1.Männer – Finale Siegesserie bringt Podestplatz

Rückblick Verbandsliga 2022/2023 SV Eiche 05 Biederitz

Die Verbandsligahandballer des SV Eiche 05 Biederitz haben nicht zuletzt aufgrund eines fulminanten Schlusspurtes mit zehn Siegen in Serie in der Endabrechnung Rang drei mit 37:15 Punkten einfahren können. Somit konnte die Truppe um das Trainerteam Peter Pysall/Andre Freistedt das gesteckte Saisonziel, besser als Platz fünf in der Vorsaison, mit toller Moral in die Tat umsetzen.

Nach den ersten sechs absolvierten Partien jedoch rief Coach Pysall zunächst einmal notgedrungen den Abstiegskampf aus, denn mit mageren 4:8 Zählern fand sich die Truppe im unteren Teil der Tabelle wieder. „Es fehlte vor allem in heimischer Ehlehalle der nötige Spielrhythmus. Auch die Abstimmung Abwehr/Torhüter war längst noch ausbaufähig“, waren die fehlenden Elemente, die neben dem Sieg gegen den SV Oebisfelde II (später auch am grünen Tisch) auch ein glückliches Unentschieden gegen den Liganeuling SV Langenweddingen (30:30) und eine knappe Niederlage gegen den SV Irxleben (26:27) zur Folge hatten. Auch in der Fremde gab es nach dem mageren Remis zum Auftakt bei Wacker Westeregeln (28:28) nichts zu holen, auch wenn die Niederlagen beim BSV 93 Magdeburg (21:29) und bei der SG Seehausen (24:36) gegen die Spitzenteams der Liga erfolgten. Längst war man an der Ehle zu der Erkenntnis gekommen, dass es eben nicht so einfach weitergeht wie in der Vorsaison, wo immerhin sechs Doppelpunktgewinne zum Saisonkehraus verbucht werden konnten.

Dem ersten Auswärtssieg der Saison, das hauchdünne 28:27 beim HV Lok Stendal kam einer Pflichtaufgabe gleich, folgte nur eine Woche später die Ernüchterung auf dem Fuße. Im Heimspiel gegen die HSG Alkmark/West kamen die Biederitzer nicht über ein enttäuschendes 30:30 hinaus. Hauptgründe dafür waren in erster Linie eine mangelhafte Chancenverwertung, die sich übrigens nicht erst in dieser Partie offenbarte, und auch die Anpassung des Tempos vom Kontrahenten. Eine leichte Verbesserung gab es dann beim Gastspiel im Magdeburger Lorenzweg, wo jedoch bei der 21:24- Niederlage gegen den Post SV der Lohn noch ausblieb. Eine erste kleine Siegesserie starteten die Biederitzer dann im November, wo zunächst die verbleibenen vier Hinrundenpartien siegreich gestaltet werden konnten. Den Kampfspielen gegen den starken Aufsteiger FSV 1895 Magdeburg (29:26) und bei der HSG Börde (31:28) folgte ein knappes 26:25 beim dritten Liganeuling TSG Calbe II. „Wir haben in diesen Wochen mehr und mehr zu unserem Spiel gefunden. Zudem war der Chancenwucher nicht mehr so hoch und auch das Torhüterspiel wurde besser“, begründete Andre Freistedt den Aufwärtstrend zum Jahreswechsel. Apropos Torhüter: Diese Position blieb während der gesamten Hinrunde stets ein vakanter Posten, denn nach der langen Ausfallzeit von Andy Gronemeyer blieb den Biederitzern neben Michael Tschirschwitz, der zudem früh seinen Abschied zum Saisonende verkündete, und Youngster Leon Exner lediglich noch Michel Meyer aus der Stadtligavertretung, der schließlich zweimal aushalf. „Die Situation war uns einfach zu heiß. Die Verpflichtung von Max hat uns dann auch ein Stück weit Sicherheit verliehen…“, begründete SVE- Coach Pysall die Hinzunahme von Maximilian Seidel, der vom Barleber HC an die Ehle wechselte. Überhaupt blieben die Biederitzer über weite Strecken der Saison nicht von Verletzungen verschont, was naturgemäß die Zahl der Alternativen auf der Bank nicht unerheblich einschränkte. Während Florian Wentzel (ab 12. Spieltag mit Fingerverletzung) und Eike Herrmann (ab 13. Spieltag mit Kreuzbandriss) frühzeitig zur Tatenlosigkeit verdonnert waren, fehlten auch Christian Kinast und Philip Wohl sowie Torhüter Andy Gronemeier für einen Großteil der Hinrunde.

