25:35 – Eine Leerfahrt nach Spergau
Die Oberligahandballer des SV Eiche 05 Biederitz blieben bei der klaren 25:35 (14:18)- Niederlage bei der SG Spergau vieles schuldig. Vor allem im Deckungsverhalten klafften oft zu große Lücken und waren mitendscheidend für die zwölfte Saisonniederlage.
„Egal mit welcher Aufstellung wir es versucht haben, wir haben einfach nicht zu unserer gewohnten Form gefunden“, wirkte der Biederitzer Trainer Peter Pysall einigermaßen ratlos bei der Aufarbeitung etwa eine Stunde nach dem Schlusspfiff. Bis dieser ertönte, blieben die Gäste in der Summe bei einem Auftritt, der Oberligaansprüchen nur selten genügen sollte.
Nach einem 4:1- Blitzstart der Gastgeber kämpften sich die Biederitzer durch Jason Thielicke und Till Schneider auf 4:3 (6.) heran, ehe die SG ihre leichten Vorteile in eine 7:4 (7.) und 8:6- (9.) Führung ummünzen konnte. Im weiteren Verlauf nutzten die Spergauer Fehlabspiele und schlechte Abschlüsse der Gäste zum 11:6 (16.), obwohl sie selbst längst nicht fehlerfrei unterwegs waren. Bis zur 23. Minute setzte sich dann der Negativtrend der Gäste fort, die in der Abwehr gerade gegen den starken Rückraum mit Erik Stepan (10 Tore) und Jonas Hassenmeier (8) kaum Zugriff bekamen. Folglich entschwand die SG auf 14:9 (23.) und 17:12 (27.) und nutzte dabei die Abstimmungsschwierigkeiten der wechselnden Biederitzer Hintermannschaft. „Egal mit welcher Aufstellung wir es gerade auch im Mittelblock versucht haben, es fehlte fast durchweg der Zugriff“, monierte Pysall zur Pause, in die die Gäste die Hypothek eines 14:18- Rückstandes mitnehmen mussten.
Auch der Re- Start begann für die weitgereisten Gäste alles andere als vielversprechend. Zahlreiche Passfehler und eine schwache Wurfeffektivität sorgten dafür, dass die Spergauer mit einem 5:0- Lauf verbunden mit einer 23:14- Führung nach 36 Minuten die Partie früh vorentschieden. Da kaum Besserung im Biederitzer Spiel eintrat, hatte das Neuntorepolster auch noch beim 26:17 (40.) und 30:21 (49.) Bestand. „Da war viel kleinklein dabei und wir haben oft die richtigen Zeitpunkt zum Abschluss verpasst“, zählte auch der Biederitzer Co- Trainer Andre Freistedt einige Gründe auf, warum es an diesem Tag für die Gäste einfach nicht klappen sollte. Da auch der Deckungsverbund, der oft am Sechsmeterkreis klebend zu inaktiv wirkte, weiterhin in welcher Formation auch immer enttäuschte, legten die Spergauer nach 55 Minuten zum 33:22 nach und fuhren schließlich einen nie gefährdeten 35:25- Erfolg ein, mit dem sie ihre Chancen auf einen Podestplatz wahren konnten.
„Vorn zu ungenau und hinten zu dilettantisch. Wir haben überhaupt keine Bindung zum Spiel bekommen“, fasste es Pysall kurz und treffend zusammen. Und auch das Auftreten der Schiedsrichter Renne/Unger war einmal mehr aus Sicht der Gäste fragwürdig. „Ordentlich gestellte Rückfragen von mir werden müde belächelt und regelwidrig verhinderte Pässe zum Passspiel bei uns werden überhaupt nicht geahndet. Im Gegenteil, ich bekomme noch die gelbe Karte, obwohl ich doch meine Mannschaft nur schützen möchte“, bemängelte Pysall, der aber die Gründe der deutlichen und verdienten Niederlage problemlos bei seinem Team finden konnte.
