
„So wie sie heute hier aufgetreten sind, haben sie ein ähnliches Niveau wie die Wittenberger“, verglich Pysall eben die Kontrahenten, bei denen es in den letzten Wochen am meisten weh tat. „Wir sollten aber nicht vergessen, dass wir immer noch ein Aufsteiger sind und Calbe seit Jahren das Niveau der Oberliga mitbestimmt. Das kann dann schon mal passieren, doch jetzt heißt es dann auch, die richtigen Lehren daraus zu ziehen“, ging auch Freistedt, der in den zweiten dreißig Minuten neben dem Spiel über den Kreis auch weiterhin die bekannte Souveränität vom Siebenmeterpunkt vermisste, mit seiner jungen Truppe nicht durchweg hart ins Gericht.
Die TSG Calbe um den sehr emotional mitgehenden Trainer Torsten Weiß setzte sich schließlich auch völlig verdient in der Höhe mit 37:17 durch und dürfte sich mit dieser Leistung berechtigte Hoffnungen auf die seit Jahren gewohnten Podestplätze machen. Für die Biederitzer heißt es Krone richten, um am kommenden Wochenende in Radis bei einer weiteren sehr erfahrenen Truppe zu bestehen.
Biederitz: Gronemeier, Wetzel – Urban, Maffert (1), Daßler (3), Kinast (1), Hesse (1), Beres (2), Held, Steinweg (3), Schneider, Wohl (2), Hammecke (1), Eix (3)
Calbe: Dobertin, Bertram – Walther, Marschall (9), Gieraths (3), Rätsel (1), Steffen (4), Meyer (5), Sowa (1), Kralik (2), Gottschalk (3), Reiske (9/6)
Zeitstrafen: Eiche 3, Calbe 4
Siebenmeter: Eiche 5/0, Calbe 6/6

Calbe kommt: SV Eiche 05 vor Reifeprüfung

Im ersten Heimspiel der Rückrunde empfängt der Handball- Oberligist SV Eiche 05 Biederitz (6., 16:12 Punkte) am Sonnabend um 17:30 Uhr die TSG Calbe. Der aktuelle Rangvierte mit 17:9 Zählern ist ohne Zweifel das bisher dickste Brett, was es in dieser Spielzeit in heimischen Gefilden zu bohren gilt.

„Die Saalestädter sind seit Jahren in der Spitzengruppe der Liga präsent und stets unter den Top 3 zu finden gewesen. Sie sind eingespielt und athletisch in hervorragender Verfassung“, weiß der Biederitzer Co- Trainer Andre Freistedt, der sich aber auch an das Hinspiel in der Hegersporthalle im September erinnert, in der die Biederitzer lange sehr gut mithielten und schließlich doch mit 24:28 unterlegen waren. „Fairerweise muss man dazu sagen, dass sich die TSG damals noch in der Findungsphase befand. Diese ist inzwischen abgeschlossen und die Truppe ist zu alter Stärke zurückgekehrt“, ergänzt Freistadt, der allerdings auch auf eine gewachsene Heimstärke seiner Mannschaft zurückblicken kann, fällt die Ausbeute doch mit 13:1 Zählern aus sieben Begegnungen in der Ehlehalle überaus erfolgreich aus.
Bei den Biederitzern muss aktuell unweigerlich der Blick auf das Personal fallen, wo vor allem die Kreisposition vakant ist. Mit Jason Thielicke wird es aufgrund eines ausgekugelten Zehes im letzten Spiel gegen Wernigerode definitiv einen Ausfall geben. Dem steht jedoch die Rückkehr von Philip Wohl gegenüber, so dass das Duo Wohl/Beres an diesem Wochenende auf der Kreisposition zu finden sein wird. Auch Spielmacher Moritz Steinweg verletzte sich am zurückliegenden Wochenende (Sprunggelenk), wobei eine Teilnahme gegen die TSG durchaus noch im Bereich des Möglichen ist. Ansonsten haben die Biederitzer alle Akteure an Bord, so dass das schwere Unterfangen TSG Calbe mit aller Kraft angegangen werden kann.
Das auf Seiten der Gastgeber die zuletzt abgerufene Leistung gegen den HV Wernigerode beim 28:24- Erfolg diesmal nicht ausreichen dürfte, ist im Biederitzer Lager unweigerlich bekannt. „Da gilt es, in allen Bereichen noch mehr zuzulegen und vor allem mehr Konstanz reinzubekommen“, weiß auch der Biederitzer Cheftrainer Peter Pysall, der bei der Auswertung des Wernigerode- Spieles noch von reichlich Sand im Getriebe sprach. Als Baustelle machte der Trainerfuchs da unter anderem auch das ausbaufähige Überzahlspiel aus. Dies und auch einige andere Dinge gilt es am Sonnabend gegen den Oberligadauerbrenner aus der Saalestadt besser zu machen, um die eigene Weste in heimischer Ehlehalle weiter weiß scheinen zu lassen.
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SV Eiche 05 Biederitz vs HV Wernigerode

Gelungener Start ins neue Handballjahr 2025
Den Oberligahandballern des SV Eiche 05 Biederitz ist mit einem 28:24 (12:13) gegen den HV Wernigerode der Einstieg in das Jahr 2025 über weite Strecken der zweiten Hälfte überzeugend gelungen. Nach Startschwierigkeiten setzten sich die Biederitzer, bei denen Bennet Daßler und Max Held jeweils siebenfach trafen, am Ende verdientermaßen durch.
„Ein Sieg der Moral und des Kampfes“, brachte es der Biederitzer Trainer Peter Pysall unmittelbar nach der Schlusssirene auf den Punkt. Seine Jungs hatten nicht ganz unerwartet über weite Strecken des ersten Spielabschnittes so ihre liebe Mühe, den Rhythmus des Punktspielalltages aufzunehmen. „Da waren wir wiederholt auf der Suche nach der richtigen Formation. Der frühe Ausfall am Kreis hat das gesamte Unterfangen im Laufe der Partie dann nicht einfacher gemacht“, legte Pysall nach und verwies auf den frühen Ausfall von Jason Thielicke, der ab der zehnten Minute von Maksymilian Beres vertreten werden musste.
Den leicht besseren Start verbuchten so die Gäste aus dem Harz, die die anfängliche 2:1- Führung bis zum 5:4 nach zwölf Minuten verteidigen konnten. Bennet Daßler und Felix Eix sorgten dann schnell für einen Führungswechsel, der sich bis zur 20. Minute sogar in einem 9:7 niederschlug. Dennoch war das Biederitzer Spiel längst noch kein stabiles Gebilde, da die Gastgeber reihenweise in das Zeitspiel kamen, was zu oftmals erzwungenen Abschlüssen führte. „Ich hab da so meine Schwierigkeiten mit der Spielleitung, denn wenn wir fast 80 Prozent unserer Angriffe unter Zeitdruck abschließen müssen und die Gegenseite hat deutlich mehr Entfaltungsmöglichkeiten, dann stimmt da etwas mit der Regelauslegung nicht“, meinte der Biederitzer Co- Trainer Andre Freistedt, der damit auch den ein oder anderen eher unvorbereiteten Abschluss relativen wollte. Nicht zuletzt deshalb drehten die Gäste mit einem 3:0- Lauf den Spieß zur eigenen 10:9- Führung (24.) um und legten schnell zum 12:10 (26.) nach. Bennet Daßler traf schließlich sieben Sekunden vor der Pausensirene zum wichtigen 12:13- Anschluss.
Nach dem Seitenwechsel nutzten die Biederitzer drei schnelle Zeitstrafen der Gäste zum 14:14- Ausgleich. „Da haben wir dennoch Defizite in Sachen Entscheidungsfindung und Bewegung“, merkte Pysall später kritisch die Problematik Überzahlspiel an. In den folgenden zehn Minuten war es dann ein offenes Spiel, in dem die Führung wiederholt wechselte, ehe die Gastgeber nach dem 19:19 (44.) durch die starke linke Angriffsseite (Max Held, Robin Urban) zum 21:19 (47.) enteilen konnten. „Spätestens von da an schien es so, als wenn wir final mehr Alternativen und somit mehr Dampf in die Waagschale werfen konnten“, beschrieb Freistedt später die Phase von der 49. (22:20) bis zur 56. Minute, in der die Gastgeber schließlich mit deutlich mehr spielerischer Sicherheit ein 26:21 herausgeworfen hatten. In diese entscheidene Phase fielen neben einem abgewehrten Strafwurf von Andy Gronemeier aber auch noch drei Konterangriffe der Hausherren, die nicht im Gehäuse untergebracht werden konnten. „Schon allein deshalb war es nachher auch in der Höhe absolut in Ordnung“, waren sich Pysall und Freistedt im Nachgang einig.
„Wir haben uns nie vom Weg abbringen lassen. Es war schon noch Sand im Getriebe gegen einen Kontrahenten, der sich gegenüber dem Hinspiel deutlich steigern konnte“, bilanzierte Pysall, der außerdem seinen Schlussmännern Max Wetzel und Andy Gronemeier in den jeweiligen Halbzeiten eine gute Leistung bescheinigte.
Biederitz: Wetzel, Gronemeier – Urban (4), Maffert, Thielicke, Daßler (7/3), Kinast, Hesse (2), Beres, Held (7/2), Steinweg (3), Schneider (1), Hammecke (2), Eix (2)
Wernigerode: Reuter, Zimmermann – Kopp, Reinert, Eilers (1), Richter (1), Kaufmann (4), Hanke (3), Conradi (6/3), Boudras, Bollmann, Kunze (2), Christiansen (1), Tischer (5), Hotopp (1)
Zeitstrafen: Eiche 4, Wernigerode (5)
Siebenmeter: Eiche 7/5, Wernigerode 4/3

