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Zusammenfassung

Endspurtsieg – Ihr Treibstoff: Adrenalin

Die Biederitzer Oberliga-Handballer verwandeln einen Vier-Tore-Rückstand gegen den BSV 93 Magdeburg noch in den dritten Saisonsieg. Bennet Daßler erzielt die Hälfte aller SVE-Treffer.
Biederitz. Gustav Nafe hat am Samstagabend aufs Parkett der Ehlehalle eingeklopft, als wäre der frisch sanierte Untergrund ein Schnitzel, das nicht ebenmäßiger und weicher werden wollte. Der Torhüter des SV Eiche 05 hat unzählige Flüche ausgestoßen. Gelegentlich sah man ihn auch gestenreich den Handballgott beschwören. Knapp 40 Minuten ging das im zweiten Saisonheimspiel des Oberliga-Aufsteigers so. Dann sah man bis zur Schlusssirene im Duell gegen den BSV 93 Magdeburg allerdings eine andere Version von Nafe, der nun regelmäßig die Jubelfaust ballte. Am Ende durfte der Youngster also auch als Sinnbild für den 28:25 (14:17)-Erfolg des Teams stehen.
So wie der Schlussmann zumindest über eine Hälfte hinweg Pech bei abgefälschten Würfen hatte oder von seinen Vorderleuten in unschöner Regelmäßigkeit im Stich gelassen wurde, zeichneten sich die Gastgeber lange nicht als Gewinner ab. Nur, um sich im letzten Drittel des Abends entscheidend zu steigern und den 20:24-Rückstand (44.) in einen Sieg zu verwandeln. Da ihn der BSV 93 in den letzten 16 Minuten nur noch einmal überwinden konnte, überraschte es kaum, dass Nafe einer von zwei Akteuren war, die Eiche-Trainer Peter Pysall besonders hervorhob. Der andere: Bennet Daßler, der mit 14 Treffern 50 Prozent der Biederitzer Torerfolge beisteuerte. „Seine Durchschlagskraft und Spielführung haben die gesamte Mannschaft mitgerissen. Neben ihm und Gustav Nafe waren aber auch Maks Beres und Robin Urban mit ihren Abwehrleistungen entscheidend. Und auch jene, die nicht zum Einsatz kamen, haben von der Bank aus großartige Unterstützung geleistet“, lobte der Chefcoach.
Biederitzer 8:1-Lauf in
der Schlussviertelstunde
Anfangs wurden seine Schützlinge allerdings vom letztjährigen Liganeuling auf dem falschen Fuß erwischt. „Gegen die 3-2-1-Abwehr des BSV hatten wir unsere Probleme und sie kam auch etwas überraschend“, bekannte Pysall. Während die Biederitzer so spätestens nach dem 10:10 (15.) immer schwerer in die Tiefe kamen, zogen die Gäste unter der klugen Spielregie von Felix Scheerenberg Stück für Stück davon. Auch begünstigt dadurch, dass mancher Anspielversuch der 05er nun zu durchschaubar blieb und sich Ballverluste häuften. Wichtig aus Eiche-Sicht war jedoch, dass sich das Defizit bis zur Pause auf nicht mehr als drei Treffer belief. „In der Kabine haben wir uns darauf eingeschworen, den Rückstand beharrlich wegzuknabbern. Einfach, indem wir vorn wieder mehr in die Tiefe kommen und auch aus acht, neun Metern den Abschluss suchen.“ Gesagt und – mit etwas zeitlicher Verzögerung – nach dem Seitenwechsel auch getan.
Im Angriff minimierten die Hausherren nun deutlich die Fehlerquote. Auf der anderen Seite zahlte sich die Hereinnahme von Beres im Innenblock aus. Der Angriff-Abwehr-Wechsel hatte so auch den Vorteil, dass sich Jason Thielecke vermehrt darauf konzentrieren konnte, offensive Lücken am Kreis zu reißen. Und diese wussten die Nebenleute – neben dem überragenden Daßler in der Schlussphase auch vermehrt Lukas Hesse – dann auch zu nutzen. Zunächst wollte der Rückstand über den Zwischenstopp 15:19 (35.) zwar noch nicht wirklich schmelzen. Doch mehrere emotionale Initialzündungen läuteten im Anschluss die letztlich erfolgreiche Aufholjagd ein.
Funke springt vom Parkett auf die Tribüne über
Erst traf Schlitzohr Daßler das verwaiste Tor der Gäste, die in Unterzahl auf den sechsten Feldspieler setzten, zum 16:19 (36.) und die Halle stand ein erstes Mal Kopf. Dann reihten die Biederitzer nach dem 24. Treffer der Magdeburger eine gelungene Defensivsequenz an die nächste, blockten nun reihenweise Würfe und Hesse sorgte schließlich mit der erstmaligen Führung beim 26:25 für Ekstase auf der Tribüne (58.). „Wir sind auch dafür da, die Halle anzuzünden. Spätestens, als wir den Rückstand wettgemacht haben, war das Adrenalin dann ja auch spürbar“, sagte Pysall und ergänzte: „Nur so kann es für uns als Aufsteiger gehen, um dauerhaft in der Oberliga anzukommen. Es braucht wie auch zuvor in Wernigerode und Calbe jeden Einzelnen und insgesamt eine starke Teamleistung.“

