Die Oberligahandballer des SV Eiche 05 Biederitz sind mit denkbar schlechten Voraussetzungen in Richtung Dessau gereist und haben eine 33:35 (13:18)- Niederlage bei der gastgebenen SG Kühnau kassiert. Youngster Lukas Hesse stach trotz der dritten Saisonpleite mit elf Treffern heraus.
„Wir haben so noch nie zusammengespielt“, brachte es dann unmittelbar nach dem Schlusspfiff der Biederitzer Trainer Peter Pysall auf einen Nenner, ohne jedoch dafür den Hauptgrund für die Niederlage zu suchen. Wenn jedoch mit Bennet Daßler, Felix Eix und einem Till Schneider gleich drei Leute aus einer vermutlichen Anfangsformation fehlen, dann geht dieser Aspekt an keiner Truppe spurlos vorbei.
So folgte dann auch nicht ganz unerwartet ein sehr zäher Start für die Gäste in der Dessauer Sporthalle „Friedensschule“, in der sie ohne jedes Haftmittel schnell ins Hintertreffen gerieten. Der 3:7- (13.) bzw. 6:12- Rückstand (21.) beruhte dabei in erster Linie auf eine unzureichende Chancenverwertung, was sich die Gastgeber im Umkehrschluss wiederholt zunutze machen konnten. Bei den Biederitzern war in dieser Phase zu sehen, dass die Zuordnung gerade im Deckungsverbund nicht gegeben war und auch im Angriff der Laufweg des neuen Nebenmanns oft ein anderer war. Lobenswert dann die anschließenden fünf Minuten, in denen die Gäste zum 11:14 (26.) mit großer Moral aufschließen konnten. In die Halbzeit konnten die Kühnauer dann aber doch eine richtungsweisende Fünftoreführung nehmen, weil sie stets den Druck auf die Biederitzer Hintermannschaft hochhielten und nahezu jeden kleinen Fehler zum 18:13 bestrafen konnten.
Auch die Anfangsphase des zweiten Spielabschnittes ging dann an die SG Kühnau, die bis zur 37. Minute das Polster auf 22:14 anheben konnte. Die Gäste ließen nicht erst in dieser Phase gute Möglichkeiten auch von der linken Außenbahn aus, konnten aber auch in Bezug auf Einsatz und Kampfeswillen keine negativen Ansatzpunkte bieten. Natürlich spielten die fehlenden Wechselmöglichkeiten bei den Gästen eine gewichtige Rolle, auch wenn sich der vorhandene Kader, der mit Maxim Meyer und Stefan Köster aus der zweiten Mannschaft ergänzt wurde, jederzeit lobenswert ins Zeug legte. „Mit voller Kapelle wäre hier mit Sicherheit etwas zu holen gewesen…“, wollte Pysall jedoch die sehr angespannte Personalsituation dann aber auch schnell für beendet erklären.
Im Spiel selbst setzten sich die Gastgeber bis zur 49. Minute auf 29:22 ab, ehe die Gäste durch Jason Thielicke und Max Held (zwei verwandelte Strafwürfe) zum 29:25 (52.) aufschließen konnten. Das 33:30 der SG nach 57 Minuten konterten die Biederitzer, die den ein oder anderen nur schwer zu verstehenden Schiedsrichterpfiff über die gesamte Spielzeit über sich ergehen lassen mussten, sogar noch einmal zum 34:33- Anschluss, doch in den verbleibenen 18 Sekunden kam lediglich noch der 35:33- Endstand per Siebenmeter für die gastgebene SG hinzu.
„Wir hatten schon genug Möglichkeiten, aber am Ende fehlten die Zeit und auch ein wenig das Glück. Die nun anstehende spielfreie Woche wird uns die Möglichkeit geben, Licht in unsere angespannte Personalsituation zu bringen“, meinte nach Spielschluss der Biederitzer Co- Trainer Andre Freistedt, der unter anderem auch auf die Verletzung von Moritz Steinweg hinwies, die sich der Spielmacher kurz vor dem Abpfiff zuzog.
Kühnau: Bösener, Maaß – Sitte (1), Fritze (2), Parusel (1/1), Hübner (5/3), Lilian (3), Hohenstein (3), Heinrich, Durban, Reppmann (8/2), Täuber (5), Funke, Habelitz (1), Michalik (3/1), Franz (3)
Biederitz: Nafe, Gronemeier, Wetzel – Urban (2), Maffert (2), Kinast (1), Hesse (11), Ma. Meyer, Köster (1), Held (10/9), Steinweg (4), Hammecke, Thielicke (2)
Zeitstrafen: SG 6, Eiche 6
Siebenmeter: SG 11/7, Eiche 9/9