Rückrundenstart gegen HV Wernigerode

Im ersten Spiel der Rückrunde empfängt der Rangachte SV Eiche 05 Biederitz (14:12 Punkte) in der Oberliga am Sonnabend zu gewohnter Zeit (17:30 Uhr) den Vorletzten HV Wernigerode (5:21). Im Hinspiel setzten die Biederitzer im Harz mit einem souveränen 28:23- Erfolg eine erste Duftmarke als Liganeuling im Oberhaus von Sachsen- Anhalt.
Bei der Nachbetrachtung der Hinrunde ordnete das Biederitzer Trainerduo Peter Pysall/Andre Freistedt das 28:23 vom 31. August als außerordentlich wichtig ein. „Es war die erste Standortbestimmung in einer neuen Liga. Unser junges Team konnte für die kommenden Aufgaben viele Erfahrungswerte sammeln“, sind sich beide über die Wichtigkeit des Erfolges außerhalb der zwei Zähler absolut einig. Nun jedoch zwangsläufig im anstehenden Heimspiel von einem Selbstläufer zu sprechen, verbietet sich im Biederitzer Lager naturgemäß. „In der Oberliga schlägst Du kein Team im Vorbeigehen. Du musst Dich in jeder Partie von der ersten bis zur sechzigsten Minute am oberen Limit bewegen, um überhaupt in die Siegerstrasse einbiegen zu können“, warnt Pysall nicht nur seine Schützlinge, sondern auch das Biederitzer Publikum, welches in der Hinrunde gerade in Heimspielen bei 11:1 Punkten aus sechs absolvierten Begegnungen regelrecht verwöhnt wurde.
„Natürlich war die Heimstärke bisher ein großes Plus von uns. Daran gilt es jetzt anzuschließen, um eine ebenso erfolgreiche Rückrunde hinzulegen“, weiß auch Co- Trainer Andre Freistedt, der allerdings von seinen Jungs eine Steigerung gegenüber der Vorwoche fordert, als beim Naruhn- Gedenkturnier in Haldensleben ein dritter (unwichtiger) Platz heraussprang. „Da müssen wir gegen Wernigerode in allen Bereichen noch zulegen, um bestehen zu können“, mahnt auch Freistedt, um die stolze Erfolgsserie in heimischer Ehlehalle nicht auf das Spiel zu setzen.
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SV Eiche 05 Biederitz vs HSV Haldensleben

34:33 gegen HSV – Der Kreis schließt sich
Für die Biederitzer Oberliga-Handballer endet die Hinrunde mit einem Positiverlebnis. Gegen Haldensleben lässt sich der Aufsteiger einmal mehr sein junges Alter nicht anmerken.
Julien Borcherding hat mal das linke Bein über Hüftniveau hochgerissen. Dann ließ der Schlussmann des HSV Haldensleben wieder beide Füße am Boden und versuchte, allein über die ausgestreckten Arme die Einschläge hinter sich im Netz zu verhindern. Alles vergeblich.  Diesem Maximilian Held und dem Variantenreichtum seiner Würfe war am Samstagabend einfach nicht beizukommen. Sechs Versuche aus dem Feld, dazu vier Siebenmeter und alle fanden den Weg ins Ziel. Auch der Biederitzer Trainer Peter Pysall, sonst für seinen sparsamen Umgang mit Superlativen bekannt, geriet ob der 100-prozentigen Trefferquote seines Schützlinges ins Schwärmen und sprach von einem „Sensationsspiel“ des 28-jährigen Linksaußen. Klar, dass der Zehn-Tore-Mann im abschließenden Duell des Handballjahres 2024 ein wichtiges Puzzlestück auf dem Weg zum 34:33 (18:19)-Heimsieg des SV Eiche 05 war.
Damit hat sich für den Oberliga-Neuling zum Hinrundenende auch der Kreis geschlossen. „Wir hatten drei wirkliche Highlights mit dem Auftaktsieg in Wernigerode (28:23), dem Heimspiel gegen den BSV 93 (28:25) und nun eben auch gegen Haldensleben“, zählte Coach Pysall auf. Wobei der knappste der sechs Erfolge sein Team nach drei sieglosen Auftritten noch mal mit einem emotionalen Schub in die Pause über den Jahreswechsel gehen ließ. „Die Leute scheinen hin und wieder zu vergessen, dass wir ein Aufsteiger sind. Zum Spitzenreiter nach Wittenberg zu fahren und dort bestehen zu wollen, ist richtig und wichtig. Aber wenn wir aufgrund von Studium, Bundeswehr und Verletzungen auch von ein paar personellen Problemen begleitet dort nichts mitnehmen, ist nicht plötzlich alles schlecht“, verwies der Trainer auf die 18:35-Pleite der Vorwoche, die auch positiven Einfluss auf den Erfahrungsschatz gehabt haben dürfte. Und so erzählte auch der letzte Auftritt des Jahres vom Sonnabend vom richtigen Umgang mit Rückschlägen.
Die kleine Delle in der Biederitzer Formkurve schien sich nämlich nach dem Anwurf fortzusetzen. Mit dem Versuch, offensiv auf  Bennet Körtge im linken Rückraum der Gäste herauszutreten, drohten die Gastgeber zunächst zu scheitern, „weil wir keinen Zugriff auf den übrigen Angriffsverbund des HSV hatten“, wie Pysall registrieren musste und die Bestätigung in einem 1:6- (6.) sowie 4:9-Rückstand (10.) sah. Neben der zwischenzeitlichen Rückkehr zur 6:0-Abwehr und der Hereinnahme von Kreativkopf Moritz Steinweg war es so vor allem der Wechsel zwischen den Pfosten, der sich danach auszahlte. Dort fügte sich Youngster Gustav Nafe direkt mit einem abgewehrten Siebenmeter gegen Tim Wiebe ein (12.) und leitete so auch die Aufholjagd seiner Vorderleute, die ihrem Gegner weit weniger freie Würfe ermöglichten, ein.
Auf dem Weg zum 11:12-Anschlusstreffer durch Held (19.) war es nun abermals eine Anpassung der Abwehr, welche dem Gegner merklich zusetzte. Mehr und mehr kamen die 05er im 3:2:1-System zu Ballgewinnen, die im Gegenstoß konsequent zu Treffern umgemünzt wurden. Zwar rissen HSV-Kapitän Clemens Schmelzer und Nick Blume als Kreisläufer-Duo weiterhin fleißig Lücken für die Nebenleute. Diese fanden nun aber immer häufiger in Nafe ihren Meister, so dass nach 26 Minuten beim Stand von 15:15 wieder alles für die Gastgeber drin war.
Zwar ging es aus ihrer Sicht mit einem Treffer Rückstand in die Pause, doch in den zweiten Abschnitt starteten die Hausherren direkt mit zwei Ballgewinnen, die der offensiv wie defensiv stark aufspielende Robin Urban und Philip Wohl zur erstmaligen Führung verwerteten (20:19/33.). Diese war der Zündfunke für die stärkste Viertelstunde im Spiel des SV Eiche, der angeführt von „Mister 100 Prozent“ Tor um Tor zum 27:22 (41.) vorlegte. Phasenweise warfen sich Held und Co. dabei in einen wahren Rausch. Doch auch an der Seitenlinie war zu diesem Zeitpunkt noch kein entspanntes Zurücklehnen zu beobachten. „Dass von Haldensleben noch etwas kommt, war uns klar“, bekannte Pysall, dessen Team sich nun einer offensiveren HSV-Abwehr ausgesetzt sah, gegen die sich die eine oder andere unglückliche Entscheidung und zu unpräzise Abschlüsse häuften.
So schrumpfte der Vorsprung auf 30:28 zusammen (52.), ehe sich die Gäste jedoch bei ihrer Aufholjagd selbst im Weg standen. Während der Biederitzer Coach „die Disziplin gegenüber den Schiedsrichtern“, als wichtigen Faktor für den Erfolg lobte, leistete sich der HSV in Person von Körtge, der Lukas Hesse sichtlich gefrustet in den Wurfarm griff, eine unnötige Rote Karte (53.). Dass die Haldensleber nach gemeisterter Unterzahl eine weitere Zeitstrafe (57.) kompensieren mussten, war dann das Ende aller HSV-Ambitionen. Auf SVE-Seite blieb die befriedigende Erkenntnis, erneut einen gestandenen Oberligisten bezwungen zu haben. Pysall bilanzierte: „Unser Programm ’Jugend forscht’ funktioniert. Auch jene, die teils noch in der A-Jugend spielen können, haben sich bestens adaptiert.“ Und dies soll dem Aufsteiger auch nach fünf wohlverdienten freien Wochen helfen, für das eine oder andere Highlight in der Rückrunde zu sorgen.
Biederitz: Nafe, Wetzel – Urban (5), Maffert, Thielecke (2), Daßler (3), Hesse (6), Beres, Held (10/4), Steinweg (5), Wohl (2), Elgharbawy, Hammecke, Eix (1)
Haldensleben: Borcherding, Domann, Pfeiffer – Blume (3), Wiebe (13/6), Bierhals, Bolecke (4), Herrmann (2), Zirkler (4), Weinert, Körtge (8), Schenk, Schmelzer (1)
Siebenmeter: Eiche 5/4 – HSV 7/6; Zeitstrafen: Eiche 1 – HSV 3; Rot: Bennet Körtge (53., Foulspiel) -Haldensleben
HSV kommt – „Da erwartet uns viel Qualität“
Zum letzten Punktspiel des Kalenderjahres 2024 begrüßt der SV Eiche 05 Biederitz (9., 12:12 Punkte) am Sonnabend um 17:30 Uhr in der Oberliga den Rangsechsten HSV Haldensleben (14:10). Die heimstarken Biederitzer stehen wiederum vor eine sehr schweren Aufgabe, die jedoch auch mit der angespannten Personalsituation durchaus bewältigt werden kann.
„Da kommt schon sehr viel Qualität auf uns zu. Der HSV hat, wenn alle Spieler zur Verfügung stehen, definitiv das Zeug für die oberen Tabellenplätze“, weiß der Biederitzer Co- Trainer Andre Freistedt, der mit seiner Mannschaft nicht nur auf den HSV Haldensleben trifft, sondern auch auf seinen langjährigen Freund Enrico Sonntag, der auf der Gegenseite das Traineramt bekleidet und in der Ehlehalle längst kein Unbekannter (fungierte viele Jahre als Spieler und Trainer)  ist. Mit Blick auf den Kader fällt auf, dass dieser auf nahezu allen Positionen gut bestückt ist. Da ist ein sehr starker Rückraum (Körtge, Wiebe, Peschke und Frank) und auch die Kreisposition mit Clemens Schmelzer und Nick Blume ist so ziemlich mit das Beste, was die Oberliga zu bieten hat. Auch die Außenpositionen sorgen ständig für Gefahr, so dass es für die Biederitzer viel wegzuarbeiten gibt.
Von einer solchen Kadervielfalt sind die Biederitzer dagegen aktuell meilenweit entfernt. Zu sehen war dies erst vor einer Woche beim Gastspiel in Wittenberg, wo fast die Hälfte des Aufgebotes gegen den verlustpunktfreien Tabellenführer beim 18:35 nicht zur Verfügung stand. Mit Spielmacher Moritz Steinweg und Kreisläufer Jason Thielicke kehren immerhin zwei Akteure definitiv in den Kader zurück und auch Maksymilian Beres stellt sich trotz Rückenproblemen in den Dienst der Mannschaft. Hingegen werden Lukas Stähr (Bänderriss) und Christian Kinast (Sprunggelenk) wie auch Till Schneider (privat verhindert) erst im neuen Jahr wieder ein Thema. Dies trifft ebenso auf Spielmacher Bennet Daßler zu, bei dem die genaue Diagnose nach seiner Knieverletzung noch aussteht.
Dennoch wollen die Biederitzer für einen positiven Hinrundenabschluss in hoffentlich voller Ehlehalle sorgen. „Wir müssen unsere Qualitäten abrufen, mutig und mit Spielwitz agieren. Damit können wir andere Defizite wie das fehlende Personal bzw. mangelnde Erfahrung wettmachen“, gibt Freistedt die Richtung klar vor. Dass die Gastgeber es können, haben sie gerade vor eigener Kulisse mehrfach bewiesen, sprangen doch bisher immerhin 9:1 Zähler aus den fünf überzeugenden Heimauftritten heraus. Ob dafür der HSV aus Haldensleben der richtige Kontrahent ist, wird sich zeigen. Die Ohrestädter gewannen zwar ihre ersten beiden Auswärtsbegegnungen in Wolfen und Dessau, mussten sich dann aber dreimal (Gommer, Halle und Wittenberg) in der Fremde geschlagen geben.
Unabhängig vom Ausgang schließen die Biederitzer als Aufsteiger am Sonnabend eine positive Hinrunde ab. „Wir hatten mit den Gastspielen in Dessau und Wolfen lediglich zwei Fehltritte“, meint Freistedt rückblickend und hofft, dass gegen seinen Kumpel auf der HSV- Bank kein weiterer dazukommt.
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GW Wittenberg/Piesteritz vs SV Eiche 05 Biederitz

