Autor: Ingo Heitmann

1.Männer – (K)ein Spiel wie jedes andere

Das heutige Oberliga-Derby elektrisiert Eiche Biederitz (7., 11:7-Punkte) und Eintracht Gommern (2., 15:3) gleichermaßen. Für die Gäste steht ab 17.30 Uhr aber mehr auf dem Spiel.

Biederitz/Gommern. Wer zuletzt die Ränge in der Biederitzer Ehlehalle und der Gommeraner Eintracht-Sporthalle genauer absuchte, ist zur Feststellung gelangen: Jeder schaut auf sich. Kein Vertreter des jeweils anderen Clubs ließ sich in der gegnerischen Heimstätte ausmachen. Der SV Eiche 05 und SV Eintracht sind sich auffallend weiträumig aus dem Weg gegangen. Einerseits kennt man sich – und schätzt sich nach den unsäglichen Begleiterscheinungen der gescheiterten Spielverlegung aus der Vorsaison ein bisschen weniger. Andererseits haben beide Oberliga-Rivalen nach neun Spieltagen allerhand selbstbewusste Gründe, den Fokus auf die eigenen Stärken anstatt auf die gegnerischen Schwächen zu richten, wenn heute ab 17.30 Uhr in Biederitz das vorläufige Highlight der Hinrunde steigt.

„Natürlich fiebern alle auf das Derby hin“, blickt Eiche-Trainer Peter Pysall voraus. Nur, um dann so zu klingen, als nehme er sich aus der Aufzählung heraus: „Am Ende ist es ein Spiel wie jedes andere. Für den Sieger gibt es auch nur zwei Punkte.“ Nachdem der Biederitzer Fabelstart in die neue Saison von den beiden jüngsten Niederlagen gegen die Schwergewichte vom BSV 93 Magdeburg (25:34) und der TSG Calbe (31:35) gestoppt wurde, bietet das Prestigeduell in eigener Halle jedoch auch die Chance, aufkommender Melancholie entgegenzuwirken. „In Calbe haben wir nachgewiesen, dass wir mit solchen Kalibern mithalten können. Natürlich ist Gommern klarer Favorit und will offenbar aufsteigen, wie die Neuverpflichtungen nahelegen. Wir können also nicht mehr tun, als uns mit Händen und Füßen zu wehren“, übt sich Pysall in Understatement.

Während seine Mannschaft zuletzt also von der Realität eingeholt wurde, führt die Eintracht mit den Calbensern die Riege der BSV-Verfolger an. Kein Anlass für vorzeitige Zufriedenheit, aber vier Spiele vor dem Hinrundenende eben auch ein ordentliches Zwischenzeugnis: „Mit drei Minuspunkten sind wir gut durchgekommen. Bis auf den Spitzenreiter haben wir die direkten Konkurrenten bespielt, dürfen jetzt aber keinen Deut nachlassen“, fordert Eintracht-Coach Oliver Schulke und weiß, dass Favoritenrollen und die Papierform in einem Derby kaum Aussagekraft besitzen.

Was der Blick auf die Zahlen jedoch verrät, ist, dass beide Seiten ihr Abschneiden vor allem einer elitären Deckung verdanken. Nimmt man die ein Spiel im Rückstand befindliche SG Spergau (214 Gegentreffer) aus der Rechnung heraus, stellen die Gommeraner (219) die beste, Biederitz (232) die drittstabilste Abwehr der Liga. Mag das 22:22-Unentschieden vor einem Jahr noch halbwegs überrascht haben, dürften in der Ehlehalle die heutigen Wetten kaum auf einem torreichen Spektakel liegen. Pysall zeigt sich dennoch vor der gegnerischen Offensive gewarnt: „Gommern verfügt inzwischen über viel Durchschlagskraft im Rückraum und gute Kreisläufer. Das darf uns aber nicht davon abhalten, unser eigenes Spiel durchzubringen.“

Breite und Qualität des Eintracht-Kaders sprechen also dafür, dass die Gäste heute Abend mehr zu verlieren haben als der SV Eiche 05. Bevor zum Hinrundenabschluss am 13. Dezember das wegweisende Duell gegen den Spitzenreiter aus Olvenstedt wartet, vertraut auch Schulke darauf, dass beim vorläufigen Highlight die Vorfreude gegenüber der Anspannung und Nervosität überwiegt: „Wir haben unfassbar Bock auf das Spiel in Biederitz.“

F- Jugend mit 3 Teams in Wolmirstedt

Die F- Jugend des SV Eiche 05 Biederitz hat am Sonntag mit drei Mannschaften an den Minifestspielen in Wolmirstedt teilgenommen. Insgesamt waren beachtliche 16 Vertretungen am Start und diese zeigten im Parcours sowie in Hand- und Turmballspielen ihr Können. Für den jüngeren Biederitzer Jahrgang war es der erste Event dieser Art überhaupt. Alle Kinder waren mit vollem Einsatz, großem Ehrgeiz und viel Freude dabei“, war stellvertretend von der Biederitzer Verantwortlichen Julia Jantz zu erfahren.

