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Matchbälle bleiben ungenutzt – 22:22

Gommern und Biederitz liefern sich in der randvollen Eintracht-Sporthalle einen wahren Handballkrimi im Oberliga-Derby. Nur ein Sieger findet sich  beim 22:22 (14:13)-Remis nicht.

Drinnen flogen die Bälle bei der Erwärmung beider Teams durch die Luft. Bässe wummerten durch die Halle, in der bereits 20 Minuten vor dem Anwurf die Stehplätze rar wurden. Draußen vor der Heimstätte des SV Eintracht schritt derweil eine einsame Gestalt den Verbindungsweg zwischen Sportforum und Magdeburger Straße ab. Oliver Schulke hat am frühen Sonntagabend das gegenteilige Ritual zum Sich-auf-Betriebstemperatur-Bringen gesucht. „Spazierengehen macht den Kopf frei“, sagte Gommerns Coach begleitet von einem verlegenen Lächeln. 

Knapp zwei Stunden später hätte sich auch sein Schützling Philipp Wolter nicht nur mehr Platz im Kopf, sondern auch in seiner handballerischen Komfortzone auf Rechtsaußen gewünscht. Nachdem Wolter eineinhalb Minuten zuvor den 22:22-Ausgleich im Oberliga-Derby gegen Biederitz erzielt hatte, landete der Ball bei noch sieben Sekunden Spielzeit wieder in seinen Händen. Der Winkel war für einen Rechtshänder nicht gerade günstig, der Weg entlang der Sechs-Meter-Linie nach innen aber zugestellt und so schnappte die Biederitzer Wurffalle zu. Der Fehlschuss besiegelte die Punkteteilung. Oder?

Nicht ganz. Denn nach einer letzten Auszeit ergaben sich auch für die Gäste noch fünf Sekunden für einen möglichen Matchwinner-Wurf. „Schade, dass wir auf die verkehrte Seite gespielt haben“, sah Eiche-Trainer Peter Pysall, wie auch sein Rechtsaußen Philip Wohl halb am Nullwinkel, halb an Eintracht-Schlussmann Jonas Wucherpfennig scheiterte. „Auswärts als Aufsteiger bei einem etablierten Oberligisten ist das für uns trotzdem ein Punktgewinn“, trauerte der Gästecoach dem Sieg nicht nach.

Auch die Gegenseite hatte mit dem dritten Unentschieden der Saison schnell Frieden geschlossen. Denn freilich hätte der Ballbesitz aus Eintracht-Sicht am Schluss unter keinen Umständen noch einmal wechseln dürfen. Schulke setzte bei der Ursachenforschung aber weitaus früher an: „Vorn leisten wir uns zu viele Fehlwürfe, allein zehn in der ersten Hälfte. Kompliment aber auch an den Biederitzer Torhüter.“ Besagter Max Wetzel nahm den Gastgebern so auch zwei der ersten drei Würfe ab und sorgte emotional spätestens nach einem Kopftreffer, der Maurice Prokop eine Zwei-Minuten-Strafe einbrachte (9.), für einen gewaltigen Schub.

Apropos Emotionen: 330 Besucher, davon geschätzt die Hälfte aus Biederitz, sorgten für das erhoffte Highlight der Hinrunde. „Ein Dank an alle Zuschauer, die dem Derby einen würdigen Rahmen gegeben haben“, gaben beide Seiten im identischen Wortlaut zu Protokoll. Und zumindest in Sachen Spannung wurde die Partie den Erwartungen gerecht. Ob beim Gommeraner 7:5 (13.) oder dem Biederitzer 19:17 (42.) – auf mehr als zwei Treffer konnte sich kein Team absetzen. Was nicht zuletzt beiden Abwehrreihen ein gutes Zeugnis ausstellte.