Deutliche 18:35- Niederlage beim Ligaprimus
Ohne jede Chance blieben die Oberligahandballer des SV Eiche 05 Biederitz beim verlustpunktfreien Ligaprimus GW Wittenberg/Piesteritz. Nach einem 7:18- Pauensrückstand stand schließlich mit schmalem Kader eine hohe 18:35- Niederlage zu Buche.
Um als vermeindlicher Underdog grundsätzlich überhaupt bei einem Favoriten bestehen zu können, bedarf es zweifelsohne in wohl jeder Sportart einen nahezu kompletten Kader. Dieses Ass im Ärmel hatten die Biederitzer bei der weiten Anreise in Richtung Wittenberg am ersten Adventsonntag aber wahrlich nicht, fehlten doch neben den Spielmachern Bennet Daßler und Moritz Steinweg auch Till Schneider, Christian Kinast, Kreisläufer Jason Thielicke und Neuzugang Lukas Stähr. Allein an diesen Fakten wollte der Biederitzer Trainer Peter Pysall die dann erlittene hohe Niederlage aber doch nicht ausschließlich festmachen. „Ja, wir haben schon noch unser Gesicht gewahrt, aber gleichzeitig auch unsere Grenzen aufgezeigt bekommen“, meinte der Trainerfuchs, der dennoch Aspekte wie fehlendes Durchsetzungesvermögen oder den Leistungsunterscheid im 1:1- Verhalten anmahnte.
Die Gäste lagen bereits frühzeitig (2:8 nach 13 Minuten) im Hintertreffen, ehe weitere fünf Zeigerumdrehungen vergingen, ehe die Biederitzer Bank beim 3:12- Rückstand zur grünen Karte griff. Dort kamen die bereits genannten Kritikpunkte genauso zur Sprache, wie die schludrige Abschlussquote, welche schließlich nach den ersten dreißig Minuten lediglich sieben Treffer vorzuweisen hatte. Insgesamt jedoch blieb beim Gang in die Kabine festzuhalten, dass beim 7:18- Pausenstand von Beginn an der Wurm in allen Bereichen bei den Biederitzern drin war.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich für die zahlreichen Zuschauer am Spielverlauf in einer sehr fairen Begegnung mit jeweils nur einer Zeitstrafe rein gar nichts. Der Ligaprimus spulte sein qualitativ hochwertiges Handball- ABC herunter und vergaß dabei nie das nötige Tempo. Die Biederitzer mühten sich ohne Frage redlich, doch es blieb auch in Durchgang zwei eine ausbaufähige Vorstellung. „Die Grün- Weißen waren heute definitiv eine Nummer zu groß für uns“, stimmte der Biederitzer Co- Trainer Andre Freistedt seinem Nebenmann auf der Bank zu. Die Wittenberger bauten so ihr Polster kontinuierlich über die Stationen 23:10 (37.) und 26:11 (42.) auf 32:14 (54.) gegen im Angriff nur unwesentlich verbesserte Gäste aus und setzten sich schließlich verdientermaßen mit 35:18 durch.
Für die Biederitzer heißt es nach der fünften Saisonniederlage, die mit einem Abrutschen auf Rang neun verbunden ist, neben Wunden lecken die Sinne zu schärfen und mit der ein oder anderen genesenen Alternative im Aufgebot einen versöhnlichen Jahresabschluss im Heimspiel gegen den HSV Haldensleben am kommenden Sonnabend hinzulegen.
Wittenberg: Diestelberg, Brandt – Pavlicek (1), Hernig (2), Dubro (1), Elias (10/3), Giese (2), Beyer (5), Bielec, Kolak, Gehlert (3), Krömke (2), Janihsek (5), Matysiak (4)
Biederitz: Wetzel, Gronemeier – Urban (1), Maffert, Hesse (2/1), Beres, Held, Wohl (3), Elgharbawy (2), Hammecke (5), Lu. Exner, Eix (5)
Zeitstrafen: Wittenberg 1, Eiche 1
Siebenmeter: Wittenberg 4/3, Eiche 2/1
„Der Kopf muss oben bleiben“ – SV Eiche 05 zum Ligaprimus
Am Sonntag ab 17 Uhr steht den Oberligahandballern des SV Eiche 05 Biederitz (7., 12:10 Punkte) fraglos das schwerste Saisonspiel bevor, geht es doch zum absoluten Ligaprimus nach Wittenberg. Die Grün- Weißen streben die sofortige Rückkehr in die Mitteldeutsche Oberliga an und wollen zudem ihr aktuelle weiße Weste unbefleckt lassen.
Wenn am späten Sonntagabend der Anwurf in der Stadthalle von Wittenberg erfolgt, sind die Vorzeichen im Duell zweiter Mannschaften, die in der letzten Saison noch zwei Spielklassen voneinander getrennt waren, klar abgesteckt. Der Gastgeber absolvierte die bisherigen elf Begegnungen nach dem neuerlichen Abstieg aus der Mitteldeutschen Oberliga nicht nur sehr souverän, er zeigte in den Partien auch den unbedingten Willen, es bei einer Saison in der Oberliga belassen zu wollen. „Wir wären selbst mit voller Kapelle der absolute Underdog“, gibt der Biederitzer Co- Trainer Andre Freistedt zu verstehen und verweist damit gleichzeitig auf das immer größer werdene Problem an der Ehle: „Nach aktuellem Stand werden wir am Sonntag mit lediglich acht Feldspielern und zwei Torhütern in Richtung Wittenberg aufbrechen“, ohne dabei jedoch bewusst auf Einzelheiten eingehen zu wollen.
„Ich sehe es dennoch nicht komplett negativ, weil auch der dann vorhandene kleine Kader das Zeug dazu hat, ordentlichen Handball abzuliefern“, weiß Freistedt, der sich aber verständlicherweise auch wünscht, dass nach dem Gastspiel beim unangefochtenen Tabellenführer die Verletztenliste nicht noch mehr angewachsen ist.
Die Grün- Weißen aus Wittenberg haben unter der Regie von Trainer Marcus Hüls vom ersten Spieltag an eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie in der höchsten Spielklasse Sachsen- Anhalts in den meisten Begegnungen unterfordert sind. Das belegen nicht nur die aktuell 22:0 Zähler, sondern auch das ausdrucksstarke Torverhältnis von plus 159. So fällt dann auch das selbst gesteckte Teilziel, die gesamte Hinrunde soll möglichst verlustpunktfrei bestritten werden, durchaus realistisch aus. In der bisherigen Spielzeit gingen die Gastspiele beim BSV 93 Magdeburg (34:29) und bei der TSG Calbe (33:28) mit jeweils fünf Toren Unterschied am knappsten aus. Zuletzt allerdings lief die Torfabrik im Heimspiel gegen den HSV Haldensleben (39:23) und in Wernigerode (40:22) auf Hochtouren.
„Wir müssen den Kopf über Wasser halten“, gibt Freistedt die Parole für die anstehende Aufgabe in der Lutherstadt aus. Ganz anders jedoch sieht es mit Blick auf die kommenden Aufgaben aus, denn da lautet die Frage: „Wie kriegen wir die inzwischen ausufernde Verletztenmisere in den Griff?“
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SV Eiche 05 Biederitz vs SG Spergau

32:32- Punkteteilung gegen Spergau
Die Oberligahandballer des SV Eiche 05 Biederitz mussten sich im Heimspiel gegen die SG Spergau nach lang anhaltender Führung schließlich mit einem 32:32 (15:14) zufriedengeben. Bennet Daßler war mit elf Toren wiederum bester Schütze bei den Gastgebern.