Foto: Robert Wahren

Ergebnisübersicht Wochenende 08./09.11.25

Sonnabend:

MJD – SG Kühnau 27:24 (12:10)

TSG Calbe – 1.Männer 35:31 (17:16)

BSV 93 Magdeburg II – 2.Männer 41:19 (19:9)

Sonntag:

HSV Magdeburg – WJE 22:20 (13:12)

3.Männer – FSV 1895 Magdeburg III 21:25 (7:14)

MJE II – HV Solpke/Mieste +++Absage HV So/Mi+++

MJB/Ehle – SG Kühnau 35:31 (15:18)

WJC – BSV 93 Magdeburg 39:14 (20:7)

WJD – SV Oebisfelde 19:19 (9:9)

WJA – FSV 1895 Magdeburg 33:19 (16:9)

Eiches MJC sagt DANKE

Die vor der Saison 2025-2026 völlig neu zusammengestellte männliche C- Jugend des SV Eiche 05 Biederitz bedankte sich nach dem ersten Training im November in der Ehlehalle für die Unterstützung bei ihren Sponsoren Desiree Stielke (Eiswerk Zerben, ganz rechts) und Jens Faber (privat, links). Die Youngster um Trainer Michael Thielicke spielen in der Oberliga und belegen aktuell mit 7:5 Punkten einen guten dritten Platz. 

3.Männer: Freundschaftlicher Auftakt geht 24:34 verloren

Die dritte Vertretung des SV Eiche 05 Biederitz hat den verspäteten Saisonauftakt am Montagabend gegen die vierte Vertretung des Post SV Magdeburg mit 24:34 (11:18) verloren. Auffallend war während der gesamten sechzig Minuten vor allem die freundschaftliche Atmosphäre bei allen Beteiligten sowie bei den etwa 50 Zuschauern.

„Es hat großen Spaß gemacht, vielen dank Euch“, war unmittelbar nach Spielende vom Schiedsrichter Eric Steinbrecher in Richtung beider Teams zum hören, der mit seinem Sohn Bennet diese Partie der Kreisklasse leitete und sich wie beide Vertretungen der äußerst angenehmen Herangehensweise an die Aufgabe völlig unaufgeregt und ab und an mit einem Schmunzeln anpasste. Rein sportlich wurden die Gäste um Trainer- Oldie Dieter Baumgart ihrer Favoritenrolle relativ schnell gerecht, wobei es die Biederitzer besonders in den ersten dreißig Minuten verpassten, ein besseres Resultat zu erzielen. „Uns unterlaufen zu viele Flüchtigkeitsfehler, die die Gäste postwendend per Konter zu nutzen wussten“, erinnerte sich der Biederitzer Verantwortliche Dirk Hesse später. So nahmen die Postler eine richtungsweisende 18:11- Führung mit in die Kabinen und profitierten schon zu diesem Zeitpunkt von ihren beiden erfahrenen Rückraumspielern Guido Weidner und Sven Herrmann, die final auf jeweils neun Treffer kamen. 

Der letztjährig oft eingetretene Einbruch blieb bei den Gastgebern in der zweiten Hälfte dann aber gänzlich aus. Trotz vieler vorgenommener Wechsel erspielten sich die Biederitzer reichlich Möglichkeiten, denen schon noch der ein oder andere Treffer mehr hätte entspringen können oder sogar müssen. Auch die Abwehr kam schließlich etwas stabiler daher, wobei Torhüterroutinier Hubert Bruchmüller nicht ganz unschuldig daran war, denn er konnte zahlreiche gute Möglichkeiten der Gäste entschärfen. Einziger Wermutstropfen war Mitte des zweiten Spielabschnittes die Verletzung des Magdeburgers Sven Herrmann, dem der SV Eiche 05 auf diesem Weg eine schnelle Genesung wünscht. Die Magdeburger setzten sich schließlich verdientermaßen mit 34:24 durch und feierten damit ihren ersten Saisonerfolg. Den Biederitzern ist mit einer gesunden Mischung aus Jung und Alt trotz der Niederlage ein ordentlicher Auftakt gelungen, welcher in jeglicher Hinsicht Hoffnung macht. „Die Integration der Youngster hilft Ihnen und uns sehr. Vielleicht können wir mit dem vorhandenen Personal für die ein oder andere Überraschung sorgen“, frohlockte Hesse später. Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich bereits am Sonntag um 10 Uhr, wenn die dritte Vertretung des FSV 1895 Magdeburg in der Ehlehalle gastiert.