„Offensiv hat uns vor allem in der zweiten Halbzeit ein bisschen Struktur gefehlt. An einem Tag, an dem die Dinge nicht von allein laufen, müssen wir mit mehr Ruhe agieren und auch mal einen Gang herunterschalten“, erklärte Schulke. Die Gegenseite hatte dann einerseits mit dem Gommeraner Torhüterwechsel von Tom Smoger zu Wucherpfennig und seinen zwölf Paraden im Spiel deutlich mehr Schwierigkeiten, wie Pysall bekannte: „Angesichts von 52 Prozent Angriffseffektivität hat uns etwas die Durchschlagskraft gefehlt. Ein paar Abschlüsse waren zu früh und überhastet.“ Andererseits mussten die Gäste im zweiten Abschnitt zu Lasten des Tempos auch häufige Unterzahlsituationen nach nicht immer nachvollziehbaren Zeitstrafen kompensieren – und beeindruckten dabei auch den Gegner: „Hut ab vor dieser jungen Mannschaft. Den Biederitzern wäre es auch egal gewesen, wenn sie 15 Mal ins Zeitspiel geraten wären, weil sie meist immer eine Lösung gefunden haben.“ Bis zum Rückspiel Ende März bleiben dem SV Eintracht und SV Eiche 05 nun fast fünf Monate, um sich auch ein Patentrezept für den möglicherweise entscheidenden letzten Angriff zurechtzulegen.

Gommern: Smoger, Jo. Wucherpfennig – Kämpf (1), Petzold, Koine, Hieber, Leine (3/1), Prokop (2), De Vries (2), Wolter (2), Straske, Mehr (4), Ahrens, Schipper (3), Ja. Wucherpfennig (3), Jassmann (2)

Biederitz: Nafe, Gronemeier, Wetzel – Urban (1), Thielecke (4), Daßler (8/1), Kinast (1), Hesse (2), Stähr (2), Beres (1), Held, Schneider, Wohl (3), Elgharbawy, Hammecke, Eix

Siebenmeter: Eintracht 2/1 – Eiche 1/1; Zeitstrafen: Eintracht 2 – Eiche 6

Die Ergebnisse des Wochenendes

Sonnabend:

FSV 1895 Magdeburg – HSG Ehle/MJC II 35:18 (18:6)

Kali Wolmirstedt – 2.Männer 23:31 (12:18)

Sonntag:

MJA – SV Irxleben 32:38 (15:22)

Eintracht Gommern – MJE 16:18 (8:10)

Union Halle- Nst. – WJD 23:10 (11:5)

Union Halle- Nst. – WJC 47:22 (25:10)

Eintracht Gommern – 1.Männer 22:22 (14:13)

Von einer Schnapsidee zum Dauerbrenner

Der langjährige Biederitzer Torhüter Michael Tschirschwitz absolviert seit geraumer Zeit beim SV Eiche 05 mit zahlreichen Nachwuchstorhütern in schöner Regelmäßigkeit ein spezielles und sehr erfolgversprechendes Training für die Aktiven zwischen den Pfosten. Und ungefähr genau so lange hatte er bereits eine Idee, mit der er vor einigen Wochen im Gespräch mit den Vereinsfunktionären Michael Thielicke (Vereinsvorsitzender) und Oliver Wohl (Spielwart in der Abteilung Handball) herausrückte. „Ich habe über einen längeren Zeitraum ein Konzept für eine sogenannte Torhüter- Akademie herausgearbeitet, mit der ich nun um die Ecke gekommen bin“, erläuterte Tschirschwitz und stieß bei beiden Gesprächspartnern nach kurzer Einsicht der ausführlichen Unterlagenmappe auf offene Ohren. Während Thielicke nach kurzer Überlegung eine Zusammenarbeit mit SPORT39 anvisierte und diese wenig später auch in trockene Tücher brachte, wollte Wohl wie auch der Initiator selbst die Namensrechte an ERIMA weitergeben. Der angestrebte Kontakt sollte nach einer überzeugenden Konzeptvorstellung von Oliver Wohl ebenso schnell auf offene Ohren stoßen, so dass das gesamte Projekt seine zügige Umsetzung erfuhr. Schon nach kurzer Zeit war die Resonanz gerade bei den 11 bis 14 Jährigen überwältigend, so dass diese Termine aktuell schon fast ausgebucht sind. Etwas zurückhaltender verhält es sich dagegen noch bei den 15 bis 17 Jährigen, wo nun ein Gewinnspiel zur Interessenfindung beitragen soll.