Das eine Fünftoreführung dreizehn- bzw. zwölf Minuten vor der Schlusssirene (28:23 und 30:25) nicht zwangsläufig den späteren Sieger auswirft, mussten die knapp 130 Zuschauer in der Biederitzer Ehlehalle im letzten Heimspiel gegen die SG Spergau miterleben. „In dieser Phase treffen wir erneut falsche Entscheidungen, nehmen beispielsweise zu frühe Abschlüsse“, beschrieb der Biederitzer Trainer Peter Pysall den Zeitraum zwischen der 48. und 55. Minute, in der die abgezockten und körperbetont agierenden Gäste mit einem 6:0- Lauf mit 31:30 an den Gastgebern vorbeizogen. In diesen spielentscheidenen Minuten ließen sich die SVE- Mannen wiederholt sperren, so dass die SG auch wiederholt über ihre Kreisposition zum Abschluss kam. „Da sind wir immer wieder auf die gleiche Sache hereingefallen und haben unseren jeweiligen Gegenspieler nicht im Blick gehabt“, beschrieb Pysall die angewandte Taktik des Kontrahenten, der zudem mit einer offensiven Deckungsvariante für Kopfzerbrechen auf der Gegenseite sorgte.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sich die Biederitzer von diesem Rückschlag erholen konnten und in doppelter Überzahl zum 31:31 (Strafwurf Daßler) trafen, ehe die Gäste mit herausgenommenen Schlussmann dennoch in Unterzahl agierend zum 32:31 nachlegen konnten. Nach dem neuerlichen Ausgleich zum 32:32 durch Linksaußen Robin Urban blieb beiden Seiten noch reichlich drei Minuten Zeit, um den siegbringenden Treffer zu erzielen. Während der in das Biederitzer Gehäuse gewechselte Gustav Nafe gleich doppelt etwas gegen einen SG- Siegtreffer hatte, verhinderten dagegen auf Seiten des Gastgebers zahlreiche Fehler den Griff nach dem fünften Heimerfolg.
Bis zu dieser spannenden Schlussphase war gerade auf Biederitzer Seite das stetige Auf und Ab der letzten Wochen wieder zu erkennen. Die Gastgeber bestimmten zwar über weite Strecken das Geschehen, holten aber ihren sehr erfahrenen Kontrahenten stets wieder ab. So hatte die Viertoreführung (9:5, 13.) ebenso wenig lange Bestand, wie das 14:11 nach 24 Minuten. Die eingespielten Gäste kamen so noch vor dem Seitenwechsel zum 15:14- Anschluss und meldeten nicht ganz unberechtigt Ansprüche auf Zählbares in der Fremde an.
Die Anfangsphase des zweiten Spielabschnittes verlief dann ausgeglichen (17:17, 34.), ehe sich die Hausherren beim 19:17 durch einen Doppelpack von Bennet Daßler nach 35 Minuten erneut in Position bringen konnten. Das 21:18 (37.) bauten Jason Thielicke, Marius Hammecke und Robin Urban bis zur 40. Minute sogar auf 24:20 aus. Doch selbst die Treffer von Lukas Hesse (2), Felix Eix und wiederum Urban zum 28:23 sagten wie bekannt nichts über den späteren Ausgang dieser harten aber nie unfairen Auseinandersetzung etwas aus.
„Ja, für viele mag das ein Punktverlust sein, aber wir müssen nicht alles schlecht reden. Uns fehlt die Konstanz, wir durchschreiten immer wieder Wellentäler. Aber wir wehren uns und dürfen den gerade heute gewichtigen Altersdurchschnitt verbunden mit Erfahrung der jeweiligen Mannschaft nicht außer Acht lassen“, ordnete SVE- Coach Peter Pysall den ersten Punktverlust in heimischen Gefilden mit Bitte um Geduld richtig ein.
Die anstehende spielfreie Woche wird an der Ehle mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen. „Wir haben einige angeschlagene Jungs, heute u.a. auch Bennet Daßler, denen ein freies Wochenende mal ganz guttut. Dann werden wir auch wissen, wie schwer die Verletzung aus dem Training von Lukas Stähr ist“, blickt Co- Trainer Andre Freistedt auf die nächsten Tage, ehe es am 1. Dezember zum verlustpunktfreien Ligakrösus nach Wittenberg geht.

Biederitz: Wetzel, Nafe – Urban (7), Maffert, Thielicke (2), Daßler (11/3), Hesse (4), Beres, Held, Steinweg (4), Schneider, Elgharbawy, Hammecke (2), Eix (2)

Spergau: Guretzky, Shagluf – Nikisch (5), Rohde (1), C. Lange (1), Pohl (1), Stepan (10), Ziemann (3), Modrzynski (2), Knorr, Ch. Lange (4), Hassenmeier (2)

Siebenemeter: Eiche 3/3, Spergau 0

Zeitstrafen: Eiche 3, Spergau 7

Mit schmalem Kader gegen Spergau
Am 11. Spieltag der Handball- Oberliga empfängt der SV Eiche 05 Biederitz (6., 11:9 Punkte) den Vorjahresdritten und aktuell Rangachten SG Spergau (9:7). Beim Gastgeber sind vor allem in personeller Hinsicht noch viele Baustellen zu beklagen.
„Es sieht nach einem schmalen Kader aus“, fasste es der Biederitzer Co- Trainer Andre Freistedt bereits am Mittwochabend kurz und schmerzlos zusammen. Neben dem länger verletzten Christain Kinast wird auch Neuzugang Lukas Stähr nach einer Trainingsverletzung vom Dienstagabend definitiv am Sonnabend um 17:30 Uhr nicht zur Verfügung stehen. Die bereits in Halle fehlenden Bennet Daßler und Robin Urban dürften erst kurzfristig die Frage ob ihres Einsatzes beantworten können.
Definitiv zu den Akten gelegt ist an der Ehle der Auftritt an der Saale: „Nach etwa 20 Minuten ging es förmlich weg. Wir haben den Reset- Knopf nicht gefunden und uns von dem Rückstand nicht erholen können“, brachte es Freistedt, der zu viele Fehlwürfe und technische Nachlässigkeiten notieren musste, auf den Punkt. „Auch wenn der ein oder andere Leistungsträger nicht mit an Bord war, kannst Du da bestehen. Natürlich aber nicht mit 35 Prozent Angriffseffektivität.“
Das die anstehende Aufgabe Spergau keinesfalls leichter wird, ist nicht nur der aktuellen Tabelle zu entnehmen. Die SG rangiert zwar hinter den Biederitzern, ist aber auch zwei Begegnungen im Rückstand. Gerade in der Fremde haben die Schützlinge um Trainer Tomas Jablonka in der noch jungen Saison bemerkenswerte Resultate wie das Remis in Gommern (24:24) oder den 36:29- Sieg bei der Reserve des USV Halle erzielt. Die Spergauer werden mit einer starken Deckung sowie mit enorm viel Dynamik im Angriff, hier vor allem auf der halbrechten Position, erwartet. „Da müssen wir gegenhalten, das Tempo hochhalten, abgeklärt agieren und uns auch einmal aus negativen Phasen herausarbeiten“, fordert Freistedt, der gerade dies noch in der Vorwoche bei der USV- Reserve schmerzlich vermisste.
Die kleine vermeindliche Schwächephase der Spergauer, dem 17:36 in eigener Halle gegen den übermächtigen Ligaprimus GW Wittenberg/Piesteritz ließen sie ein 23:31 beim HSV in Haldensleben folgen, ging am zurückliegenden Wochenende mit einem beeindruckenden 41:28 gegen den HV Wernigerode zu Ende. Bei den Biederitzern darf man gespannt sein, wie sie die sicherlich vermeidbare Niederlage an der Saale verkraftet haben und ob auch nach dem fünften Auftritt in der Ehlehalle die Heimbilanz eine Makellose bleibt. „Die Mannschaft hat die Qualität, auch bei Ausfällen von Leistungsträgern erfolgreich zu sein“, gibt Freistedt die Richtung für den Sonnabendabend eindeutig vor.
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USV Halle II vs SV Eiche 05 Biederitz

24:28 – Der Angriff war das A & O

Der SV Eiche 05 Biederitz kehrte mit einer 24:28 (16:17)- Niederlage von der zweiten Vertretung des USV Halle zurück. Als Hauptgrund für die vierte Saisonniederlage entpuppte sich die Angriffsleistung, welche vor allem im zweiten Spielabschnitt unter den gesteckten Erwartungen blieb.

