Trotz vieler Ausfälle blieb der Kopf oben
Unter denkbar schlechten Voraussetzungen trat die zweite Vertretung des SV Eiche 05 Biederitz beim HV Lok Stendal an und musste sich nach einer 17:14- Halbzeitführung am Ende noch mit 25:28 geschlagen geben. Rückkehrer Maximilian Wiedon steuerte allein sechs Treffer bei.
Die Vorzeichen waren vor dem ersten Auswärtsspiel alles andere als gut, denn neben einigen urlaubs- bzw. Privatbedingten Ausfällen (Daniel Bahr, Eike Herrmann) gesellten sich auch viele Verletzungen (emile Simon, Luca Exner) in die lange Ausfallliste, so dass lediglich zehn Feldspieler die Reise in die Altmark antreten konnten. „Da gibt es unabhängig vom Resultat nur wenig zu meckern. Einige Akteure hatten nicht mal großartig Trainingseinheiten vorzuweisen“, bescheinigte der Biederitzer Trainer Stefan Quensell seinem kleinen aber feinen Kader eine ordentliche Vorstellung.
Diese ließ sich nach den ersten dreißig Minuten sogar im Resultat ablesen, denn da führten die Biederitzer schon ein wenig überraschend mit 17:14. Nach zehnminütiger Abtastphase (5:5) konnten die Gäste wenig später beim 9:6 erstmals Oberwasser melden. Diese Unbekümmertheit eines Außenseiters sah man den Biederitzern regelrecht an, denn auch beim 13:10 und 15:12 blieb es bei einem Polster von drei Toren. Leon Kliem erhöhte sogar auf 17:13, ehe die bis dahin zurückhaltenden Stendaler den 14:17- Pausenstand herstellen konnten.
Nach dem Wiederbeginn benötigten dann die Lokhandballer sieben Minuten, um beim 18:18 nach langer Durststrecke wieder Gleichwertigkeit zu erzielen. Aber wer nun dachte, die Gäste sind mit ihrem Latein am Ende, sah sich getäuscht. Maxim Meyer und Rechtsaußen Max Wiedon legten nach einer Dreiviertelstunde wieder zwei Treffer zum 22:20 vor, was auch nach dem 23:21 (Eric Deneke) und 24:22 (Wiedon) der Fall war. Der sich anschließende 4:0- Lauf der Gastgeber war dann aber den sprichwörtliche Genickbruch für die Gäste, welcher auch von einer Auszeit nicht gestoppt werden konnte. Schlussendlich setzten sich die Altmärker nicht unverdient mit 28:25 durch, mussten sich diesen allerdings gegen einen „zusammengewürfelten Haufen“ Stück für Stück erkämpfen.
„Von der Einstellung her gibt es da nichts zu meckern. Wenn wir in Kürze unseren Kader wieder auf stabilere Füße bekommen, ist mir um die anstehenden Aufgaben nicht bange“, zog auch der Biederitzer Co- Trainer Julian Hammecke trotz der zwei Minuspunkte ein zufriedenstellendes Fazit.
Biederitz II: Gronemeier, Le. Exner – J. Hammecke, Deneke (2), Kliem (4), Schmidt (1), Wentzel (4), Meyer (1), Beres (5), Grabis (1), L. Hartmann (1), Wiedon (6/1)
SVE- Reserve vor schwerem Gang in Stendal
Zwei Sieger des ersten Spieltages stehen sich am Sonntag um 15 Uhr in Stendal (BSZ Schillerstraße) gegenüber, wenn der gastgebene HV Lok die zweite Vertretung des SV Eiche 05 Biederitz empfängt. Um eine Niederlage wie in der Vorsaison zu vermeiden, ist eine Leistungssteigerung bei den Gästen unumgänglich.
Keine Frage, die beiden Auftaktpartien der Biederitzer Reserve im Sommer 2025 stimmen rein von den Resultaten her absolut positiv, doch von Zufriedenheit war im Gesicht von Neutrainer Stefan Quensell wiederholt weit und breit nichts zu sehen. Dabei dürften ihm in erster Linie die Anfangsphasen sowohl im Pokal gegen die HSG Börde auch auch zum Punktspielauftakt gegen Preußen Schönhausen Kopfzerbrechen bereitet haben. „Wir verpennen jeweils die Anfangsphasen, was in erster Linie einer katastrophalen Chancenverwertung sowie vielen technischen Unzulänglichkeiten geschuldet war“, weiß Quensell, der im gleichen Atemzug dann aber auch lobt, wie sich seine Mannschaft in beiden Begegnungen aus den misslichen Situationen befreien konnte.
Ein neuerlicher eher bescheidener Start kann an diesem Wochenende in Stendal schon weitaus mehr ergebnisbezogenen Schaden anrichten, denn mehr Qualität als zuletzt dürfte auf der Gegenseite fraglos anzufinden sein. Der Vorjahresdritte zeigte bereits vor gut einem Jahr seine verlustpunktfreie Heimstärke und schickte auch die allerings stark ersatzgeschwächten Biederitzer mit einer deftigen 26:34- Niederlage nach Hause. Zusätzlichen Rückenwind dürften die Altmärker durch den souveränen 31:23- Auswärtserfolg zum Saisonauftakt vor einer Woche in Wolmirstedt erhalten haben, wobei nun das „Nachlegen“ vor eigenem Publikum das primäre Ziel sein dürfte. Dieses Vorhaben wird von den Biederitzern wohl nur zu verhindern sein, wenn die Schlafmützigkeit in der Anfangsphase erneut kein Einzug hält.