„Die ganze Sache soll natürlich keine Eintagsfliege bleiben. Wir planen Workshops mit Torhütern aus dem Nachwuchs und mit Erwachsenen sowie Trainern und auch ein Sommercamp über insgesamt vier Tage haben wir im Visier“, skizziert Tschirschwitz die weiteren Pläne. Ein primäres Ziel des Vorhabens ist natürlich auch die Unterstützung des Fördervereins des SV Eiche 05, vorbei hier natürlich der Nachwuchs absolut im Fokus steht. Bleibt allen Beteiligten zu wünschen, dass die ERIMA Torwart- Akademie Biederitz ein voller Erfolg wird.

+++Resultate des Wochenendes+++

Heimspiele:
3.Männer – Magdeburger SV 90 24:39 (12:20)
WJD – TSG Calbe 28:27 (13:15)
WJC – TSG Calbe 27:32 (11:20)
MJC/HSG Ehle II – BSV 93 Magdeburg III 28:29 (18:14)
1.Männer – HG 85 Köthen II 27:19 (16:9)
2.Männer – SV Irxleben II 21:22 (10:12)
WJE – FSV 1895 Magdeburg 37:18 (24:6)
MJE – HSV Magdeburg 18:32 (11:15)
MJC/HSG Ehle – Wacker Westeregeln 29:31 (11:13)
MJB/HSG Ehle – Wacker Westeregeln 38:23 (21:12)

und auswärts…
HV Solpke/Mieste – MJB/HSG Ehle II 35:46 (15:25)
SG Seehausen – Frauen 28:40 (11:22)

„Konnten technische Fehler nicht minimieren“

Im Nachholspiel der männlichen A- Jugend musste sich am Dienstagabend der SV Eiche 05 Biederitz in der Oberliga beim SV Langenweddingen mit 29:31 (12:13) geschlagen geben. „Wir standen uns wiederholt selbst im Weg, denn ein mögliches Egalisieren des Rückstandes war ab und an möglich, doch die technischen Fehler unsererseite haben dem Ganzen einen Riegel vorgeschoben“, bilanzierte die Biederitzer Trainerin Silvia Steinweg, die zudem bei dem ein oder anderen Youngster die nötige Einstellung vermisste.

Die Anfangsviertelstunde wurde von den Gästen zudem gänzlich verschlafen, so dass sich die SVL- Ballwerfer bis zur 15. Minute auf 7:3 absetzen konnten. In der Folge egalisierten die Gäste den 5:9- Rückstand (18.) zum 9:9- Ausgleich (23.), hatten jedoch postwendend ein technisches Defizit parat, um dem Kontrahenten wieder den Vortritt zu lassen. Dennoch wurde die Begegnung ihrem Stempel „ausgeglichen“ beim Stand von 13:12 nach dreißig Minuten völlig gerecht.

Mit leichten Vorteilen starteten die SVL- Youngster auch in den zweiten Durchgang, den sie beim 18:15 nach 38 Minuten aus einer Führung heraus bestreiten konnten. Auch wenn die Gastgeber wiederholt vier Treffer zwischen sich und dem Gegner (20:16, 26:22 und 29:25) brachten, war die Partie beim 29:28 bei einer offenen Zeigerumdrehung wieder offen. Den Zahn der Hoffnung zogen die Gastgeber dann aber schnell dem SVE- Nachwuchs, der nach dem 31:28 lediglich noch zum 31:29- Endstand verkürzen konnte. „Ein bischen mehr Herz und vielleicht auch ein wenig mehr Selbstvertrauen lassen uns hier nicht mit leeren Händen dastehen“, meinte eine enttäuschte Trainerin Silvia Steinweg, die nun mit ihrer Truppe am Sonnabend beim punktlosen Leidensgenossen in Frankleben den Bock umstoßen möchte.