Biederitz III: Beran, Bruchmüller, Rojahn – Heitmann (2), Rosenburg, K. Gericke (2/2), M. Thielicke (3/1), Walde (6), Gröbe (2/1), Krüger, Freistedt (3), Kalsdorf (1/1), Jantz (2), Ribbert (2), Arnold, Bartels (1)

E- Jugendteams für Hauptrunde gerüstet

Die Biederitzer E- Jugendmannschaften haben eine Woche vor Beginn der Hauptspielrunde in ihrer Altersklasse ein Vorbereitungsturnier bestritten. In diesem kurzfristig anberaumten „Halloween- Masters“ nahmen neben drei Biederitzer Vertretungen auch die Magdeburger Teams des HSV und des BSV 93 teil. Nach zehn Begegnungen (1 x 12 Minuten) setzte sich schließlich der HSV Magdeburg ungeschlagen vor dem BSV 93 durch. Auf den weiteren Plätzen folgten die männliche E- Jugend I & II sowie die Mädchen des Gastgebers.

Ergebnisse: SV Eiche 05 – SV Eiche 05 wbl. 11:8, BSV 93 Magdeburg – HSV Magdeburg 3:15, SV Eiche 05 II – SV Eiche 05 10:2, SV Eiche 05 wbl. – BSV 93 Magdeburg 5:10, HSV Magdeburg – SV Eiche 05 II 3:2, BSV 93 Magdeburg – SV Eiche 05 4:5, SV Eiche 05 II – SV Eiche 05 wbl. 7:7, SV Eiche 05 – HSV Magdeburg 5:10, BSV 93 Magdeburg – SV Eiche 05 II 6:3, HSV Magdeburg – SV Eiche 05 wbl. 11:7

Endstand: 1. HSV Magdeburg 8:0 Punkte 39:17 Tore, 2. BSV 93 Magdeburg 4:4 23:28, 3. SV Eiche 05 4:4 23:32, 4. SV Eiche 05 II 3:5 22:18, 5. SV Eiche 05 wbl. 1:7 27:39

Silvester — Tickets sichern

Es sind noch Tickets verfügbar…

Ihr könnt Euch immer noch Karten für die Silvesterfeier des SV Eiche 05 Biederitz zum Preis von 89€ sichern! Erhältlich sind diese bis Anfang Dezember stets donnerstags zwischen 16 und 19 Uhr im Büro an der Sporthalle beim Abteilungsleiter Klaus- Dieter Wolf!

2.Männer: Favorit taumelt, fällt aber nicht

Unter dem Strich steht das bittere Pokal-Aus, doch für ihre Leistung müssen sich Handballer des SV Eiche 05 Biederitz II nicht schämen. Der Bezirksoberligist bringt zwei Spielklassen höher angesiedelte Kühnauer gegen Ende ins Schwitzen.

Niemand sollte überrascht sein oder so tun, wenn Luca Exner in den kommenden Wochen die beste handballerische Version seiner selbst abliefert. Wer den 22-Jährigen aus den Reihen des SV Eiche 05 Biederitz II am Samstagabend im Achtelfinale des HVSA-Pokals beim Wirbeln und Werfen beobachtete, musste zur Feststellung gelangen: Er war verdammt nah dran. Gegen die Oberliga-Truppe der SG Kühnau sah man einen Spielmacher, der gekonnt Passfinten einstreute, Haken vor der gegnerischen Deckung schlug, die Mitspieler in Szene setzte und selbst ein Dutzend Mal das Tor traf. Kurz gesagt: „Luca hat ein super Spiel abgeliefert“, schätzte auch Stefan Quensell ein. Und das Bedauern war dem Trainer deutlich anzuhören, als er auf Exners Rolle als tragischer Held zu sprechen kam: „Er hat zwölf von 15 Würfen verwandelt, bis dahin auch alle drei Siebenmeter, nur dieser eine letzte Versuch landete eben leider am Pfosten.“ 

