Versöhnlicher Saisonabschluss auf dem Podest

Die Frauen des SV Eiche 05 Biederitz haben die Spielzeit 2022/2023 auf einem versöhnlichen dritten Platz abgeschlossen. Einem Start nach Mass folgte eine kleine Schwächeperiode, ehe im Schlussspurt mit sechs Siegen in Folge trotz Problemen auf der Torhüterposition noch Bronze mit 22:10 Punkten eingeheimst werden konnte.

Der Auftakt mit sieben Punkten aus den ersten vier Saisonspielen überraschte schon etwas, denn der Kader hatte vorab ein neues und deutlich jüngeres Aussehen bekommen. Gleich zum Start gab man mit einem 46:32 beim Barleber HC eine Visitenkarte ab, die in der Form nicht zu erwarten war. Dass vor allem mit dem jungen Trio Emilia und Finnja Treffkorn sowie Sophie Ribbert viel Spielfreude und Tempo in das Biederitzer Angriffsspiel kam, war unverkennbar. Dies bekam dann auch eine Woche später der MTV Weferlingen zu spüren, der mit einer hohen 18:31- Niederlage die Heimreise antreten musste. Der wirklich erste große Gradmesser folgte dann beim TuS in Magdeburg, wo die Gäste mit enormer Moral und Kampfgeist aufwarteten und mit einem 34:31- Erfolg den dritten Saisonerfolg einfahren konnten. „Die Abstimmung Deckung/Torhüter, die in Durchgang zwei besser wurde, war der Grundstein zum Sieg“, resümierte die Biederitzer Neutrainerin Franziska Nolde.

Werbung für den Frauenhandball erlebten dann zahlreiche Zuschauer in heimischer Ehlehalle gegen den SV Irxleben. Obwohl das gerechte 27:27- Unentschieden schließlich den ersten Punktverlust bedeutete, herrschte im Lager des Gastgebers keinesfalls Unzufriedenheit. Diese kehrte aber dann zwei Wochen später ein, nachdem das Gastspiel beim Post SV Magdeburg mit arg gebeutelter Truppe deutlich mit 26:33 verloren ging. „Ein rabenschwarzer Tag mit gerechtem Ausgang“, war man sich im Biederitzer Lager schnell einig. Die angestrebte Wiedergutmachung folgte dann aber im nächsten Heimspiel auf dem Fuße. Gegen die SG Seehausen gelang ein 35:29- Arbeitssieg, der aufgrund von Problemen in der Abwehr gegen Ende noch einmal in Gefahr geriet.

Nichts für schwache Nerven war dann das erste Punktspiel im neuen Kalenderjahr beim FSV 1895 Magdeburg. „Den Sieg haben wir aber nicht nur durch eine unkonzentrierte Aktion in der Schlussminute verloren, denn es waren insgesamt zu viele einfache Fehler bei uns“, erinnerte sich Nolde an die Punkteteilung in der Landeshauptstadt. Eine empfindliche 30:37- Heimpleite setzte es dann im Heimspiel gegen den Barleber HC, der sich damit eindrucksvoll für die Hinspielniederlage revanchieren konnte. An diesem Tag waren es aber nicht nur die fehlenden Rückraumtreffer, die Treffkorn- Zwillinge fehlten, auch auf der Torhüterposition fehlte es durchweg an Akzenten. „Die Fehler im Spielaufbau gepaart mit den daraus resultierenden Kontern haben uns heute das Genick gebrochen“, meinte die Biederitzer Trainerin Franziska Nolde nach der anschließenden vermeidbaren Heimniederlage gegen den TuS Magdeburg, der damit ebenfalls die passende Antwort auf die erlittene Hinspielniederlage hatte. Nach diesem dritten Spiel in Folge ohne Sieg waren die Biederitzer inzwischen längst im Niemandsland der Liga verschwunden. Dies sollte sich auch nach dem Gastspiel beim späteren Meister SV Irxleben nicht ändern. Beim 22:31 war die Fehlerquote in allen Bereichen einfach zu hoch, um den Favoriten ein Bein zu stellen.

