Die Siegesserie des SV Eiche 05 Biederitz in der Verbandsliga hält an. Der verdiente 28:25 (12:13)- Heimerfolg am Freitagabend gegen den nun nur noch einen Zähler besser dastehenden Post SV Magdeburg war der sechtse Doppelpunktgewinn in Folge. Bennet Daßler war einmal mehr mit dreizehn Toren bester Schütze beim Sieger.
Wer am Freitagabend etwa dreißig Minuten vor dem Anpfiff in die Schillerstraße in Biederitz einbog, konnte schon erahnen, was ihn erwarten würde. Nicht nur, dass es kaum noch einen freien Parkplatz in näherer Umgebung gab, nein auch in der Sporthalle selbst wurden Sitzplätze bzw. gute Stehplätze auf der Empore zu einer Rarität. Beim Spiel selbst notierte der Gastgeber etwa 250 Zuschauer, was natürlich Saisonrekord in der laufenden Saison bedeutete.
„Es war eine tolle Unterstützung, danke. Die Jungs haben sich das aber auch in der letzten Wochen verdient“, meinte ein rundum zufriedener Biederitzer Trainer Peter Pysall und konnte die zuvor gezeigte Leistung zu denen der erfolgreichen Vorwochen fraglos dazuadieren. „Auch wenn ich mich vielleicht wiederhole, aber erneut ein großes Lob an die Truppe. Das geht beim Kapitän los und zieht sich über alle Positionen und auch Situationen“, war Pysall voller Zufriedenheit, obwohl der Start längst nicht wunschgemäß verlief.
Dieser sah nämlich in der Anfangsviertelstunde fast ausschließlich den Gast aus der Landeshauptstadt vorn, der gegen die zuletzt erfolgreich angewandte offene 3:2:1- Deckung der Biederitzer zu leichtes Spiel hatte. „Da wurden wir überlaufen und hatten keinen Zugriff“, meinte Pysall später. Dies änderte sich dann spätestens nach der Biederitzer Auszeit nach 16 Minuten, als die Gastgeber aus einem 6:8- Rückstand eine 10:9- Führung (21.) machen konnten. Dennoch blieb das Auftreten der SVE- Mannen noch ausbaufähig, weil im Angriff viele Möglichkeiten ungenutzt blieben und auf der anderen Seite viele einfache Gegentreffer notiert werden mussten. Die Biederitzer Deckung agierte nun zwar beweglicher, doch da im Vorwärtsgang noch Steigerungspotential vorhanden war, nahmen die Schützlinge aus dem Lorenzweg eine knappe 13:12- Pausenführung mit in die Kabinen.
Den besseren Start verbuchten dann ebenfalls die Gäste, die durch Max Duderstadt und Sebastian Marmuth sogar auf 15:12 (32.) enteilen konnten. Doch das Blatt sollte sich alsbald wenden, denn die Biederitzer kamen nach 37 Minuten nicht nur zum 15:15- Ausgleich, sondern drehten den Spieß final um. Zunächst angelte sich Robin Urban einen verloren geglaubten Ball zum 16:15, ehe Bennet Daßler vom Punkt zum 17:15 nachlegen konnte. Das anschließende 18:15 von Urban, er überraschte den Post- Angriff von der Wechselbank aus, hatte dann die logische grüne Karte der Magdeburger zur Folge. Zu einem Stimmungswechsel kam es deshalb aber nicht, denn während Daßler seinen Strafwurf zum 19:15 einnetzen konnte, scheiterten die Gäste im Anschluss bereits zum zweiten Mal vom ominösen Punkt an Andy Gronemeier, der zudem zahlreiche gute Paraden hervorzaubern konnte. Die zunehmend fahrigeren Aktionen mit verbundenen Ballverlusten der Postler nutzte Moritz Steinweg, dem die Trainingsbeteiligung im März sichtlich guttut, per Doppelschlag sogar zum 21:15. Die dreizehnminütige Torflaute der Gäste endete dann ebenso vom Siebenmeterpunkt durch Sebastian Marmuth zum 21:16 (46.).
Nach dem 26:20 durch Bennet Daßler per Siebenmeter schien die umkämpfte Begegnung fünf Minuten vor Ultimo vorentschieden zu sein, da die Gäste zudem auch in Unterzahl agieren mussten. Doch die Postler steckten noch nicht auf und konnten zum 26:23 verkürzen. In der fälligen Biederitzer Auszeit ermahnte SVE- Coach Pysall seine Schützlinge zur nötigen Konzentration. „In dieser Phase fehlte uns ein wenig die Ruhe und auch Cleverness. Wir hätten das Spiel breit machen müssen…“, waren seine Worte auch bei der späteren Aufarbeitung. Am Spielverlauf änderte dann aber die Manndeckung der Gäste nichts mehr, da sowohl Moritz Steinweg (zum 27:23) als auch Bennet Daßler (zum 28:25- Endstand) genug Luft zwischen die Teams brachten.