Der schnelle Blick auf den Statistikzettel offenbarte das ganze Dilemma der Biederitzer an der Saale. „Dreizehn Fehlwürfe und dazu noch sieben technische Fehler sagen einiges aus…“, fasste es der Biederitzer Trainer Peter Pysall treffend zusammen und hatte dabei nur die reinen Werte aus den zweiten dreißig Minuten im Visier. „Wir machen in der zweiten Hälfte nur acht Tore. Da hat es uns sichtlich an Durchschlagskraft gefehlt“, pflichtete Co- Trainer Andre Freistedt seinem Nebenmann auf der Bank bei.
Dabei legten die Biederitzer, die ohne das Trio Bennet Daßler, Robin Urban und Christian Kinast auskommen mussten, in der Saalestadt durchaus verheißungsvoll los. Nach neun Minuten und einer 6:2- Führung gab es so gut wie nichts zu bemängeln, ehe die Hallenser zum 5:6 aufschlossen und beim 7:7 nach 14 Minuten erstmals Gleichwertigkeit erzielen konnten. Aber auch dieser kleine Knick brachte die Biederitzer nicht von ihrem Weg ab, denn nach dem 8:8 nach einer Viertelstunde sollte ein 5:0- Lauf zur eigenen 13:8- Führung nach zwanzig Minuten folgen. Nach dem 10:13 durch Theo Plitz (2) legte Moritz Steinweg zum 14:10 nach, ehe wohl auch vorgenommene Wechsel für einen kleinen Bruch im Biederitzer Spiel sorgten. „Die getätigten Wechsel gingen heute in die Hose…“, ging auch Pysall mit sich selbst später hart ins Gericht, wobei Unzulänglichkeiten auf dem Spielfeld ihr Übriges taten. Diese sehr fehlerbehafte Phase nutzte die USV- Reserve nach 26 Minuten zum 14:14- Ausgleich, ehe John von Pawlowski und Linh Nguyen sogar das 16:14 erzielen konnten. Max Held sorgte vom Siebenmeterpunkt schließlich für den 16:15- Pausenstand.
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel konterten die Gäste durch Jason Thielicke und Philip Wohl das 17:15 der Gastgeber zum 17:17- Unentschieden (32.), ehe die Hallenser einen 4:0- Lauf abriefen. „Da waren wir zu hektisch unterwegs und haben zusehens mehr Fehler fabriziert“, erinnerte sich Pysall, der aber auch sah, dass der Treffer von Marius Hammecke zum 23:21 (47.) die Biederitzer Farben wieder zurück in das Geschäft brachte. Es sollten fünf torlose Minuten folgen, in denen natürlich auch die Gäste wiederholt die Möglichkeit zum Aufschließen hatten. Dies machten sich schließlich die Gastgeber zunutze, die in dieser hektischen Phase nach eigener Auszeit das 24:21 (53.) erzielen konnten. Max Held traf zwar nach vergebenem Strafwurf zum 24:22, doch die nächsten beiden Treffer erzielte zur 26:22- Vorentscheidung (57.) die USV- Reserve. Während Lukas Hesse noch zweimal für die Biederitzer traf, setzten die Gastgeber mit dem 28:24 für den Schlusspunkt in einer insgesamt sehr fairen Auseinandersetzung.
„Die Abwehr inklusive Torhüter waren in Ordnung. Heute hat uns der Angriff das Genick gebrochen, denn es fehlte wiederholt die Ruhe und auch das Durchsetzungsvermögen gegen einen abgezockteren Gegner“, resümierte der Biederitzer Coach Peter Pysall einsichtig auf der Rückfahrt.

USV II: Richter, Müller – Eisner (1), Plitz (4/1), Panhans, Münchhausen, Thiele (1), Nguyen (5), Schulze (1), Mucke, Schepputt (3), Wagner, Von Pawlowski (6), Grauert, Tannhäuser (4), Kalbitz (3/1)

Biederitz: Wetzel, Nafe – Maffert, Thielicke (1), Hesse (3), Beres, Held (8/3), Steinweg (7), Schneider, Wohl (1), Elgharbawy, Hammecke (2), Eix (2)

Siebenmeter: USV 2/2, Eiche 5/3

Zeitstrafen: USV 4, Eiche 5

Nach Halle – erneut gegen Zweitvertretung

Die Oberligahandballer des SV Eiche 05 Biederitz (4., 11:7 Punkte) treten am Sonnabend zu recht früher Stunde (15 Uhr, Sporthalle Bildungszentrum Halle- Neustadt) bei der nur einen Zähler schlechteren zweiten Vertretung des USV Halle (7., 10:8) an. Erneut ist ein recht unbekannter Kontrahent der Gegner, welcher als Reserveteam von je her einige Fragezeichen aufwirft.

Die Herangehensweise beim Biederitzer Trainergespann Peter Pysall/Andre Freistedt dürfte ähnlich dem der Vorwoche sein. „Wir treffen wiederum auf eine zweite Mannschaft, wo man genau weiß, dass Dir hohe spielerische Qualität und reichlich Erfahrung gegenüberstehen wird. Wie die Burgenländer auch wird der Hallenser Kader von der vorherrschenden Zusammenarbeit mit der eigenen ersten Mannschaft im Trainingsalltag profitieren“, rechnet man an der Ehle mit einer ganz unangenehmen Aufgabe.
Die USV- Reserve konnte in der laufenden Spielzeit drei ihrer vier Heimspiele siegreich gestalten. Nach dem 38:27 zum Auftakt gegen die SG Kühnau folgte ein 22:19 gegen die Gommeraner Eintracht, ehe die Partie gegen die SG Spergau etwas überraschend mit 29:36 verlorenging. Im letzten Heimspiel gegen den HSV Haldensleben kehrten sie allerdings mit einem 26:19 in die Erfolgsspur zurück. Vor einer Woche überzeugte der Vorjahresfünfte um Trainer Dmitry Radkevich zudem beim 30:25- Sieg beim HV Wernigerode.
Unabhängig von der jeweiligen Aufgabe wird der Biederitzer Trainer Peter Pysall nicht müde, zu betonen, selbst die eigene Leistung im Blick zu behalten. „Da spielt der Gegenüber gar nicht so eine große Rolle. Wir müssen unsere Leistung abrufen und das am besten konstant über sechzig Minuten“, mahnt der Trainerfuchs und hat dabei das zurückliegende Heimspiel gegen den HC Burgenland II im Hinterkopf, wo sprichwörtliche „Einladungen“ der Gastgeber glücklicherweise von den Gästen abgelehnt wurden. „Wir haben da immer wieder Phasen drin, in denen wir nicht wie gewünscht agieren, falsche oder voreilige Entscheidungen treffen und uns somit unseres vermeindlichen Vorteils berauben“, ergänzt Pysall, der diese Wellentäler seiner jungen Truppe aber auch einem gewissen Lernprozeßes unterordnet.
So wird auch diesmal an der Saale Konstanz gefragt sein, um neben neuen Erkenntnissen auch Zählbares mitzunehmen. Rein personell sind auf beiden Seiten reichlich Fragezeichen am Horizont erkennbar. Während die frühe Anwurfzeit auf Seiten der Biederitzer einige Bauchschmerzen verbreiten könnte, dürfte das Heimspiel der eigenen ersten Mannschaft des USV Halle zu späterer Stunde gegen den HC Elbflorenz Dresden (19 Uhr) auf Hallenser Seite für die ein oder andere personelle Alternative sorgen.

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SV Eiche 05 Biederitz vs HC Burgenland II

27:25 – Ehlehalle avanciert zum heißen Pflaster

Die Oberligahandballer des SV Eiche 05 Biederitz haben auch ihr viertes Heimspiel der Saison gewonnen. Gegen die zweite Vertretung des HC Burgenland gab es vor 150 Zuschauern nach einer 15:13- Halbzeitführung einen verdienten 27:25- Erfolg.

Der Biederitzer Trainer Peter Pysall saß noch Minuten nach dem Schlusspfiff gedankenversunken auf der Auswechselbank und ließ das Spiel an sich vorbeiziehen: „Wir haben sie immer wieder zurück in die Partie geholt. Wir hatten öfter die Chance, uns vorzeitig vom Kontrahenten zu lösen“, sinnierte er, ohne jedoch wenig später das Große Ganze im Blick zu haben. „Nach neun Spielen haben wir 11:7 Punkte und liegen auf Platz drei. Wenn mir das einer vor einigen Monaten angeboten hätte…“, war selbst der sehr kritische Coach schnell beim Positiven, nämlich der Gesamtsituation angekommen.
Die Abtastphase der Begegnung hatte nach knapp zehn Minuten beim Stand von 3:3 ihr Ende gefunden. Die Gastgeber legten in Person von Felix Eix eine 5:3- Führung vor, welche drei Zeigerumdrehungen später nach einem Treffer vom Kreis sowie per Konter von den Gästen egalisiert werden konnte (5:5, 13.). Das wiederholt angewandte Spiel über den Kreis hatte nach 22 Minuten durch Jason Thielicke das 10:8 (21.) zur Folge, welches aber ebenfalls nach wiederum drei Minuten sogar in einem 11:12- Rückstand mündete. „Da war es ein stetiges Wellental. Wir machen sechs Fehler im Angriff, fabrizieren Fehlpässe bzw. Fehlwürfe oder spielen zu früh ab“, erklärte Pysall später die Schwankungen im Auftreten seiner Schützlinge. Diese fanden aber in der Schlussphase des ersten Spielabschnittes nach der fälligen Auszeit dann doch noch in die erhoffte Erfolgsspur zurück, da Moritz Steinweg und Lukas Hesse zunächst den Spieß zum 13:12 (27.) umdrehen konnten. Da auch bis zur Pausensirene die Manndeckung gegen Bennet Daßler zumeist mit breit angelegtem Spiel gut kompensiert werden konnte, warfen eben Bennet Daßler und wiederum Steinweg eine 15:13- Führung vor dem Gang in die Kabinen heraus.
Die Anfangsphase des zweiten Spielabschnittes ging dann klar an die Biederitzer, bei denen sich die stabile Abwehrarbeit (u.a. Till Schneider) inklusive Torhüterposition (Max Wetzel) immer mehr zum großen Faustpfand herauskristallisierten. Während nun die Gäste viele Fehler im Spielaufbau sowie mangelhafte Abschlüsse an den Tag legten, setzten sich die Gastgeber bis zur 41. Minute auf 20:14 ab. Eine leise Vorahnung auf das, was kommen sollte, schien dann die Biederitzer Trainerbank in der 47. Minute gehabt zu haben. In der genommenen Auszeit wurde daran erinnert, doch nicht so hektisch zu agieren. „Wir haben dann aber auch Situationen drin, wo wir uns Würfe nehmen bzw. nehmen müssen“, skizzierte Pysall die Phase zwischen der 47. und 54. Minute, in der sich die Burgenländer wiederholt zweifelhaft in Überzahl agierend auf einen Treffer (23:22) heranarbeiten konnten.
Nervenstark dann Bennet Daßler vom Siebenmeterpunkt zum 24:22, ehe die Gastgber den abermaligen Anschluss des HCB zum 24:23 mit Toren durch Jason Thielicke und wiederum Daßler zum 26:23 endgültig abwehren konnten. Bis zur Schlusssirene blieb den Gästen dann lediglich noch die Ergebniskosmetik zum 27:25- Endstand.
„Hut ab vor der Truppe. Es war Alltagsgeschäft und nicht so ein Highlight wie hier gegen den BSV oder in Gommern. Es ist auch egal, gegen wen es geht – abrufen müssen wir immer einhundert Prozent“, begründete Pysall den vierten Heimsieg in Serie in einer neuen Liga und verschwand mit einem kurzem Lächeln zum fälligen Siegerfoto in die Spielerkabine.