Den fünften Erfolg in Serie verbuchten die Biederitzer dann zum Rückrundenauftakt gegen Wacker Westeregeln. Die SVE- Youngster zeigten sich auch nach dem Jahreswechsel beim 34:28 gefestigt und bewiesen, dass die zuvor errungenen Siege in den eigenen Reihen für reichlich Selbstvertrauen gesorgt hatten. Noch im Januar sollten sich dann schon die zwei letzten Niederlagen der Saison anschließen, welche aber jeweils auf ihre Weise sehr ärgerlich waren. „In Oebisfelde führen wir bis kurz vor Schluss und stellen dann das Torewerfen ein und im Heimspiel gegen den BSV 93 haben wir ganz einfach zu übermotiviert agiert“, war sich das Biederitzer Trainerduo bei der Aufarbeitung einig. So gab es schließlich ein 24:28 an der Aller und sieben Tage später gegen den Ligakrösus BSV 93 Magdeburg, der völlig zurecht den Gang in die Sachsen- Anhaltliga antritt, eine  21:25- Niederlage.

„Wir sind dann in einen Flow gekommen und haben nur so vor Selbstvertrauen gestrotzt“, beschrieb Pysall die letzten zehn Begegnungen der Saison zunächst kurz und knapp. Den Anfang machten die Biederitzer in Langenweddingen, wo nicht zuletzt aufgrund einer starken Leistung von Max Seidel (Quote 40%) ein 29:21- Erfolg eingefahren werden konnte. Spätestens die zwei anschließenden Erfolge daheim gegen die SG Seehausen (26:24) und beim SV Irxleben (29:25) brachten den Biederitzern ihr damals gesetztes Ziel wieder in Erinnerung. „Das waren Highlightspiele. Die Jungs haben sehr viel von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Die Abwehr war unser Faustpfand und die Brust wurde immer breiter“, meinte Freistedt und führte zudem die mannschaftliche Geschlossenheit als ganz wichtigen Aspekt mit an. „Gerade die Haudegen wie Kapitän Stefan Köster, aber auch Stephan Holzgräbe und Andy Gronemeier, der stark in der Rückrunde zurückkehrte, haben die Gemeinschaft in lobenswerter Manier gefördert“, ergänzt Peter Pysall treffend.

Auf dem Spielfeld gab es so kein Halten mehr. Den klaren Siegen gegen den HV Lok Stendal (35:27) und bei der HSG Altmark/West (31:25) folgte am letzten Tag im März gegen den Post SV Magdeburg beim 28:25 vor über 250 Zuschauern ein weiteres Husarenstück. Längst hatten sich Spieler wie Max Wiedon, Till Schneider und Philip Wohl freigeschwomen und mehr Verantwortung übernommen und damit den  Hauptprotagonisten Bennet Daßler, mit 225 Treffern Torschützenkönig, und Robin Urban (114) deutlich mehr Unterstützung zukommen lassen. Auch ein Moritz Steinweg war nach mehrwöchiger Trainingsbeteiligung trotz Studium mit starken Auftritten zur Stelle und sorgte dafür, dass die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt wurden. Nachdem dann auch die schwere Auswärtshürde FSV 1895 Magdeburg mit 29:28 übersprungen werden konnte, gab es auch in den drei verbleibenen Begegnungen kein Nachlassen mehr. In den beiden restlichen Heimspielen wurden sowohl gegen die HSG Börde (34:18) als auch gegen die „Zweite“ der TSG Calbe(32:24) klare Siege gefeiert und somit Rang drei erklommen. Dieser Platz wurde dann im finalen Saisonspiel beim abstiegsgefährdeten Güsener HC mit einem souveränen 35:29- Erfolg untermauert.

„Die Saison hat großen Spaß gemacht und macht natürlich Lust auf mehr. Ich konnte mich einbringen, hatte freie Hand und wurde gehört“, zog Co- Trainer Andre Freistedt ein durchweg positives Fazit in seiner ersten Spielzeit auf der Bank. „Ich kann mich da nur anschließen. Der Trainingsbetrieb brachte solide Leistungen bei stets guter Beteiligung. Jetzt geht es an die Planung für die neue Saison und dann gehts im September ja schon wieder los…“, ergänzte Pysall und dankte zudem der Mannschaft, die sich nicht nur auf dem Spielfeld die Bronzemedaille redlich verdient hat.

Kader Saion 2022/2023: Michael Tschirschwitz (18 Spiele/0 Tore/0 Siebenmeter), Leon Exner (18/0/0), Andy Gronemeier (10/0/0), Maximilian Seidel (10/0/0), Michel Meyer (2/0/0) – Robin Urban (114/24/0), Maximilian Wiedon (19/89/14), Stefan Köster (21/25/0), Florian Wentzel (5/11/5), Daniel Bahr (16/7/0), Moritz Steinweg (24/71/5), Till Schneider (26/35/0), Philip Wohl (15/30/0), Lukas Hartmann (14/14/0), Bennet Daßler (25/225/63), Luca Exner (22/6/0), Felix Eix (26/60/1), Stephan Holzgräbe (11/7/0), Christian Kinast (15/28/0), Eike Herrmann (10/1/0), Max Held (18/27/1), Julian Hammecke (6/1/1)

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