Am Holz zerschellte so rund eine Minute vor der Schlusssirene auch eine mögliche Verlängerung als Krönung einer starken Aufholjagd. Und damit auch die Hoffnung des gastgebenden Bezirksoberligisten, einen weiteren Favoriten auszuschalten. Übrig blieb nach der  denkbar knappen 25:26 (12:15)-Niederlage aber keineswegs nur Biederitzer Verbitterung, wie Coach Quensell deutlich machte: „Wir haben unser bislang bestes Saisonspiel abgeliefert. Keiner musste sich dafür grämen. Schließlich haben wir einem zwei Klassen höher angesiedelten Gegner alles abverlangt.“ Nur gab es im Spielverlauf eben auch immer wieder kleine Abzweigungen, die der Außenseiter auf dem Weg zum großen Coup verpasste.

Eine erste fiel in Form der holprigen Startphase bis zum 4:9 (13.) noch weniger ins Gewicht. „Wir hatten unsere Startschwierigkeiten, aber die anschließende Auszeit hat gefruchtet“, schilderte der Trainer und sah, wie Linus Steinweg und Luca Exner jeweils per Doppelschlag sowie Leon Kliem den 9:10-Anschluss herstellten (21.). In der zunehmend hektischeren Schlussphase der ersten Hälfte  fiel dann jedoch  ein Aspekt, der  im weiteren Verlauf mitunter wertvolle Körner kostete, schwerer ins Gewicht: „Es war ärgerlich, dass wir  quasi mit der Pausensirene noch ein Gegentor kassieren und damit drei Treffern hinterherlaufen“, haderte Quensell.

Wirklichen Anschluss fanden seine Schützlinge nach Wiederbeginn dann zunächst nicht. Durch einige überhastet abgeschlossene Angriffe wuchs die Hypothek zwischenzeitlich sogar auf fünf Treffer an (15:20/40.). Erschwerend hinzu kam, dass das Unparteiischengespann Maximilian Bomeier/Dominique Lars Lange (Quedlinburg/Bernburg) zunehmend kleinlicher pfiff. Sehr zum Missfallen des Biederitzer Trainers: „Heimschiedsrichter waren beide sicher nicht, wie die Zeitstrafen-Relation zeigt. Sie haben dann die Unruhe auf unserer Bank bemängelt, aber selbst erst dafür gesorgt.“

Auf dem Spielfeld zeigten die Hausherren jedoch eine entsprechende Trotzreaktion. Vor allem Exner lief nun zur Höchstform auf und brachte seine Farben per Dreierpack wieder auf 18:20 heran (45.). Weil Kühnau trotz zwischenzeitlicher Auszeit angezählt wirkte, hielten die Gastgeber den Anschluss und kamen zwei Minuten vor dem Ende zum zwischenzeitlich kaum für möglich gehaltenen 25:25-Ausgleich. Nach der neuerlichen Führung der Gäste bot sie sich dann wie eingangs geschildert die große Chance, das Tor zur Verlängerung aufzustoßen, doch Exners Strafwurf krachte am Gebälk. Auch das jeweils letzte Time-out auf beiden Seiten brachte in den finalen 30 Sekunden keine Veränderung mehr auf der Anzeigetafel.

Während der strauchelnde Oberligist aus Dessau also mit eineinhalb blauen Augen das Ticket fürs Viertelfinale löste, lobte Quensell trotz des Ausscheidens sein starkes Kollektiv: „Insgesamt haben die Jungs eine tolle Leistung gezeigt. Das schließt auch die A-Jugendlichen ein, die uns einmal mal mehr tatkräftig unterstützt haben und die man unbedingt lobend hervorheben musste.“

Biederitz II: Nafe, M. Wohl, Le. Exner – Maffert (3), Janke, Kliem (4), Bahr, Holzgräbe, Deneke (1), L. Steinweg (4), L. Hartmann, Wiedon (1), J. Hartmann, Lu. Exner (12/3)

Kühnau: Oehme, Bräutigam – Kutzer (2), Fritze, Parusel, Hübner (2), Lingner (4), Kilian (2), Durban (1), Reppmann (4/2), Strohm (2), Hähle, Michalik (1), Maaß (2), Franz, Vodotinski (6)

Siebenmeter: Eiche II 4/3 – Kühnau 2/2; Zeitstrafen: Eiche II 6 – Kühnau 2; Rot: Dennis Franz (43., Foulspiel) -Kühnau