Biederitz: Wohl, Schuster – Bruska, Maffert (11/4), Janke (6/1), Schmidt (4), Steinweg (5), Kliem (3), Kalsdorf, Ribbert, Hartmann

„Ohne Schiris geht es nicht“

Wie für viele Aktive auch waren die drei zurückliegenden Wochenenden in den Herbstferien auch noch einmal für die zahllosen Schiedsrichter des Landes zum überwiegenden Teil zum Durchatmen geeignet, ehe mit dem anstehenden Wochenende der Endspurt des Handballjahres 2024 eingeläutet wird. Wie alle andere Vereine auch stellt der SV Eiche 05 Biederitz zahlreiche Unpaarteiische für den wöchentlichen Punktspielbetrieb, wobei sich die Anzahl an den gemeldeten Mannschaften im Spielbetrieb orientiert. Der Biederitzer Traditionsverein schickte in die Saison 2024/2025 insgesamt 17 Teams, wobei vier Mannschaften bei der männlichen B- und C- Jugend eine Spielgemeinschaft mit Eintracht Gommern bilden und dort als HSG Ehle an den Start gehen.

Mit Bennet Müller, Jonas Renne, Finja Böhme, Lino Geckert, Johann Reinald, Linus Steinweg, Fynn Janke, Marvin Wohl, Moritz Kriesch und Madita Wontraba schickt der SV Eiche 05 Woche für Woche zehn Schiris durch das Bundesland Sachsen- Anhalt, wobei mit Kerstin und Klaus- Dieter Wolf, Torsten Ebert, Carola Parduzi und Jacqueline Kruse noch fünf weitere Zeitnehmer hinzukommen. In den organisatorischen Händen des Vereins liegt das Ganze bei Bennet Müller, der seit dem Saisonstart als Schiedsrichterwart an der Ehle fungiert und wie seine „Schützlinge“ hervorragende Arbeit leistet. Nicht nur er dürfte aufgrund seines zeitaufwendigen Hobbys längst zu der Erkenntnis gekommen sein: „Ohne Schiris geht es nicht.“

33:23 – Wenn Anlaufschwierigkeiten nicht ins Gewicht fallen

Die zweite Vertretung des SV Eiche 05 Biederitz ist in der Bezirksoberliga Nord erfolgreich vom Gastspiel aus Beetzendorf zurückgekehrt. Bei Eintracht Immekath gab es nach einer 15:11- Pausenführung einen ungefährdeten 33:23- Erfolg, mit dem in der Tabelle der Sprung auf Platz 2 gelang.

Der Biederitzer Verantwortliche Julian Hammecke brachte es unmittelbar nach dem Schlusspfiff auf den Punkt: „In den jeweiligen zweiten Hälften der Halbzeiten haben wir unsere besten Leistungen abrufen können und vor allem in puncto Chancenverwertung kaum Wünsche offen gelassen“, resümierte Hammecke, der zudem das hervorragende Harmonieren der Deckung mit Torhüter Michael Tschirschwitz als Sieggaranten hervorhob.

In der Anfangsphase hatten die Gäste aber so ihre liebe Mühe mit dem Kontrahenten, so dass sich dieser nach einem 4:4 (11.) zehn weitere Minuten später auf 9:6 absetzen konnte. Doch die Biederitzer erfuhren im weiteren Spielverlauf auf allen Ebenen Besserung und konnten nach dem 9:9- Ausgleich (23.) noch vor dem Seitenwechsel die Begegnung an sich reißen. So war es besonders das anvisierte Tempospiel, welches die Gäste beim 14:10 in Vorderhand bringen konnte. Mit einem verdienten 15:11 wurden schließlich die Seiten gewechselt. „Der anfängliche Rückstand war eher unserem Unvermögen geschuldet…“ war man sich im Biederitzer Lager beim Pausentee einig und wollte einen ähnlich mauen Start in die zweiten dreißig Minuten verhindern.