Die Durststrecke beenden wollten die Biederitzer dann beim Schlusslicht Magdeburger SV 90, was mit einem mühelosen 33:22- Erfolg, der schon zur Pause beim 18:9 in trockenen Tüchern war, auch gelang. „Hoffentlich ist der Knoten nun geplatzt“, war man sich im Lager der SVE- Frauen noch nicht vollends sicher. Diese Sicherheit dürfte dann aber spätestens nach dem 33:22 beim MTV Weferlingen zurückgekehrt sein. „Ein härteres Durchgreifen der Schiedsrichter wäre wünschenswert gewesen“, meinte Nolde und mahnte die harte Gangart an, der auch Finnja Treffkorn für den Rest der Saison zum Opfer fiel.

„Wir sind gewappnet für die Großkaräter…“, war man sich im Biederitzer Lager einig und ließ dies gleich den FSV aus Magdeburg spüren. In einer erneut sehr torreichen Begegnung setzten sich die Gastgeber auch etwas glücklich mit 37:36 durch, wobei Aushilfstorhüterin Daniela Schottstedt mit einem abgewehrten Strafwurf in der Schlusssekunde zum Matchwinner wurde. Schottstedt stellte sich wie in den nächsten Begegnungen auch Franziska Swoboda in den Dienst der Mannschaft und füllte die verwaiste Position zwischen den Pfosten hervorragend aus. „Ich sehe mich aber in Kürze wieder auf dem Feld…“, befand der siegbringende Notnagel nach dem dritten Doppelpunktgewinn in Folge. Diesen Wunsch konnte dann nur vier Tage später die nächste „Aushilfe“ Doreen Schieke erfüllen. Allerdings nur 35 Minuten, denn danach war auch sie verletzungsbedingt zum Zuschauen verurteilt. Schottstedt kehrte also erneut zwischen die Pfosten zurück und war schließlich auch ein wichtiger Garant für den knappen 26:25- Erfolg gegen den Post SV Magdeburg. „Der Sieg war heute auch für Doreen…“, herrschte Einigkeit im Biederitzer Lager, hatte sich doch ein weiteres Kapitel in Sachen Torhüterfrage dazugesellt.

Beim letzten Auswärtsauftritt in Seehausen sah es zunächst nicht nach einem vollen Erfolg der Gäste aus, die nach den ersten dreißig Minuten einem 13:16- Rückstand hinterherlaufen mussten. Eine geschlossene Mannschaftsleistung, die mit enormer Moral und Kampfeswille aufwartete, machte schließlich noch den 27:25- Erfolg möglich.

Am letzten Spieltag bot sich den Biederitzern nun plötzlich wieder die Möglichkeit, auf das Podest zu klettern. Neben dem eigenen Erfolg gegen den Magdeburger SV 90 musste aber auch der TuS Magdeburg das Spitzenspiel beim SV Irxleben verlieren. Nach der eigenen bestandenen Prüfung (41:20) kam wenig später auch die frohe Kunde aus Irxleben, so dass für die Biederitzer schlussendlich Bronze zu Buche stand.

„Gerade in der finalen Phase kam der Zusammenhalt in der Truppe zum Tragen. Nach starkem Beginn sind wir in ein kleines Loch gefallen, haben uns dann aber wieder aufgerafft. Hut ab vor dem Team, denn der neue Kader brauchte ja auch seine Zeit“, zog die scheidene Trainerin Franziska Nolde ein zufriedenstellendes Fazit. Für sie war es auf der Bank eine neue Erfahrung, wo die Nervosität eine andere ist. „Man fühlt mit bei den Höhen und Tiefen…“, ergänzte Nolde, die um Juli Nachwuchs erwartet.

Kader Saison 2022/2023: Louisa Grabinski (10 Spiele, 0 Tore, 0 Siebenemeter), Svenja Victoria Schöneck (6/0/0), Rena Grunert (3/0/0), Doreen Schieke (1/0/0) – Neele Bormann (14/14/0), Pauline Stallmann (5/9/0), Angelina Bandey (10/14/0), Finnja Treffkorn (8/46/10), Nina Bublitz (15/89/17), Sophie Ribbert (16/74/3), Louisa Schnell (9/3/0), Gina Hesse (14/39/0), Emilia Treffkorn (14/89/38), Julia Talke- Dreizehner (9/37/14), Janina Gericke (9/4/0), Franziska Swoboda (8/15/0), Carina Benkel (1/1/0), Daniela Schottstedt (15/56/11), Lina Makoben (12/9/0), Maira Hofmann (6/4/0), Lisa Beckner (4/3/0)

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