Biederitz: Nafe, Wetzel – Urban (1), Warnecke, Maffert, Thielecke (4), Daßler (14/2), Kinast, Hesse (4), Beres, Held (2/2), Steinweg (3), Schneider, Wohl, Elgharbawy, Hammecke

Magdeburg: Walter, Brand, Heseler – Wagner (4), Wölkerling, Evers, Scheerenberg (4), Auerbach, Hampel (3), Böhm (2), Karsubke, Bade, Panoven (7), Köllner, Schmidt (5/3), Oeltze

Siebenmeter: Eiche 6/4 – BSV 4/3; Zeitstrafen: Eiche 3 – BSV 3; Rot: John Bade (59., Foulspiel) -Magdeburg

BSV 93 gastiert in der Ehlehalle – „Kopf oben behalten“

Der Handball- Oberligist SV Eiche 05 Biederitz empfängt am Sonnabend um 17:30 Uhr den Tabellennachbarn BSV 93 Magdeburg. Die Olvenstedter haben sich nach nur einer Saison im Handball- Oberhaus zu einer festen Größe etabliert und reisen als Favorit an die Ehle.

„Sie konnten in der abgelaufenen Spielzeit als Aufsteiger absolut überzeugen. Da wartet ein echtes Kaliber auf uns“, weiß der Biederitzer Trainer Peter Pysall, der die Magdeburger in den höchsten Tönen lobt. Unter Neu- Trainer Sven Liesegang gelang den BSV- Mannen doch gleich der Sprung auf Rang vier mit 32:24 Zählern und auch in die aktuelle Spielzeit sind die Olvenstedter mit immerhin 4:2 Punkten ordentlich aus den Startlöchern gekommen. So folgten der verschmerzbaren 29:34- Niederlage zum Auftakt gegen den Ligaprimus GW Wittenberg/Piesteritz zwei souveräne Erfolge in Haldensleben (26:22) und zuletzt in eigener Halle gegen Wernigerode.
Dieser ordentliche Auftakt trifft freilich für die Biederitzer auch zu, die mit ausgeglichenem Punktstand derzeit direkt hinter dem BSV 93 auf Rang sieben platziert sind. „Wir müssen und werden jetzt den Kopf oben behalten. Es wird wichtig für uns sien, wieder unsere eigenen Stärken mehr in die Waagschale zu werfen“, meinte Pysall unmittelbar nach der zweiten Saisonniederlage am letzten Wochenende beim Mitaufsteiger in Wolfen.
Dort blieb unter anderem das angestrebte eigene Tempospiel zu oft auf der Strecke. Dass diese Art von Handballspielen auch der anstehende Gast aus der Landeshauptstadt bevorzugt, lässt auf ein rassiges und sehr schnelles Spiel in der Ehlehalle hoffen. Der BSV 93 ist ähnlich wie die Biederitzer eine sehr junge Truppe, die mit Routinier John Bode einen sehr erfahrenen Spieler in seinen Reihen weiß. Insgesamt jedoch ist der Kader der Magdeburger sehr ausgeglichen, was auch den neun verschiedenen Torschützen am letzten Wochenende beim souveränen 42:27- Erfolg gegen den HV Wernigerode zu entnehmen ist.
Für die Biederitzer wird es dennoch wichtig sein, sich auf das eigene zweifellos vorhandene Können auch in der Breite zu konzentrieren. „Wir brauchen uns vor keinem Gegner in der Liga verstecken, aber wir müssen stabiler über die gesamte Spielzeit in allen Bereichen auftreten“, erwartet SVE- Coach Pysall eine Steigerung seiner Sieben gegenüber der Vorwoche bei der HSG Wolfen 2000 (28:30), ohne die der zweite Saisonerfolg in heimischer Ehlehalle sehr schwer zu realisieren sein dürfte.

Details

Datum Zeit Liga Saison
28. September 2024 17:30 Oberliga Männer 24/25

Austragungsort

Biederitzer Ehlesporthalle
Schillerstraße, 39175 Biederitz

Ergebnisse

Mannschaft1st Half2nd HalfGoals
SV Eiche 05 Biederitz141428
BSV 93 Magdeburg17825

SV Eiche 05 Biederitz

Position Goals Interceptions
 00

BSV 93 Magdeburg

Position Goals Interceptions
 00
Goals
0
0
Interceptions
0
0