In diese starteten die Gastgeber mit einer weitaus offensiveren Deckungsarbeit, mit der sich die Biederitzer zunächst einmal auseinandersetzen und anfreunden mussten. So verlief die Anfangsviertelstunde über weite Strecken ausgeglichen (23:17 nach 46 Minuten), ehe die Gäste wiederum mit deutlich mehr Konsequenz in allen Bereichen unterwegs waren. Zwar biss sich die Eintracht nach dem 18:25 (48.) und eigener Auszeit noch einmal etwas auf 20:25 (50.) heran, doch mit den anschließenden drei Toren in Serie der Gäste durch Florian Wentzel und Marius Hammecke (2) zum 28:20 war die über weite Strecken faire Partie, die die Immekather Andy Rehaag (dreimal zwei Minuten) und Jannis Fehse (spielte einige Monate an der Ehle) frühzeitig aus dem Zuschauerbereich verfolgen mussten, vorzeitig entschieden.

In der Schlussphase nutzten die Gäste dann zudem die ganze Breite der Bank, wobei Eric DEneke vom Siebenemterpunkt seinen ersten Saisontreffer erzielen konnte. Schlussendlich stand ein auch in dieser Höhe verdienter 33:23- Erfolg zu Buche, der auf eine geschlossene Mannschaftsleistung zurückzuführen war. Nur verständlich dann auch, dass auf der langen Rückfahrt bereits Vorfreude auf das anstehende Heimspiel gegen die zweite Vertretung des SV Irxleben am kommenden Sonnabend (19:30 Uhr) aufkam.

Biederitz II: Tschirschwitz, Mi. Meyer – Warnecke (1), Deneke (1/1), Schmidt, Walde (2), Wentzel (1), Herrmann, Ma. Meyer (2), Holzgräbe (1), Beres (1), Simon (5), Grabis (1), L. Hartmann (1), M. Hammecke (9), Lu. Exner (8/3)

Mit Optimismus nach Beetzendorf

Mit reichlich Optimismus reist die zweite Vertretung des SV Eiche 05 Biederitz am Sonnabend zum Nachholspiel in Richtung Beetzendorf. Dort trifft die Biederitzer Reserve um 17:30 Uhr auf den gastgebenen SV „Eintracht“ Immekath, der hinlänglich als heimstark gilt.

Die optimistische Haltung an der Ehle kann an vielerlei Punkten festgemacht werden. Zum Einen hat sich die personelle Situation gegenüber der letzten Partie beim HV Lok Stendal grundlegend verbessert und zum anderen „haben wir drei gute Trainingswochen mit einer zufriedenstellenden Beteiligung hinter uns“, frohlockt der Biederitzer Verantwortliche Julian Hammecke, der allerdings wie seine Sieben davon ausgeht, dass in der Beetzendorfer Sporthalle ein heißer Tanz bevorsteht.

Diese „Erfahrung“ machte vor ziemlich genau einem Monat der ambitionierte HV Lok Stendal, der sich dort recht deutlich mit 23:30 geschlagen geben musste. Dies war ein weiterer Beleg dafür, dass die heimische Eintracht im zweiten Jahr in der Bezirksliga längst zu einer festen Größe geworden ist, denn auch der Auftritt zum Auftakt in Weferlingen hatte neben dem negativen Ausgang (27:29) viel Positives.

„Wir schauen natürlich in erster Linie auf uns, wissen um unsere Stärken“, weiß Hammecke, der nach zwei Auftakterfolgen in heimischen Gefilden vor drei Wochen mit stark ausgedünntem Kader eine derbe 26:34- Niederlage in Stendal hinnehmen musste. Es herrscht Einigkeit in Biederitzer Lager, dass auch in der Fremde nun etwas Zählbares im Bus für die Rückfahrt eingepackt werden muss, um den positiven Trend der letzten Wochen und Monate aufrechtzuerhalten.

Ersatzgeschwächt zur 33:35- Niederlage

Die Oberligahandballer des SV Eiche 05 Biederitz sind mit denkbar schlechten Voraussetzungen in Richtung Dessau gereist und haben eine 33:35 (13:18)- Niederlage bei der gastgebenen SG Kühnau kassiert. Youngster Lukas Hesse stach trotz der dritten Saisonpleite mit elf Treffern heraus.

