Auch wenn der Güsener HC sein Heimspiel in der Handball-Verbandsliga gegen den SV Eiche 05 Biederitz verlor, konnten nach 60 Minuten beide Mannschaften einen versöhnlichen Abschluss feiern.
Von Kevin Sager
Güsen/Biederitz l Ganz gespannt verfolgte Eric Steinbrecher bereits am Sonnabend die Partie zwischen der SG Seehausen und dem HV Lok Stendal. Klar wollten die Güsener ihre Hausaufgaben einen Tag später selbst erledigen, doch ein wenig Schützenhilfe hat noch nie geschadet. So verfolgte Steinbrecher die 26:35-Niederlage des Schlusslichtes am Ticker. Einen Tag später waren er und seine Sieben gefordert, genau wie die Mitkontrahenten HSG Börde und die HSG Altmark West. Alle Mannschaften verloren ihre Partien und Güsen hatte so doch noch ein Happy End, denn der GHC verhinderte den Abstieg, auch wenn die 29:35 (10:18)-Heimniederlage gegen die Biederitzer die Stimmung etwas trübte.
Deutlich ausgelassener war diese bei den Gästen aus Biederitz. Sie sicherten sich nach einem fulminanten Lauf zum Saisonende noch den Bronzerang und nahmen voller Stolz die Medaillen entgegen.
Durchgang eins bestimmten derweil die Gäste nach Belieben. „Wir wollten alles in die Waagschale werfen und haben das auch gemacht“, beobachtetet Eiche-Coach Peter Pysall. „Güsen hat dennoch voll dagegengehalten.“ Doch alles, was GHC-Coach Steinbrecher mit auf den Weg gegeben hatte, funktionierte nicht. „Wir hatten acht technische Fehler und 15 Fehlwürfe im ersten Durchgang. Gegen Biederitz reicht das nicht aus.“ Mit einem deutlichen Acht-Tore-Rückstand verschwanden die Güsener in der Kabine. „Wir mussten uns etwas überlegen“, so Steinbrecher. Der Plan: „Wir wollten mehr aus dem Rückraum werfen, da Biederitz einige kleine Spieler in ihren Reihen hat und wir mit Julian Schmälzlein und Steffen Bretschneider zwei wurfgewaltige Spieler dort haben.“
Der Plan von Steinbrecher ging auf. Güsen verkürzte den Rückstand Stück für Stück. Das konnte sich Pysall nicht länger ansehen und warf die grüne Karte mit dem weißen „T“ – Auszeit. Doch den Schwung konnte der Eiche-Coach dem Gastgeber damit kaum nehmen. Denn die Gastgeber blieben dran. „Im zweiten Durchgang war Güsen dann noch stärker“, meinte Pysall. Doch seine Mannschaft ließ im Endeffekt nichts anbrennen. „Wie wir es spielerisch lösen, war gut. Wir haben eine stabile Abwehr gestellt und sind immer wieder zu einfachen Toren gekommen“, sagte Pysall.
Im Endeffekt waren sich beide Parteien dann auch einig, dass der Gästesieg verdient war. „Die zweite Halbzeit entscheiden wir mit 19:17 aber für uns“, schob Steinbrecher nach.
Als dann der Blick auf die Ergebnisse der Konkurrenz fielen, war es eh egal, da Güsen ein weiteres Jahr in der Verbandsliga aktiv ist – zur Freude von Steffen Brettschneider, Silvio und Peter-René Keil. Die drei Routiniers beenden ihre Karriere. „Das haben sie sich auch verdient“, meint Steinbrecher. „Sie haben den jungen Spielern teilweise noch etwas vorgemacht.“ Präsente gab es ebenfalls. Alle drei erhalten freien Zugang zu den Spielen des GHC, zudem übergab die Mannschaft Trikots mit allen Unterschriften der Spieler.
Am Ende könnte das Derby unter dem Motto „Ende gut, alles gut“ zusammengefasst werden. Beide Mannschaften ließen – getrennt von einander – am Abend das Spiel und die Saison bei einem Kaltgetränk gemütlich enden.
Güsener HC: Fabian Wegner, Steffen Bonitz – Dominic Schulz (1), Florian Mache, Lucas Beck (3) René Teßmann (2), Kevin Lepper (2), Rico Gerlach, Philip Ladwig (2), Silvio Keil, Carlo Schulz (2), Julian Schmälzlein (6), Peter-René Keil, Steffen Bretschneider (11/5)
Eiche Biederitz: Michael Tschirschwitz, Maximilian Seidel – Robin Urban (7), Stefan Köster, Bennet Enrico Daßler (8), Daniel Bahr, Maximilian Paul Wiedon (10/3), Leon Exner, Maximilian Held (2), Moritz Luis Steinweg (3), Till Georg Schneider, Philip Justin Wohl (1), Luca Exner (1), Felix Andreas Eix (3)
Siebenmeter: GHC 5/5 – SVE 3/5
Zeitstrafen: GHC 5 – SVE 4
Rote Karte (o.B.): Rico Gerlach (Güsener HC/23.)