Biederitz: Wetzel, Gronemeier, Nafe – Urban (1), Maffert (2), Thielicke (3), Daßler (8/2), Hesse (2), Stähr, Held (3/2), Steinweg (4), Schneider, Wohl, Elgharbawy, Hammecke, Eix (4)

Burgenland II: Broneske, Manz – Krenz (1), Meyer (4), Haucke (4), Kaßler (6), Rothe, Aumann (4/1), Zänker (2), Tillmann, Schrei (4/3), Knoblauch

Zeitstrafen: Eiche 7, HCB II: 3

Siebenmeter: Eiche 5/4, HCB II: 6/4

SV Eiche 05 empfängt die HCB- Reserve

Nach dem völlig verdienten Teilerfolg im Derby in Gommern in der Vorwoche empfängt der Oberligist SV Eiche 05 Biederitz zur gewohnten Zeit (17:30 Uhr) in heimischer Ehlehalle die zweite Vertretung des HC Burgenland. Im Optimalfall wollen die Biederitzer auch das vierte Heimspiel der Saison siegreich gestalten.

Positiv überrascht dürfte man auf Seiten der Biederitzer nach dem Abschluss des achten Spieltages mit Blick auf das aktuelle Tabellenbild gewesen sein. Dieses führt die Ehlehandballer derzeit sogar auf Rang drei mit 9:7 Zählern, was schon allein mit Blick auf den kommenden Kontrahenten überhaupt nichts aussagt. So rangiert die zweite Vertretung des HC Burgenland mit gerade einmal einem mageren Punkt weniger auf Platz acht, ist also definitiv in Schlagdistanz zur oberen Tabellenhälfte.
In Biederitz ist bei allen Beteiligten nach dem 22:22 bei der Gommeraner Eintracht die Stimmungslage völlog verständlich zurecht überragend. „Wir können sowohl mit dem Zähler als auch mit der daraus aktuellen resultierenden Platzierung sehr gut leben“, stellte der Biederitzer Co- Trainer Andre Freistadt am Donnerstagvormittag nach dem gut besuchten Abschlusstraining, welches zusammen mit der zweiten Vertretung und einigen Akteuren der A- Jugend absolviert wurde, entspannt fest.
Vom anstehenden Gegner aus dem Burgenland konnte indes nur wenig in Erfahrung gebracht werden. „Eine gut ausgebildete Truppe mit viel Qualität, auch weil zumeist das Training zusammen mit der ersten Mannschaft vonstatten geht“, weiß Freistedt, der aber nur bedingt mit Hilfe „von oben“ rechnet, da der HCB fast parallel um 19 Uhr bei den Youngsters des SC Magdeburg (3. Liga Staffel Nord- Ost) Farbe bekennen muss. „Wir dürfen nun natürlich nach dem tollen Derby nicht luftiger an die nächsten Aufgaben herangehen“, warnt auch Cheftrainer Peter Pysall, der damit unter anderem die Aggressivität in der Deckung sowie die Torgefahr von allen Positionen weiterhin kontinuierlich einfordert.
Dabei nicht helfen können beispielsweise neben Maksymilian Beres (privat) auch Christian Kinast (erneut Sprunggelenksverletzung) sowie Moritz Steinweg, der nachwievor eine Fußverletzung aus der Partie bei der SG Kühnau mit sich rumschleppt, aber der sehnsüchtig auf seine Rückkehr in den Kader wartet.
Ansonsten können die Biederitzer auf den verbleibenen Kader zurückgreifen, der dennoch ohne Frage vor einer großen und eher unbekannten Aufgabe steht. „Wer zum Beispiel in Calbe beide Punkte entführt, ist mit Sicherheit nicht von Pappe…“, ist man sich der hohen Hürde am Sonnabendabend an der Ehle wohl bewusst.

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SV Eintracht Gommern vs SV Eiche 05 Biederitz

Matchbälle bleiben ungenutzt
Gommern und Biederitz liefern sich in der randvollen Eintracht-Sporthalle einen wahren Handballkrimi im Oberliga-Derby. Nur ein Sieger findet sich  beim 22:22 (14:13)-Remis nicht.
Drinnen flogen die Bälle bei der Erwärmung beider Teams durch die Luft. Bässe wummerten durch die Halle, in der bereits 20 Minuten vor dem Anwurf die Stehplätze rar wurden. Draußen vor der Heimstätte des SV Eintracht schritt derweil eine einsame Gestalt den Verbindungsweg zwischen Sportforum und Magdeburger Straße ab. Oliver Schulke hat am frühen Sonntagabend das gegenteilige Ritual zum Sich-auf-Betriebstemperatur-Bringen gesucht. „Spazierengehen macht den Kopf frei“, sagte Gommerns Coach begleitet von einem verlegenen Lächeln.
Knapp zwei Stunden später hätte sich auch sein Schützling Philipp Wolter nicht nur mehr Platz im Kopf, sondern auch in seiner handballerischen Komfortzone auf Rechtsaußen gewünscht. Nachdem Wolter eineinhalb Minuten zuvor den 22:22-Ausgleich im Oberliga-Derby gegen Biederitz erzielt hatte, landete der Ball bei noch sieben Sekunden Spielzeit wieder in seinen Händen. Der Winkel war für einen Rechtshänder nicht gerade günstig, der Weg entlang der Sechs-Meter-Linie nach innen aber zugestellt und so schnappte die Biederitzer Wurffalle zu. Der Fehlschuss besiegelte die Punkteteilung. Oder?
Nicht ganz. Denn nach einer letzten Auszeit ergaben sich auch für die Gäste noch fünf Sekunden für einen möglichen Matchwinner-Wurf. „Schade, dass wir auf die verkehrte Seite gespielt haben“, sah Eiche-Trainer Peter Pysall, wie auch sein Rechtsaußen Philip Wohl halb am Nullwinkel, halb an Eintracht-Schlussmann Jonas Wucherpfennig scheiterte. „Auswärts als Aufsteiger bei einem etablierten Oberligisten ist das für uns trotzdem ein Punktgewinn“, trauerte der Gästecoach dem Sieg nicht nach.
Auch die Gegenseite hatte mit dem dritten Unentschieden der Saison schnell Frieden geschlossen. Denn freilich hätte der Ballbesitz aus Eintracht-Sicht am Schluss unter keinen Umständen noch einmal wechseln dürfen. Schulke setzte bei der Ursachenforschung aber weitaus früher an: „Vorn leisten wir uns zu viele Fehlwürfe, allein zehn in der ersten Hälfte. Kompliment aber auch an den Biederitzer Torhüter.“ Besagter Max Wetzel nahm den Gastgebern so auch zwei der ersten drei Würfe ab und sorgte emotional spätestens nach einem Kopftreffer, der Maurice Prokop eine Zwei-Minuten-Strafe einbrachte (9.), für einen gewaltigen Schub.
Apropos Emotionen: 330 Besucher, davon geschätzt die Hälfte aus Biederitz, sorgten für das erhoffte Highlight der Hinrunde. „Ein Dank an alle Zuschauer, die dem Derby einen würdigen Rahmen gegeben haben“, gaben beide Seiten im identischen Wortlaut zu Protokoll. Und zumindest in Sachen Spannung wurde die Partie den Erwartungen gerecht. Ob beim Gommeraner 7:5 (13.) oder dem Biederitzer 19:17 (42.) – auf mehr als zwei Treffer konnte sich kein Team absetzen. Was nicht zuletzt beiden Abwehrreihen ein gutes Zeugnis ausstellte.
„Offensiv hat uns vor allem in der zweiten Halbzeit ein bisschen Struktur gefehlt. An einem Tag, an dem die Dinge nicht von allein laufen, müssen wir mit mehr Ruhe agieren und auch mal einen Gang herunterschalten“, erklärte Schulke. Die Gegenseite hatte dann einerseits mit dem Gommeraner Torhüterwechsel von Tom Smoger zu Wucherpfennig und seinen zwölf Paraden im Spiel deutlich mehr Schwierigkeiten, wie Pysall bekannte: „Angesichts von 52 Prozent Angriffseffektivität hat uns etwas die Durchschlagskraft gefehlt. Ein paar Abschlüsse waren zu früh und überhastet.“ Andererseits mussten die Gäste im zweiten Abschnitt zu Lasten des Tempos auch häufige Unterzahlsituationen nach nicht immer nachvollziehbaren Zeitstrafen kompensieren – und beeindruckten dabei auch den Gegner: „Hut ab vor dieser jungen Mannschaft. Den Biederitzern wäre es auch egal gewesen, wenn sie 15 Mal ins Zeitspiel geraten wären, weil sie meist immer eine Lösung gefunden haben.“ Bis zum Rückspiel Ende März bleiben dem SV Eintracht und SV Eiche 05 nun fast fünf Monate, um sich auch ein Patentrezept für den möglicherweise entscheidenden letzten Angriff zurechtzulegen.
Gommern: Smoger, Jo. Wucherpfennig – Kämpf (1), Petzold, Koine, Hieber, Leine (3/1), Prokop (2), De Vries (2), Wolter (2), Straske, Mehr (4), Ahrens, Schipper (3), Ja. Wucherpfennig (3), Jassmann (2)
Biederitz: Nafe, Gronemeier, Wetzel – Urban (1), Thielecke (4), Daßler (8/1), Kinast (1), Hesse (2), Stähr (2), Beres (1), Held, Schneider, Wohl (3), Elgharbawy, Hammecke, Eix
Siebenmeter: Eintracht 2/1 – Eiche 1/1; Zeitstrafen: Eintracht 2 – Eiche 6
Eintracht vs. Eiche: Die Halle als „X-Faktor“?
Im Nachwuchsbereich Verbündete, in der Handball-Oberliga Rivalen: Eintracht Gommern und Eiche Biederitz beleben nach zwei Jahren das mit Spannung erwartete Derby wieder.
Gommern/Biederitz. Nichts gegen einen Besuch vom Tabellenführer oder die angenehm kurzen Reisen nach Magdeburg und Calbe. Doch auch Handballer bevorzugen den Reiz des Besonderen, weshalb man nicht nur seinen Schützlingen, sondern auch Oliver Schulke seit Tagen die Vorfreude auf das Highlight der Oberliga-Hinrunde anhört: „Für diese Art von Spielen machen wir das Ganze überhaupt“, sagt der Coach des SV Eintracht Gommern (6., 8:6-Punkte) im Hinblick auf das wohl brisanteste Derby im Jerichower Land,. Dieses erfährt am Sonntag nach zwei Jahren seine Neuauflage, wenn die Gelb-Blauen den SV Eiche 05 Biederitz (5., 8:6) um 17 Uhr empfangen.
In der einen oder anderen Vollmondnacht, wenn das Wegdämmern ohnehin einer Geduldsprobe gleicht, dürfte in Gommern manch schlafraubender Gedanke immer noch um den 21. Mai 2022 kreisen. Im vorerst jüngsten Aufeinandertreffen brachten die Biederitzer dem SV Eintracht mit 22:25 die einzige Niederlage der gesamten Aufstiegssaison bei. Die Ausgangslage ist im Hier und Jetzt laut Eiche-Coach Peter Pysall ähnlich wie vor zweieinhalb Jahren: „Die Favoritenrolle ist klar verteilt. Auch wenn wir uns nicht verstecken müssen, kann es als Aufsteiger nur darum gehen, sich mit den eigenen Mitteln so teuer wie möglich zu verkaufen.“
Auf Gastgeberseite zeigt man sich dann aber kaum überrascht von der Tatsache, dass beide Teams aktuell gleichauf liegen. Das Gommeraner Auftaktprogramm mochte vergleichsweise anspruchsvoller gewesen sein, aber laut Schulke steht außer Frage, dass die 05er längst in der neuen Ligaumgebung angekommen sind: „Mit den Siegen über Radis und den BSV 93 hat Biederitz für zwei Ausrufezeichen gesorgt.“ Ein weiteres wollen er und der SV Eintracht naturgemäß an diesem Wochenende vertagen. Worauf es dabei ankommt, hat sich flussaufwärts herumgesprochen: „Wenn es diese junge Truppe schafft, ein emotionales Übergewicht in der Halle zu erzeugen, wird es für jeden Gegner schwer“, erklärt Schulke.
Und genau deshalb hat der Heimverein auch die Mission „gelb-blaue Heimstätte“ ausgerufen: Besucher, die mit einem Outfit in Vereinsfarben zum Duell erscheinen, zahlen nur ermäßigten Eintritt. „Die Eintracht-Sporthalle dürfte entsprechend voll werden. Bleibt zu hoffen, dass die Partie dem auch gerecht werden kann. Die Tabellensituation und Punktgleichheit beider Mannschaften sollten das aber definitiv hergeben“, blickt Gommerns Coach voraus. Zumal sein Team (41:21 in Wernigerode) wie auch die morgigen Gäste (27:19 gegen Köthen II) mit klaren Erfolgen am vergangenen Wochenende entsprechendes Selbstvertrauen getankt haben.
So wollen dann auch die Biederitzer ihren Teil zu einem spannungsgeladenen Abend beitragen. Bei allen Emotionen, die ein Duell unter Nachbarn aber mit sich bringt, äußert Eiche-Trainer Pysall einen nachvollziehbaren Wunsch: „Eine gewisse Rivalität gehört zu einem Derby ohne Frage dazu. Ich hoffe gleichzeitig aber auch, dass es an diesem Abend fair zugeht. Im Nachwuchsbereich bilden beide Vereine mit der HSG Ehle bekanntlich eine erfolgreiche Spielgemeinschaft. Das allein sollte zu gegenseitigem Respekt auf dem Spielfeld, aber auch auf der Tribüne verpflichten.“
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SV Eiche 05 Biederitz vs HG 85 Köthen II

