Die Handballer des SV Eiche 05 Biederitz haben das Spitzenspiel in der Verbandsliga gegen den Rangzweiten Wacker Westeregeln in über weite Strecken beeindruckender Manier mit 33:27 (19:14) gewonnen. Vor über 300 Zuschauern waren die Rückraumspieler Moritz Steinweg mit zehn und Bennet Daßler mit acht Toren die besten Schützen beim Sieger, während Routinier Jimmy Klockmann auf der Gegenseite ebenfalls achtmal erfolgreich abschließen konnte.
Es lief die 53. Minute in der stimmungsvollen Ehlehalle, in der nunmehr die Zuschauer mit „Herbert, Herbert“- Rufen die hervorragende Leistung des Biederitzer Schlussmannes Andy Gronemeier würdigten, der nicht erst in dieser Phase den Gästen regelrecht den Stecker zog. Auch das vermeindlich letzte Ass im Westeregelner Ärmel, die komplette Manndeckung, verhungerte nach fraglos recht schnellen Ballgewinnen spätestens am SVE- Schlussmann, der sich aber wie seine gesamten Vorderleute beim Biederitzer Trainergespann schließlich ein Extralob verdient hatte.
„Die Deckungsarbeit mit Torhüter im Verbund war sicherlich der Schlüssel zum Erfolg“, merkte wenig später dann auch SVE- Coach Peter Pysall an, der zudem die stimmungsstarke Mannschaftsleistung selbst in der Breite lobte.
„Wir wollten von Beginn an zeigen, wer Herr im Hause ist“, merkte Co- Trainer Andre Freistedt an, musste aber auch feststellen, dass nach einer Viertelstunde beim Stand von 8:6 längst nicht alles nach Wunsch lief. So nutzten die Gäste nach dem 9:6 von Robin Urban die sich bietenden Räume durch Überzahlspiel und schlossen durch Christopher Gorges (Strafwurf) und Ole Malte Kaschny zum 9:8 auf. Die fällige Biederitzer Auszeit verfehlte dann ihre Wirkung nicht, stellte sich auch durch die Treffer von Philip Wohl, Max Duderstadt und Bennet Daßler zum 12:8 (21.) sowie ein besseres Timing im Deckungsverbund eine klarere Führung für die Gastgeber dar. Nach dem schnellen 14:10 von Daßler und einem abgeschlossenen Konter von Philip Wohl zum 15:10 (23.) nutzten auch die Gäste die grüne Karte, konnten dem Biederitzer Angriffsschwung allerdings nur kurzzeitig zum 15:12 die Energie rauben. Der Doppelschlag von Linksaußen Robin Urban zur erneuten Fünftoreführung (17:12) hatte dann auch beim Gang in die Kabinen Bestand.
Die ersten fünf Minuten des zweiten Spielabschnittes gingen dann an die Gäste, die von etwa 70 Schlachtenbummlern lautstark unterstützt wurden. „Da haben wir zu schnell den Abschluss gesucht und zu wenig in die Vorbereitung investiert“, begründete Pysall, der ansonsten mit dem Passspiel und den Überzahlsituationen zufrieden war, den 20:17- Anschluss der Gäste. Weitere fünf Minuten später jedoch sprach wieder Vieles für einen Heimsieg, weil die Doppelpacker Moritz Steinweg und Felix Eix, der sich viele beherzte und von Erfolg gekrönte Würfe nahm, zum 24:18 erhöhen konnten. Die neuerliche Auszeit der Bördehandballer läutete dann keine wirkliche Wende ein, weil die Biederitzer stets eine Antwort parat hatten. Dem 26:19 der Gastgeber folgte zwar das 26:21 (45.), doch mehr als auf drei Treffer (27:24 und 28:25) kamen die verbissen kämpfenden Gäste nicht mehr heran.
Die späte Manndeckung über das gesamte Feld nach dem 31:25 von Bennet Daßler war dann ab Minute 52 in erster Linie ein Schaulaufen der Biederitzer Torhüter. Während Gronemeier die Bälle aus dem Feld heraus magisch anzog, wehrte Max Wetzel noch einen Strafwurf ab. „Da fehlte dann wie in Unterzahl auch die Bewegung ohne Ball, aber das war zu diesem Zeitpunkt dann auch Jammern auf hohem Niveau“, meinte SVE- Coach Peter Pysall nach dem Schlusspfiff in einer insgesamt sehr fairen Begegnung, die zudem in einem würdigem Rahmen stattfand und solide von den beiden Schiedsrichtern Schwibbe/Trumpf geleitet wurde.
„Westeregeln hat gute Jungs, das hat man heute eindrucksvoll gesehen. Für uns war es ein weiterer Schritt zum angestrebten Ziel. Der Vorsprung auf den verbliebenen Verfolger blieb gleich und schwere Aufgaben warten auf uns“, lobte und warnte Pysall zugleich, denn in zwei Wochen steht das schwere Auswärtsspiel in Oebisfelde auf dem Programm. Beim Kontrahenten fiel das Resümee kurz aber treffend aus: „Ein jederzeit verdienter Erfolg für Biederitz“, meinte der Wacker- Trainer Tobias Myrrhe in der Nachbetrachtung.
Biederitz: Gronemeier, Wetzel – Grabis, Urban (4), Maffert, Köster, Daßler (8/3), Kinast, Bahr, Hesse, Steinweg (10), Schneider, Duderstadt (2), Wohl (3), Tietzmann, Eix (6)
Westeregeln: Malig – Kuhn, Kaschny (5), Schmidt, Karpe (3), Chrzan, Gorges (6/5), Klockmann (8), Großheim, Thüne, Höltkemeyer (1), Meyer (1), Gromadka (1), Keil (2), Otto
Siebenmeter: Eiche 4/3, Wacker 6/5
Zeitstrafen: Eiche 6, Wacker 4