„Wir haben so noch nie zusammengespielt“, brachte es dann unmittelbar nach dem Schlusspfiff der Biederitzer Trainer Peter Pysall auf einen Nenner, ohne jedoch dafür den Hauptgrund für die Niederlage zu suchen. Wenn jedoch mit Bennet Daßler, Felix Eix und einem Till Schneider gleich drei Leute aus einer vermutlichen Anfangsformation fehlen, dann geht dieser Aspekt an keiner Truppe spurlos vorbei.

So folgte dann auch nicht ganz unerwartet ein sehr zäher Start für die Gäste in der Dessauer Sporthalle „Friedensschule“, in der sie ohne jedes Haftmittel schnell ins Hintertreffen gerieten. Der 3:7- (13.) bzw. 6:12- Rückstand (21.) beruhte dabei in erster Linie auf eine unzureichende Chancenverwertung, was sich die Gastgeber im Umkehrschluss wiederholt zunutze machen konnten. Bei den Biederitzern war in dieser Phase zu sehen, dass die Zuordnung gerade im Deckungsverbund nicht gegeben war und auch im Angriff der Laufweg des neuen Nebenmanns oft ein anderer war. Lobenswert dann die anschließenden fünf Minuten, in denen die Gäste zum 11:14 (26.) mit großer Moral aufschließen konnten. In die Halbzeit konnten die Kühnauer dann aber doch eine richtungsweisende Fünftoreführung nehmen, weil sie stets den Druck auf die Biederitzer Hintermannschaft hochhielten und nahezu jeden kleinen Fehler zum 18:13 bestrafen konnten.

Auch die Anfangsphase des zweiten Spielabschnittes ging dann an die SG Kühnau, die bis zur 37. Minute das Polster auf 22:14 anheben konnte. Die Gäste ließen nicht erst in dieser Phase gute Möglichkeiten auch von der linken Außenbahn aus, konnten aber auch in Bezug auf Einsatz und Kampfeswillen keine negativen Ansatzpunkte bieten. Natürlich spielten die fehlenden Wechselmöglichkeiten bei den Gästen eine gewichtige Rolle, auch wenn sich der vorhandene Kader, der mit Maxim Meyer und Stefan Köster aus der zweiten Mannschaft ergänzt wurde, jederzeit lobenswert ins Zeug legte. „Mit voller Kapelle wäre hier mit Sicherheit etwas zu holen gewesen…“, wollte Pysall jedoch die sehr angespannte Personalsituation dann aber auch schnell für beendet erklären.

Im Spiel selbst setzten sich die Gastgeber bis zur 49. Minute auf 29:22 ab, ehe die Gäste durch Jason Thielicke und Max Held (zwei verwandelte Strafwürfe) zum 29:25 (52.) aufschließen konnten. Das 33:30 der SG nach 57 Minuten konterten die Biederitzer, die den ein oder anderen nur schwer zu verstehenden Schiedsrichterpfiff über die gesamte Spielzeit über sich ergehen lassen mussten, sogar noch einmal zum 34:33- Anschluss, doch in den verbleibenen 18 Sekunden kam lediglich noch der 35:33- Endstand per Siebenmeter für die gastgebene SG hinzu.

„Wir hatten schon genug Möglichkeiten, aber am Ende fehlten die Zeit und auch ein wenig das Glück. Die nun anstehende spielfreie Woche wird uns die Möglichkeit geben, Licht in unsere angespannte Personalsituation zu bringen“, meinte nach Spielschluss der Biederitzer Co- Trainer Andre Freistedt, der unter anderem auch auf die Verletzung von Moritz Steinweg hinwies, die sich der Spielmacher kurz vor dem Abpfiff zuzog.