27:19 – In der Ehlehalle bleibt die Weste weiß

Auch nach dem dritten Heimspiel der Saison blieb die Heimweste des SV Eiche 05 Biederitz weiß. Gegen die zweite Vertretung der HG 85 Köthen gab es vor 125 Zuschauern einen souveränen 27:19 (16:9)- Erfolg, mit dem die Gastgeber einmal mehr ihre Oberligatauglichkeit unter Beweis stellen konnten. Die Gegnerschaft aus der Bachstadt machte es allerdings den Biederitzern an diesem Tag auch nicht wirklich schwer, um auch aus dem dritten Heimauftritt zwei wichtige Zähler mitzunehmen.
Die Biederitzer starteten vielversprechend mit viel Tempo und führten nach sechs Minuten mit 4:1. Im weiteren Verlauf jedoch stellte sich der Gast etwas besser auf die Angriffe der Hausherren ein und konnte beim 4:3 (9.) bzw. 6:5 (12.) auf einen Treffer aufschließen. „Wir haben plötzlich aus dem Stand agiert und so auch unseren Kreis bzw. unsere Außen nicht in die Aktionen bekommen“, bemängelte der Biederitzer Trainer Peter Pysall, der wenig später aber mit ansah, dass seine Schützlinge in die Erfolgsspur zurückkehrten. So stand nach 19 Minuten ein 10:6 auf der Anzeigetafel, welches sich nicht zuletzt auch über eine hervorragende Deckungsarbeit definierte. Da allerdings ab und an der blockende Arm fehlte, gelang den im Angriff um Linie bemühten Gästen der ein oder andere Treffer aus dem Rückraum. „Trotzdem sind natürlich lediglich neun Gegentore in dreißig Minuten ein überaus guter Wert“, merkte auch der Biederitzer Co- Trainer Andre Freistedt an, der zudem erfreut feststellen konnte, wie die Heim- Sieben schon vor dem Seitenwechsel mit einer 16:9- Führung die Richtung für den Spielausgang eindeutig vorgeben konnte.
Das besprochene Ziel in der Kabine, den Kontrahenten nicht wieder zurückkommen zu lassen, gelang dann zunächst nicht, da die Köthener zwei Treffer zum 16:11 (33.) erzielen konnten. „Wir waren bei der Thematik Chancenverwertung nicht da, wo wir sein wollten“, ordnete Pysall die Startviertelstunde des zweiten Spielabschnittes realistisch ein. Elf Fehlwürfe und vier technische Fehler in diesem Zeitraum untermauerten die fehlenden Basics, welche sich in erster Linie auf die nun ausbaufähige Durchschlagskraft auch wiederholt im Überzahlspiel auswirkte. Mit reichlich Augenmaß markierte der treffsichere Philip Wohl von Rechtsaußen das 21:15 (47.) und läutete damit eine stärkere Schlussphase der Gastgeber ein. Da der überragene Max Wetzel zwischen den Pfosten in dieser Phase auch den ein oder anderen Ball spektakulär abwehren konnte, fiel folglich das finale Resultat noch ein wenig deutlicher aus.
Nachdem sich der Biederitzer Kreisläufer Jason Thielicke, der mit sieben Toren bester Schütze beim Sieger war, bis zum 25:19 erneut zweimal treffsicher zeigte, nutzte Youngster Lukas Hesse nach eigener Auszeit per Doppelpack zwei gute Möglichkeiten durch Dreher und Konter zum verdienten 27:19- Endstand.
„Glückwunsch an die Truppe. Ja, Chancenverwertung und ab und an Schläfrigkeiten bei Einläufern im Deckungsarbeit waren schon noch punktuelle Kritikpunkte. Aber die Gäste können ja auch Handball spielen…“, wollte Pysall den inzwischen vierten Saisonerfolg in der neuen Liga nicht als reine Selbstverständlichkeit abtun.

Biederitz: Wetzel, Gronemeier, Nafe – Urban (3), Thielicke (7), Daßler (6/1), Kinast (2), Hesse (4), Beres, Held (1/1), Schneider, Wohl (2), Elgharbawy, Hammecke, Eix (2)

Köthen: Stoye, Belger – Leschinsky, Uelsmann, Götze (10/1), Wittig (1), Keller (6), Seidel (1), Birkner, Ponndorf, Schimmelpfennig (1)

Siebenmeter: Eiche 2/2, Köthen 1/1

Zeitstrafen: Eiche 1, Köthen 4

Vorsicht vor der Favoritenrolle

Der SV Eiche 05 Biederitz trifft am Sonnabend um 17:30 Uhr als Rangsechster (6:6 Punkte) auf das Tabellenschlusslicht HG 85 Köthen II (0:6). So sehr die Tabellenkonstellation den Gastgeber auch als vermeindlichen Favoriten ausweist, so sehr distanziert man sich an der Ehle dagegen.