„Die Steigerung in der Deckung verbunden mit der des Torhüters war der Schlüssel zum Erfolg. Diese gelungenen Abwehraktionen haben uns noch mehr Motivation verliehen“, begründete Pysall die weitaus breitere Brust im zweiten Spielabschnitt. Nach Ostern geht es für die Biederitzer beim FSV 1895 Magdeburg weiter, ehe die HSG Börde und die TSG Calbe II in der Ehlehalle zu Gast sind. Gegen ein erneutes Parkproblem in der Schillerstraße hätte dann bestimmt kein Biederitzer etwas…
Biederitz: Seidel, Gronemeier – Urban (5), Köster, Daßler (13/7), Kinast (1), Bahr, Wiedon, Held, Steinweg (8), Schneider (1), Wohl, Lu. Exner, Eix
Post SV: Wetzel, Preuß, Schönfelder – Streißenberger (1), Kort (4), Aye, Zunkel (1/1), Häberer (2), Sülflow (2), Schwiering (1), Buschmann (3), Duderstadt (3), Arendt, Marmuth (8/3)
Zeitstrafen: Eiche 3, Post 5
Siebenmeter: Eiche : 8/7 + rote Karte Christian Kinast Minute 52:55, Post 6/4
33:23 – Dezimierter Kader siegt beim MTV
Die Nordliga- Frauen des SV Eiche 05 Biederitz haben sich nach einem nie gefährdeten 33:23 (15:8)- Erfolg beim MTV Weferlingen in der Tabelle auf Rang vier verbessern können. Emilia Treffkorn war mit zwölf Toren bester Schütze beim Sieger, der allerdings auch zwei Verletzungen hinnehmen musste.
Einen faden Beigeschmack hatte das sportlich erfolgreiche Gastspiel der Biederitzer Frauen in Weferlingen dann doch, denn zwei Verletzungen, deren Schweregrade noch offen sind, überschatteten den sechsten Saisonerfolg beim MTV. Bereits nach zehn Minuten war Neele Bormann nach einer Fussverletzung zum Zuschauen verurteilt, was im Laufe des zweiten Spielabschnittes dann auch auf Finnja Treffkorn zutraf. „Es war eine hart umkämpfte Begegnung, der ein härteres Durchgreifen der Schiedsrichter gut getan hätte“, bemängelte die Biederitzer Trainerin Franziska Nolde, die die Reise in den Westen des Bundeslandes sowieso schon mit schmalem Kader angetreten hatte.
Trotzdem legten die Biederitzer wunschgemäß los und führten mit 3:0 (7.) und 5:2 nach elf Minuten. Dem 8:4 der Gäste ließ der MTV kurze Zeit später den 8:6- Anschluss folgen, ehe die SVE- Frauen sich noch vor der Pause vorentscheidend absetzen konnten. Nach dem 12:7 trafen Finnja Treffkorn (Strafwurf) sowie Nina Bublitz per Doppelschlag zur 15:8- Halbzeitführung. Verlassen konnten sich dabei die Gäste auf die starke Rena Grunert aus der A- Jugend. Sie vertrat Luisa Grabinski, die sich in der Trainingswoche schwerer am Knie verletzt hatte. Aber auch in 1:1- Situationen überzeugten die Biederitzer, denen zahlreiche Siebenmeter entsprangen, von denen Emilia Treffkorn allein sieben verwandeln konnte.
In den zweiten dreißig Minuten ließen die Biederitzer dann nichts mehr anbrennen. Mit wechselnden Abwehrformationen verunsicherten sie die Gastgeber wiederholt, die daraufhin zahlreiche Ballverluste produzierten. Diese nahmen die ständig durchwechslnden Biederitzer dankend an und zogen so ihr angestrebtes schnelles Spiel mehr oder weniger konsequent durch. So behaupteten die Gäste beim Stand von 18:11 (35.), 21:14 (38.) und 24:17 (46.) ihr beruhigendes Polster, ohne dabei die große Handballkunst zelebrieren zu müssen. Nach dem 21:29 legten Daniela Schottstedt und Emilia Treffkorn (2) zum 32:21 nach, ehe beim 33:23 der Schlusspfiff erfolgte.
„Den Schönheitspreis gab es hier heute nicht zu gewinnen. Wir haben aber den Kampf angenommen und völlig verdient gewonnen“, meinte Nolde, die ihre Mannschaft für die anstehenden anspruchsvolleren Aufgaben gegen den FSV 1895 und Post SV Magdeburg gewappnet sieht, nach der Schlusssirene.
Biederitz: Grunert – Gericke (4), F. Treffkorn (4/1), Bublitz (6), Schottstedt (3), Ribbert (1), E. Treffkorn (12/7), Hesse (2), Bormann, Makoben (1)