Kühnau: Bösener, Maaß – Sitte (1), Fritze (2), Parusel (1/1), Hübner (5/3), Lilian (3), Hohenstein (3), Heinrich, Durban, Reppmann (8/2), Täuber (5), Funke, Habelitz (1), Michalik (3/1), Franz (3)

Biederitz: Nafe, Gronemeier, Wetzel – Urban (2), Maffert (2), Kinast (1), Hesse (11), Ma. Meyer, Köster (1), Held (10/9), Steinweg (4), Hammecke, Thielicke (2)

Zeitstrafen: SG 6, Eiche 6

Siebenmeter: SG 11/7, Eiche 9/9

1.Männer vor Duell gegen Kühnau mit personellem Engpass

Es gibt Handballtrainer, die ihren Schützlingen vor einem Gastspiel in der Dessauer Friedensschul-Sporthalle schon zwei Wochen im Voraus das begehrte Harz im Training vorenthalten. Und es gibt Peter Pysall. Der Coach des Oberliga-Aufsteigers aus Biederitz will dem vorherrschende Haftmittelverbot in der heutigen Spielstätte nicht mehr Platz einräumen, als unbedingt nötig ist. Er sagt: „Das Thema hat bei uns in den vergangenen Tagen keine hohen Wellen geschlagen. Manch einen Spieler beeinflusst es mehr, den anderen weniger. Aber es darf keine Rolle spielen, wenn die Jungs auf dem Spielfeld stehen.“ Um 18 Uhr bittet das Schiedsrichtergespann Ralf Richter/Steffen Zänker (Querfurt/Naumburg) heute Abend zum Anwurf.

Dass dann die Gäste (5., 6:4-Punkte) den wesentlich besseren Saisonstart im Vergleich zur SG Kühnau (12., 2:6) im Rücken haben, mag ob der noch wenig aussagekräftigen Tabelle kaum für heruntergeklappte Kinnladen sorgen. Doch dem SV Eiche 05 ist die positive Bilanz vor dem 6. Spieltag eben nicht einfach zugefallen. Vielmehr lässt sich an ihr das Credo ablesen, dass der Trainer auch vor der heutigen Aufgabe erneuert: „Wir gehen jedes Spiel selbstbewusst, aber mit dem nötigen Respekt an. Kühnau hat sich seit Jahren in der Liga etabliert und wir müssen wie schon gegen den BSV 93 unsere Stärken 100-prozentig zum Tragen bringen“, bemüht Pysall den Rückblick aufs jüngste Heimspiel, das seine Schützlinge dank einer beeindruckenden Energieleistung in der Schlussviertelstunde noch in einen 28:25-Erfolg umbogen.

Ausgelassen jubeln durfte die Gegenseite dagegen in dieser Spielzeit bislang nur einmal. Vor knapp einem Monat sprang im Heimdebüt gegen ebenfalls noch inkonstante Spergauer eine 28:27-Sieg für die Mannen um Trainer Torsten Rieprich heraus. Gleichwohl dürften zwischen Elbe und Mulde inzwischen bereits die Alarmglocken leise läuten und die Erinnerungen an den verkorksten Saisonstart 2023/24 erwachen. Zwar rettete sich der Club am Ende vorzeitig, doch wirklich viel bewegt hat sich seither nicht. Davon konnten sich im August auch die Biederitzer testweise überzeugen.

Beim Vorbereitungsturnier um den Kühnau-Cup in der Anhalt-Arena landeten die 05er auf einem beachtlichen dritten Platz, während die Gastgeber dem Feld der Regional- und Oberligisten den Vortritt ließen. Rückschlüsse vom klaren 24:10-Erfolg im direkten Vergleich verbieten sich vor dem Wiedersehen im Pflichtspielalltag jedoch, wie der Biederitzer Trainer klarstellt: „Das Turnier in Dessau können wir aus dem Gedächtnis streichen. Allein schon, weil wir mit einer fast komplett veränderten Mannschaft ins Rennen gehen.“

Entpuppte sich zwei Wochen vor dem Saisonstart auch die breite SVE-Bank als wichtiges Puzzleteil, „haben wir diesmal einen personellen Engpass zu bewältigen. Der eine oder andere dürfte sich kurzfristig auf ungewohnter Position wiederfinden“, so Pysall, der bei den Ausfällen zwar nicht ins Detail gehen will, aber definitiv weiterhin auf Felix Eix (Nasen-OP) verzichten muss. Für das verbliebene Aufgebot gilt es, sich durchzubeißen. Ohne Harz, aber mit umso mehr Herzblut