Wie im Vorjahr startete die männliche E-Jugend des SV Eiche 05 Biederitz beim „Halloween-Cup“ des HC Elbflorenz Dresden, wobei die Mannschaft von Lilly Hauenschild aus der weiblichen E-Jugend unterstützt wurde. Als einziges Mädchen aller 12 Turnierteilnehmer gab sie eine tolle Visitenkarte ab und hat vor allem das Offensivspiel der Jungeichen enorm bereichert. Für Trainer Alexander Jantz war das Turnier aus mehreren Gründen ein schönes Ziel: „ Zum Einen haben wir durch die Herbstferien gerade eine sehr lange Spielpause und außerdem werden wir in unserer Liga leider nur sehr selten wirklich gefordert. Gerade in dieser Saison haben viele Mannschaften mit F-Jugendlichen gemeldet, sodass ein Großteil der Ergebnisse wenig Aussagekraft hat und vor allem die älteren Spieler wenig fördert.“ Last but not least war die Veranstaltung in der beeindruckenden BallsportARENA wieder top organisiert – es konnten sogar alle Spiele per Livestream geschaut werden. Im Mittelpunkt stand also eher das Erlebnis als das Ergebnis. Dennoch frohlockten natürlich nicht wenige Spieler und Eltern nach dem achtbaren 6.Platz im Vorjahr auf eine mindestens ähnliche Platzierung.
Dazu wäre ein positiver Turniereinstieg wichtig gewesen und gegen den Nachwuchs des SV LVB Leipzig gelang das zunächst auch. Schnell führten die Biederitzer mit 1:0 und konnten bis zum 4:4 in der 5. Minute auch immer wieder vorlegen. Bis zur Hälfte des Spiels blieb es ausgeglichen und bei besserer Chancenverwertung (u.a. zwei Penaltys) hätte man sich durchaus schon etwas absetzen können. Während die Sachsen nun ihrerseits immer besser ins Spiel fanden und gute Abschlüsse erarbeiteten, haderten die Jungeichen bei jedem Ballverlust oder Fehlwurf mehr mit sich und gerieten somit vorentscheidend ins Hintertreffen (11:15 nach 15 Minuten). Die Jungs steckten zwar nie auf, konnten aber letztlich nur noch Ergebniskosmetik zum 14:16 Endstand betreiben. In dem Wissen, es besser zu können, ging es dann ambitioniert in die Partie mit dem Gastgeber. Deren erste Vertretung war allerdings an diesem Tag für alle Gäste eine Nummer zu groß. Nicht nur gedanklich immer einen Schritt schneller überrollten die „Jungtiger“ förmlich den Biederitzer Nachwuchs. Unseren Trainer störte am Ende auch weniger das deutliche Ergebnis (7:25) als die Art und Weise, wie sich die Mannschaft ihrem Schicksal ergeben hat. „Bereits nach fünf Minuten gab es im Prinzip keine Gegenwehr mehr und die Spieler verzettelten sich nur noch in Einzelaktionen.“ Bezeichnend auch, dass bei jedem eigenen Treffer nach schneller Mitte das Gegentor umgehend hingenommen werden musste. „Natürlich kennen die Sachsen im Gegensatz zu uns den Mitteanwurf und auch die langen Pässe vom Torwart sind in der E-Jugend in Sachsen-Anhalt so nicht erlaubt. Das darf aber keine Entschuldigung sein, sich derart vorführen zu lassen,“ analysierte der Biederitzer Coach. Es war dann auch nur ein schwacher Trost, dass es den vier anderen Gegnern der Elbflorenzer nicht wesentlich besser erging. Der hochverdiente Turniersieger deklassierte nacheinander neben dem SV Eiche auch das zweite Team von Empor Rostock, den LVB Leipzig und die Füchse Berlin, ehe es gegen den Turnierzweiten aus Chemnitz mit 20:14 etwas „knapper“ wurde. Für den SVE- Nachwuchs hieß es indes Wunden lecken und mit einem Erfolg im letzten Vorrundenspiel, die dritte Platzierungsrunde und damit ein einstelliges Turnierergebnis zu erreichen. Gegen die zweite Vertretung des HC Empor Rostock wäre das beim gewohnten Leistungsniveau auch möglich gewesen. Dieses konnten die Biederitzer aber erneut nur phasenweise auf die Platte bringen. Trotz dreier Fehlwürfe zu Spielbeginn ging man schließlich mit 1:0 in Führung, aber durch zahlreiche Fehler auf beiden Seiten blieb das Spiel in den ersten zehn Minuten ausgeglichen (7:7). Der anschließende 3:0- Lauf der Norddeutschen war letztlich vorentscheidend, denn die Rostocker hielten den Vorsprung zäh bis zum Ende fest (12:15). Somit ging es in der Platzierungsrunde für den Eiche-Nachwuchs nur noch um die Plätze 10 bis 12 und vor allem darum, das Turnier mit positiver Stimmung zu beenden. Mit dem Nordhäuser SV traf man gleich auf einen prominenten Gegner, denn die Thüringer waren als Titelverteidiger in die sächsische Landeshauptstadt gereist. Dem Befreiungsschlag der Jungeichen hatte der Vorjahressieger aber schnell nichts mehr entgegenzusetzen. „Auch wenn längst nicht alles bei uns gelang, habe ich wieder eine Mannschaft auf der Platte gesehen, die Freude, Einsatz und auch spielerische Momente gezeigt hat,“ fasste Jantz das für die Moral so wichtige Match zusammen, das am Ende mit 20:12 deutlich gewonnen wurde. Mit der wiedergewonnenen Moral konnten die Biederitzer schließlich auch die abschließende Begegnung gegen die zweite Mannschaft der Gastgeber im letzten Angriff noch umbiegen und somit die Platzierungsgruppe für sich entscheiden. Vorausgegangen war ein zähes Spiel, in dem die Biederitzer von Anfang an einem Rückstand von ein bis zwei Toren hinterherliefen und zwei Minuten vor Ende erstmals gleichstellen konnten (13:13). 30 Sekunden vor dem Schlusspfiff fasste sich Jonas Eichholtz dann ein Herz, tankte sich mit purem Willen an drei Dresdnern vorbei und netzte zum vielumjubelten Siegtreffer ein.
Auch wenn die Mannschaft an diesem Tag nur selten ihr bestes Niveau abrufen konnte, zog der Eiche-Verantwortliche eindeutig ein positives Fazit: „Schon im letzten Jahr hat die Turnierteilnahme die damalige Mannschaft perspektivisch richtig vorangebracht. Auch dieses Mal gehe ich davon aus, dass die Erlebnisse vom Halloween-Cup die Entwicklung der Kinder und des Teams fördern werden. Ein Dank gilt wieder der Elternschaft, die zwei Tage lang das ganze Unternehmen großartig unterstützt hat.“
Biederitz: Griesau, Eichholtz (22), Plater (8), Poppeck (3), Wagenschein (2), Selega (4), Fahrenkampf, Firit, T. Hauenschild, Poddubskiy, Janke (13), Feig (6), L. Hauenschild (11)