„Vor den Gastspielen in Wolfen und Kühnau hatten wir auch diese vermeindliche Vormachtstellung inne. Die jeweiligen Ausgänge sind bekannt…“, erinnert und warnt der Biederitzer Co- Trainer Andre Freistedt eindringlich. Die negativen Ausgänge (28:30 in Wolfen und 33:35 in Kühnau) haben sehr eindrucksvoll bestätigt, dass das Tabellenbild gerade zu so einem frühen Zeitpunkt der Saison wenig bis gar keine Aussagekraft besitzt.
Zudem ist die bisherige „Ausbeute“ der HG absolut mit Vorsicht zu genießen. Zum einen haben sie gerade einmal die Hälfte an Spielen gegenüber den Biederitzern absolviert und zum anderen waren die Gegner nicht wirklich von Pappe. Als bestes Beispiel mag da der letzte Auftritt in heimischer Halle gegen den Ligakrösus GW Wittenberg/Piesteritz herhalten, der mit 21:40 mehr als deutlich verloren ging. Aber auch dieses Resultat wird der Köthener Trainer Mario Schimmelpfennig, der seit Saisonstart mit einer sehr angespannten Personalsituation umgehen muss, richtig einzuschätzen wissen.
Apropos Personal: Auch an der Ehle ist dies nach sechs absolvierten Begegnungen bereits ein allgegenwärtiges Thema, welches während des zurückliegenden freien Wochenendes auch nur wenig Aufhellung erfuhr: „Definitiv zurückkehren wird Till Schneider“, meint Freistedt, der ansonsten von reichlich mehr oder weniger großen Fragezeichen mit Blick über den Personal- Zettel sprach.
Unabhängig davon wollen die Biederitzer ihre weiße Weste in heimischer Ehlehalle wahren und zwei Zähler einfahren. „Natürlich ist uns die Favoritenstellung schon aufgrund des Heimvorteils zugeschrieben. Aber wir wissen auch, dass wir unser volles Leistungsvermögen abrufen müssen“, nimmt Freistedt seine Schützlinge in die Pflicht, um den beeindruckenden Heimerfolgen gegen Radis (34:29) und BSV 93 Magdeburg (28:25) einen dritten vollen Punktgewinn folgen zu lassen.

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SG Kühnau vs SV Eiche 05 Biederitz

Ersatzgeschwächt zur 33:35- Niederlage

Die Oberligahandballer des SV Eiche 05 Biederitz sind mit denkbar schlechten Voraussetzungen in Richtung Dessau gereist und haben eine 33:35 (13:18)- Niederlage bei der gastgebenen SG Kühnau kassiert. Youngster Lukas Hesse stach trotz der dritten Saisonpleite mit elf Treffern heraus.

„Wir haben so noch nie zusammengespielt“, brachte es dann unmittelbar nach dem Schlusspfiff der Biederitzer Trainer Peter Pysall auf einen Nenner, ohne jedoch dafür den Hauptgrund für die Niederlage zu suchen. Wenn jedoch mit Bennet Daßler, Felix Eix und einem Till Schneider gleich drei Leute aus einer vermutlichen Anfangsformation fehlen, dann geht dieser Aspekt an keiner Truppe spurlos vorbei.
So folgte dann auch nicht ganz unerwartet ein sehr zäher Start für die Gäste in der Dessauer Sporthalle „Friedensschule“, in der sie ohne jedes Haftmittel schnell ins Hintertreffen gerieten. Der 3:7- (13.) bzw. 6:12- Rückstand (21.) beruhte dabei in erster Linie auf eine unzureichende Chancenverwertung, was sich die Gastgeber im Umkehrschluss wiederholt zunutze machen konnten. Bei den Biederitzern war in dieser Phase zu sehen, dass die Zuordnung gerade im Deckungsverbund nicht gegeben war und auch im Angriff der Laufweg des neuen Nebenmanns oft ein anderer war. Lobenswert dann die anschließenden fünf Minuten, in denen die Gäste zum 11:14 (26.) mit großer Moral aufschließen konnten. In die Halbzeit konnten die Kühnauer dann aber doch eine richtungsweisende Fünftoreführung nehmen, weil sie stets den Druck auf die Biederitzer Hintermannschaft hochhielten und nahezu jeden kleinen Fehler zum 18:13 bestrafen konnten.
Auch die Anfangsphase des zweiten Spielabschnittes ging dann an die SG Kühnau, die bis zur 37. Minute das Polster auf 22:14 anheben konnte. Die Gäste ließen nicht erst in dieser Phase gute Möglichkeiten auch von der linken Außenbahn aus, konnten aber auch in Bezug auf Einsatz und Kampfeswillen keine negativen Ansatzpunkte bieten. Natürlich spielten die fehlenden Wechselmöglichkeiten bei den Gästen eine gewichtige Rolle, auch wenn sich der vorhandene Kader, der mit Maxim Meyer und Stefan Köster aus der zweiten Mannschaft ergänzt wurde, jederzeit lobenswert ins Zeug legte. „Mit voller Kapelle wäre hier mit Sicherheit etwas zu holen gewesen…“, wollte Pysall jedoch die sehr angespannte Personalsituation dann aber auch schnell für beendet erklären.
Im Spiel selbst setzten sich die Gastgeber bis zur 49. Minute auf 29:22 ab, ehe die Gäste durch Jason Thielicke und Max Held (zwei verwandelte Strafwürfe) zum 29:25 (52.) aufschließen konnten. Das 33:30 der SG nach 57 Minuten konterten die Biederitzer, die den ein oder anderen nur schwer zu verstehenden Schiedsrichterpfiff über die gesamte Spielzeit über sich ergehen lassen mussten, sogar noch einmal zum 34:33- Anschluss, doch in den verbleibenen 18 Sekunden kam lediglich noch der 35:33- Endstand per Siebenmeter für die gastgebene SG hinzu.
„Wir hatten schon genug Möglichkeiten, aber am Ende fehlten die Zeit und auch ein wenig das Glück. Die nun anstehende spielfreie Woche wird uns die Möglichkeit geben, Licht in unsere angespannte Personalsituation zu bringen“, meinte nach Spielschluss der Biederitzer Co- Trainer Andre Freistedt, der unter anderem auch auf die Verletzung von Moritz Steinweg hinwies, die sich der Spielmacher kurz vor dem Abpfiff zuzog.

Kühnau: Bösener, Maaß – Sitte (1), Fritze (2), Parusel (1/1), Hübner (5/3), Lilian (3), Hohenstein (3), Heinrich, Durban, Reppmann (8/2), Täuber (5), Funke, Habelitz (1), Michalik (3/1), Franz (3)

Biederitz: Nafe, Gronemeier, Wetzel – Urban (2), Maffert (2), Kinast (1), Hesse (11), Ma. Meyer, Köster (1), Held (10/9), Steinweg (4), Hammecke, Thielicke (2)

Zeitstrafen: SG 6, Eiche 6

Siebenmeter: SG 11/7, Eiche 9/9

Eiche vor Duell gegen Kühnau mit personellem Engpass

Es gibt Handballtrainer, die ihren Schützlingen vor einem Gastspiel in der Dessauer Friedensschul-Sporthalle schon zwei Wochen im Voraus das begehrte Harz im Training vorenthalten. Und es gibt Peter Pysall. Der Coach des Oberliga-Aufsteigers aus Biederitz will dem vorherrschende Haftmittelverbot in der heutigen Spielstätte nicht mehr Platz einräumen, als unbedingt nötig ist. Er sagt: „Das Thema hat bei uns in den vergangenen Tagen keine hohen Wellen geschlagen. Manch einen Spieler beeinflusst es mehr, den anderen weniger. Aber es darf keine Rolle spielen, wenn die Jungs auf dem Spielfeld stehen.“ Um 18 Uhr bittet das Schiedsrichtergespann Ralf Richter/Steffen Zänker (Querfurt/Naumburg) heute Abend zum Anwurf.
Dass dann die Gäste (5., 6:4-Punkte) den wesentlich besseren Saisonstart im Vergleich zur SG Kühnau (12., 2:6) im Rücken haben, mag ob der noch wenig aussagekräftigen Tabelle kaum für heruntergeklappte Kinnladen sorgen. Doch dem SV Eiche 05 ist die positive Bilanz vor dem 6. Spieltag eben nicht einfach zugefallen. Vielmehr lässt sich an ihr das Credo ablesen, dass der Trainer auch vor der heutigen Aufgabe erneuert: „Wir gehen jedes Spiel selbstbewusst, aber mit dem nötigen Respekt an. Kühnau hat sich seit Jahren in der Liga etabliert und wir müssen wie schon gegen den BSV 93 unsere Stärken 100-prozentig zum Tragen bringen“, bemüht Pysall den Rückblick aufs jüngste Heimspiel, das seine Schützlinge dank einer beeindruckenden Energieleistung in der Schlussviertelstunde noch in einen 28:25-Erfolg umbogen.
Ausgelassen jubeln durfte die Gegenseite dagegen in dieser Spielzeit bislang nur einmal. Vor knapp einem Monat sprang im Heimdebüt gegen ebenfalls noch inkonstante Spergauer eine 28:27-Sieg für die Mannen um Trainer Torsten Rieprich heraus. Gleichwohl dürften zwischen Elbe und Mulde inzwischen bereits die Alarmglocken leise läuten und die Erinnerungen an den verkorksten Saisonstart 2023/24 erwachen. Zwar rettete sich der Club am Ende vorzeitig, doch wirklich viel bewegt hat sich seither nicht. Davon konnten sich im August auch die Biederitzer testweise überzeugen.
Beim Vorbereitungsturnier um den Kühnau-Cup in der Anhalt-Arena landeten die 05er auf einem beachtlichen dritten Platz, während die Gastgeber dem Feld der Regional- und Oberligisten den Vortritt ließen. Rückschlüsse vom klaren 24:10-Erfolg im direkten Vergleich verbieten sich vor dem Wiedersehen im Pflichtspielalltag jedoch, wie der Biederitzer Trainer klarstellt: „Das Turnier in Dessau können wir aus dem Gedächtnis streichen. Allein schon, weil wir mit einer fast komplett veränderten Mannschaft ins Rennen gehen.“
Entpuppte sich zwei Wochen vor dem Saisonstart auch die breite SVE-Bank als wichtiges Puzzleteil, „haben wir diesmal einen personellen Engpass zu bewältigen. Der eine oder andere dürfte sich kurzfristig auf ungewohnter Position wiederfinden“, so Pysall, der bei den Ausfällen zwar nicht ins Detail gehen will, aber definitiv weiterhin auf Felix Eix (Nasen-OP) verzichten muss. Für das verbliebene Aufgebot gilt es, sich durchzubeißen. Ohne Harz, aber mit umso mehr Herzblut

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