Spergau: Guretzky, Shagluf – Peter, Nikisch (2), Lange (3), Gerberding, Pohl (3), Stepan (10/1), Ziemann (3), Modrzynski (6), Knorr, Hassenmeier (8)
Biederitz: Wetzel, Nafe – Urban, Thielicke (3), Daßler (5), Kinast (1), Hesse, Beres, Held (5), Steinweg (4), Schneider (2), Wohl, Hammecke (2), Eix (3)
Zeitstrafen: Spergau 2, Eiche 3
Siebenmeter: Spergau 1/1, Eiche 0
SV Eiche 05 reist nach Spergau
Das vorletzte Auswärtsspiel der Saison bestreiten die Oberligahandballer des SV Eiche 05 Biederitz (8., 22:24 Punkte) am Sonnabend um 19 Uhr in der Jahrhunderthalle von Spergau. Bei der gastgebenen SG (4., 30:16), die noch aussichtsreich auf die Podestplätze schielt, steht den Biederitzern ein schwerer Gang bevor.
Gerade im Schlussspurt einer jeweiligen Saison ist der Blick auf die Tabelle bei vielen Vereinen oft sehr scharf gestellt. Dies stellt sich beim SV Eiche 05, der sich im gesicherten Mittelfeld der Liga befindet, aktuell etwas anders dar. „Realistisch gesehen kommen wir entweder auf Rang sieben oder acht ein. Natürlich wollen wir dennoch erfolgreich sein und auch in Spergau was Zählbares mitnehmen, auch wenn die Aufgabe fraglos eine sehr Schwere wird“, meint der Biederitzer Co- Trainer Andre Freistedt nach einem kurzem Blick auf die aktuelle Tabelle. Das Restprogramm mit den Gastspielen in Spergau und in Haldensleben sowie der letzten Heimpartie dazwischen gegen den bereits feststehenden Meister GW Wittenberg/Piesteritz könnte allerdings schwieriger kaum daherkommen, so dass noch einmal volle Konzentration gefragt ist. Die Podestplätze fest im Blick habend wird der Gastgeber dagegen die zwei Zähler gegen den Liganeuling von der Ehle fest eingeplant haben, um im engen Rennen gegenüber der TSG Calbe (2., 32:14) und dem HC Burgenland II (3., 31:15) nicht wichtigen Boden zu verlieren.
Die angesprochene Konzentration war auch in der zurückliegenden Trainingszeit in der Ehlehalle zu vernehmen, auch wenn der ein oder andere Ausfall zu verzeichnen war. Einmal mehr steht dabei die vakante kreisposition im Fokus, wobei das aufgekommene Fragezeichen bei Maksymilian Beres durch Jason Thielicke abgefangen werden dürfte, der seine Daumenverletzung auskuriert hat. Ansonsten hat das Trainerduo Pysall/Freistedt alle Mann an Bord, so dass zwölf Feldspieler und zwei Torhüter die Hürde Spergau in Angriff nehmen können.
Die SG kommt ähnlich wie die zuletzt bespielte Reserve des HC Burgenland daher, ist also technisch sehr gut ausgebildet und überzeugt mit einer sehr aggressiven Deckungsarbeit. Zudem verfügt die Truppe um Trainerfuchs Tomas Jablonka über einen wurfgewaltigen Rückraum, was bereits im Hinspiel im November beim 32:32 deutlich zu erkennen war.
„Ja, es muss bei uns an diesem Tag sicherlich Vieles passen, um dort nicht leer auszugehen. Ich traue dies der Truppe allerdings durchaus zu“, frohlockt Freistedt und hofft dabei auch, dass besonders die „jungen Wilden“ aus dem erreichten Turniersieg in den Niederlanden am zurückliegenden Osterwochenende den nötigen Schwung sowie die Spielfreude mitbringen.